The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
diesem für mich jetzt befremdlichen Grafen, fühlte nur noch eine immense Wut im Bauch.
„ Die letzte Woche war das also? Geh mir ganz schleunigst aus den Augen. Ich will dich nie wieder sehen!“
„ Lass es mich dir bitte erklären, denn das ist so nicht ganz richtig!“ Philipp machte einen Schritt auf mich zu, wollte mich berühren, aber ich wich ihm geschickt aus.
„ Fass mich nie mehr an, nie wieder hörst du! Deine Erklärung kannst du dir in Zukunft für jemanden aufheben, der völlig verblödet ist und auf deine Masche hereinfällt.“ Ich war auf 180 und funkelte Philipp zornig an.
Hilflos ließ er seine Hände sinken, trat an George heran. Er spürte, dass er mit mir in diesem desolaten Zustand nicht weiterkam und die Situation nur noch mehr zu eskalieren drohte, wenn er weiterhin mit mir reden würde.
Ich sah schnaubend zu.
Philipp richtete sich auf, strich an seinem Mantel entlang, als ob ihn das noch vor irgendwas beschützen könnte.
„ Sie haben ja wirklich ganze Arbeit geleistet.“ Seine Enttäuschung war nicht mehr zu überhören, was George zu einem breiteren Grinsen verleitete.
„ Ich bin gut in diesen Dingen. Recherchieren war schon immer eine meiner Leidenschaften. Da wo Schmutz ist, findet man schnell noch mehr.“ Gefährlich blitzten seine Augen, versprühten regelrechte Abneigung gegen Philipp.
„ Warum hassen Sie mich so? Ich hab Ihnen gar nichts getan.“ Philipp war nahe an George herangetreten, blickte ihm fest in die Augen.
„ Oh doch, das haben Sie. Sie wollen Dean …“ Mein Kumpel schaute jetzt auf mich, bevor er seinen Blick wieder auf Philipp richtete. „Meinen Freund bekommt so schnell keiner und schon gar nicht so einer wie Sie!“, schleuderte er einem sehr geknickten Philipp vor den Latz. „Das habe ich nun geschickt verhindern können.“ George rieb sich genüsslich die Hände.
Ich sah zwischen den beiden hilflos hin und her. Die Gefühle, die in mir aufgestiegen waren, konnte ich nicht mehr zuordnen. Betäubt und desorientiert waren meine Gedanken. Ich wollte dem hier ein Ende setzen. Diese ganze Situation hier war des Guten zu viel für mich; ich wollte nicht mehr das Geringste von Philipp oder George hören.
„ Seid ruhig, alle beide. Ich will verdammt noch mal keinen einzigen Ton mehr davon hören.“ Meine Hände waren so verkrampft, dass die Knöchel weiß hervorgetreten waren.
Ich zitterte am ganzen Körper vor Enttäuschung, wandte mich schließlich schweren Herzens Philipp zu, der augenblicklich auf mich zukommen wollte. Er hob seine Hände, wollte mich in den Arm nehmen.
Ich wich zurück, forderte ihn auf, stehen zu bleiben, sich mir auf keinen Fall zu nähern, denn das käme einem Elektroschock gleich. Ich war geladen wie eine 1000-Volt-Batterie.
„ Mir ist es gleich, was du noch zu deiner Verteidigung sagen möchtest, ich habe genug gesehen und auch gelesen, verschwinde endlich!
Geh zu deinen Frauen zurück oder was du so noch momentan am Laufen hast, es ist mir egal. Völlig egal hörst du.“ Ich schloss wie in Trance die Tür auf, schob George mit in die Wohnung hinein. Philipp wollte mir folgen.
Ich wollte der Tür einen Fußtritt verpassen, als ich einen Widerstand spürte. Er hatte seinen Fuß dazwischen gestellt.
„ Warte Dean, bitte … lass es …“
Ich gab ihm einen kräftigen Stoß, woraufhin er seinen Redefluss unterbrach. Er torkelte, viel zu verdutzt, um reagieren zu können, wieder in den Hausflur zurück. Das war die Gelegenheit, um ihm die Tür vor der Nase richtig zuknallen zu können und das tat ich auch.
Ich sah nicht das hämische Grinsen von George, als ich Philipp kalt abserviert hatte, sah nicht das triumphale Leuchten in seinen Augen.
Diese Wut, die sich die ganze Zeit über angestaut hatte, der immens verspürte Schmerz, der sich tief in meiner Brust verankerte, seit ich dieses Bild gesehen hatte, das sich in mein Gedächtnis eingeprägt hatte, ließ allmählich nach. Was dann folgte, war eine trostlose Leere. Ich fühlte mich verraten und brach letztendlich in Tränen aus.
Tränenüberströmt sank ich langsam zu Boden. Mit dem Rücken an die Türe angelehnt, stieß ich hinten mit dem Kopf an, immer und immer wieder. Ich wollte das Leid so mit einem anderen Schmerz übertünchen.
Mein Leben zerbrach in diesem einen Moment ein zweites Mal. Ich hatte Philipp verloren und nur, weil er erneut nicht aufrichtig zu mir gewesen war.
Der Schmerz zog sich fest um mein Herz, wie ein Gürtel der enger gezogen
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