The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
wurde und es blutete. Zum ersten Mal hatte ich richtigen Liebeskummer.
Philipp, wie kannst du mir das auch noch verheimlichen, nein, oh Gott, wie kannst du mir das nur antun? Wie kannst du mir nur so weh tun?
Still, die Worte in mich hineinfressend, heulte ich mir die Seele aus dem Leib.
Jemand räusperte sich. Jetzt erst bemerkte ich die Anwesenheit meines Kumpels, den ich ganz in Trance in meine Wohnung geschleift hatte. Völlig unbeabsichtigt stellte ich fest! Ich wollte einfach nur meine Ruhe.
Tränenverschleiert, durch meinen Haarvorhang, schaute ich zu meinem Kumpel, suchte nach Antworten. George blieb stumm vor mir stehen, bis er in die Hocke ging, sich zu mir gesellte, und mich in den Arm nahm. Ich lehnte mich kraftlos an ihn, spürte seine blaue Jeansjacke an meinen Wangen, realisierte ihn aber nicht wirklich. An der Tür hörte ich hingegen das verzweifelte Klopfen und die lauten Rufe von Philipp. Die Worte verstand ich nicht, wollte sie nicht verstehen. Sie klangen wie in einer anderen Sprache, deren Sinn ich nicht verstand oder verstehen wollte.
Nach einer gewissen Zeit hörte die Klopferei auf. Nur ein lauter Schlag zum Schluss, den ich am Rücken spürte, war der letzte verzweifelte Versuch, mich erreichen zu wollen. Doch ich gab nicht nach, ich konnte nicht. Dann hörte ich, wie Philipp mit einer Person sprach. Wahrscheinlich mit meiner Nachbarin, die sich über den Lärm beschwerte. Ich hörte seinen Weggang, die Schritte wurden leiser, bis es ganz still wurde. Jetzt realisierte ich, dass er für immer aus meinem Leben verschwunden war. Es tat unsagbar weh. Die ersten Zweifel kamen. Hatte ich vielleicht doch einen Fehler gemacht, war ich zu voreilig gewesen?
Egal wie, ich konnte nicht mehr klar denken oder fühlen. Eine Welt war in mir zusammengebrochen. Doch hinterher laufen wollte ich ihm auch nicht, zu tief saß die Kränkung.
Die Bedeutung von falsch oder richtig wusste ich nicht mehr zu deuten.
Auf einmal hörte ich Georges Stimme und drehte mein Gesicht in seine Richtung.
„ Endlich … Endlich bin ich mit dir alleine!“
Sein Arm lag schwer auf meiner Schulter. Wie eine weitere Last, die mich erdrücken wollte.
Fühlte ich mich dadurch besser, dass er hier war? Eher nicht. Ein Unwohlsein kam auf.
Ich richtete mein verheultes Gesicht auf. Wie in Trance sah ich ihn tränenverschleiert an.
~*~* ~*Kapitel 44*~*~*~
Noch vor wenigen Minuten war unser Glück perfekt gewesen und jetzt?
Viel zu überrascht von der Kraft, mit der mich Dean zurückgestoßen hatte, konnte ich nicht mehr rechtzeitig darauf reagieren. Ich sah, wie er mir die Tür vor der Nase zuschlug. Diese Handlung traf mich mit voller Wucht.
Oh nein, bitte Dean, tu das nicht, flehte ich innerlich und legte meine Hand auf das Türblatt, dann ballte ich sie zu einer Faust.
Laut hämmerte ich dagegen und lauschte gelegentlich, ob sich dahinter was tat. Was ich hörte, war ein leises Poltern und Weinen. Meine Faust öffnete sich von alleine und Trauer überkam mich.
Was hat dein Freund uns nur angetan?
Ich schluckte schwer.
Mit flacher Hand hämmerte ich weiter gegen das Holz, in der Hoffnung Dean würde mir doch noch öffnen.
George ist für das hier alles verantwortlich.
Ich fluchte und war außer mir, konnte mich kaum kontrollieren und versuchte, mich Dean mitzuteilen, in dem ich laut rief:
„ Dean, mach doch bitte die Türe auf, das ist nicht so, wie du denkst. Das war ein alter Artikel … Bitte … George hat diesen Zeitungsausschnitt manipuliert.“ Ich war verzweifelt. Warum hatte ich es Dean nicht gleich mitgeteilt, anstatt ihn mit meinem Verhalten nur noch misstrauischer zu machen? Natürlich war ich nicht stolz auf meine ganzen Aktionen von damals, aber das war Vergangenheit.
Meine Stimme war laut. Er musste mich hören. War George erneut der Grund, dass mir Dean nicht zuhören wollte?
Bald schon wurde meine Stimme immer dünner. Ich spürte, dass Dean mir nicht zuhören würde.
Was hatte Dean nur für einen Freund, der hier Böses mit uns veranstaltete?
Diesem Abschaum würde ich keinen Respekt mehr zollen. Er hatte diese Ehre, ordentlich behandelt und angesprochen zu werden, nicht verdient.
„ Das wirst du mir büßen, George …“ Ich schwor mir selbst, meine Drohung wahr zu machen, egal in welch einer Form. Einen Mann in meinem Status behandelte man anders.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon an der Tür hämmerte, jedes Zeitgefühl hatte ich verloren, schließlich gab ich schweren Herzens
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