The Cutting
will – Ärzte, Krankenschwestern, egal wer –, dann überprüfen Sie die Personalien und gehen mit hinein. Unter gar keinen Umständen darf ein gewisser Dr. Philip Spencer in ihre Nähe kommen.«
»Wie sollen wir ihn im Ernstfall aufhalten?«
»Sie sagen einfach, dass Sie eindeutige Befehle erhalten haben und Ihnen keine Wahl bleibt. Und lassen Sie sich nicht verarschen. Der Kerl ist ein arrogantes Arschloch und wird versuchen, Sie einzuschüchtern. Alles klar?«
»Klar«, sagten sie praktisch einstimmig.
»Der Klinik-Sicherheitsdienst weiß Bescheid und wird Sie unterstützen. Falls Ihnen irgendjemand Schwierigkeiten macht, dann rufen Sie mich auf dem Handy an.« Er notierte die Nummer und gab Comisky den Zettel. »Geben Sie mir auch Ihre Handynummer.«
»555-6655.«
»Danke. Sollten irgendwelche Kollegen auftauchen und Sie ablösen wollen, dann schicken Sie sie wieder weg, auch wenn Sie sie persönlich kennen. Sie sind hier so lange verantwortlich, bis ich Sie persönlich ablöse.«
33
Mittwoch, 04.30 Uhr
Maggie fuhr schnell. McCabe saß neben ihr und grübelte über den nächsten Schritt nach. Sie sprachen kein Wort. Die ganze Sache breitete sich aus wie ein Krebsgeschwür, dachte McCabe düster. Erst Katie Dubois. Dann Sophie. Jetzt dieser Siebzehnjährige. Als Nächstes vielleicht Lucinda Cassidy. Sie mussten schnell handeln, bevor es noch mehr Opfer zu beklagen gab. In einer beruhigenden Geste legte Maggie ihm in der Dunkelheit die Hand auf den Unterarm und drückte ihn kurz. »Keine Sorge, den kriegen wir«, sagte sie.
Die blinkenden Warnlichter eines halben Dutzends Streifenwagen der State Police, der lokalen Dienststelle sowie des Portland Police Department verliehen dem nächtlichen Himmel über der Taylorville Road ein unheimliches Glühen. Ein junger Beamter der State Police winkte Maggie etwa hundert Meter vor dem eigentlichen Ort des Geschehens rechts an den Seitenstreifen. Er kontrollierte ihre Ausweise und teilte ihnen mit, dass sie von hier aus zu Fuß gehen mussten. Direkt hinter ihnen stellte Terri Mirabito ihren Transporter ab. Sie schnappte sich ihren Untersuchungskoffer, und so näherten sie sich zu dritt der gelben Absperrung rund um die Stelle, wo der Junge erschossen worden war. Dort waren die Kriminaltechniker – Jacobis Team sowie ein Team vom Kriminaltechnischen Zentrallabor in Augusta – gerade damit beschäftigt, Messungen durchzuführen und Fotos zu machen.
McCabe und Maggie sahen Bill Fortier neben einem höheren Beamten der Maine State Police stehen und gingen hinüber. Fortier stellte sie vor: »Detective Mike McCabe, Detective Margaret Savage, das ist Colonel Matthews. Colonel, die stellvertretende Gerichtsmedizinerin kennen Sie ja wahrscheinlich.«
Matthews reichte zuerst McCabe, dann Maggie die Hand. »Ed Matthews«, sagte er. »Ich habe schon viel von Ihnen beiden gehört.« Dann lächelte er Terri an. »Und Frau Dr. Mirabito kenne ich natürlich.«
McCabes Gedächtnis spielte mit dem Namen. »Ed Mathews. Dritter Baseman bei den Braves. Der einzige Spieler, der den Umzug des Teams von Boston nach Milwaukee und anschließend auch noch nach Atlanta mitgemacht und in allen drei Städten für das Team gespielt hat. Insgesamt fünfhundertzwölf Home-Runs. Belegt zusammen mit Ernie Banks den siebzehnten Rang der ewigen Bestenliste. Wurde 1978 in die Baseball Hall of Fame gewählt. Schreibt sich mit einem T.« Was für ein Haufen Mist. Manchmal hätte er sich eine Löschfunktion für all den überflüssigen Müll gewünscht, der sich in seinem Gehirn herumtrieb.
»Colonel Matthews und ich haben gerade die Frage der Zuständigkeit geklärt«, sagte Fortier. »Da der junge Mann nicht im Stadtgebiet von Portland, sondern hier draußen im Nirgendwo umgebracht wurde, könnte man argumentieren, dass es sich um einen Fall der Maine State Police handelt. Andererseits hat das Portland Police Department angesichts des offensichtlichen Zusammenhangs mit dem Mordfall Katie Dubois – falls dieser sich bestätigen sollte, und da bin ich ganz zuversichtlich – ein vorrangiges Interesse. Wir haben entschieden, dass Portland mit dir und Maggie an der Spitze weiterhin die Ermittlungen leitet, dass die MSP uns aber mit allem, was wir brauchen – Kriminalbeamte, Uniformierte, egal was –, unterstützt. Alle Mitarbeiter sind dir direkt unterstellt, Mike, und durch dich dann indirekt auch mir und letztendlich Shockley.«
»Bitte sagen Sie mir Bescheid, was Sie brauchen«, fügte
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