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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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und können ziemlich eindeutig sagen, wo er gestanden hat. Ungefähr 450 Meter vor euch, ein kleines Stück abseits der Straße, da gibt es eine kleine Anhöhe. Anscheinend hat er einen Holzzaun als Schießstand benutzt.«
    »Habt ihr Patronenhülsen gefunden?«
    »Nein. Er hat nur einen Schuss abgegeben und muss die Hülse eingesammelt haben.«
    »Was noch?«
    »Na ja, zu den Fingerabdrücken können wir erst etwas sagen, wenn wir sein Auto in die Middle Street geschleppt und untersucht haben, aber da er ziemlich überstürzt aussteigen musste, schätze ich mal, dass wir ein bisschen was finden werden, vielleicht sogar mehr als nur ein bisschen was. Ach, da ist noch was Seltsames. Auf dem Fahrersitz und auf dem Boden vor dem Sitz haben wir frisches Sperma gefunden.«
    »Der Typ hat sich einen runtergeholt?«
    »Offenbar. Ich glaube kaum, dass er in Begleitung war.«
    »Interessant. Also törnt es ihn anscheinend an, auf Menschen zu schießen.«
    Jacobi gab keine Antwort. Stattdessen hörte McCabe unverständliches Gemurmel. Im Hintergrund war eine Sirene zu hören. Dann Bill Fortier, der etwas zu Jacobi sagte. Dann Fortier am Telefon. »McCabe, sieh zu, dass du hier raufkommst. Wir haben noch einen Mord.«
    »Einen Moment mal.« McCabe stand auf, machte die Wartezimmertür zu und schaltete das Handy auf Lautsprecher. »Okay, Maggie hört mit. Was gibt’s?«
    Fortiers Stimme tönte durch den kleinen Raum.
    »Ein Highschoolschüler, ein gewisser Ryan Corbin. Siebzehn Jahre alt. Der Leichnam wurde in einem Straßengraben entdeckt. Kopfschuss aus unmittelbarer Nähe.«
    McCabe verzog das Gesicht und fragte sich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, den Schützen nicht zu verfolgen. Ja, sagte er sich dann. Sonst wäre Sophie mit Sicherheit gestorben, und er wäre wahrscheinlich ebenfalls in Lebensgefahr geraten. Außerdem war es gut möglich, dass dieser Schüler so oder so getötet worden wäre. »Bleiben Sie mal kurz dran«, sagte er zu Fortier. »Mag, zieh ein paar Streifenpolizisten zusammen, und bestell sie hierher. Sie sollen Sophie bewachen. Nimm nur Leute, die wir kennen, erfahrene Kräfte und keine Grünschnäbel. Sie sollen dafür sorgen, dass kein Mensch und ganz besonders nicht Dr. Philip Spencer in ihre Nähe kommt. Wir müssen hoch nach Gray.«
    Maggie griff nach ihrem eigenen Handy.
    McCabe schaltete den Lautsprecher aus. »Wo habt ihr die Leiche gefunden?«
    »Der Hilfssheriff hat ihn entdeckt, ungefähr zweieinhalb Kilometer von deinem Auto und dem Geländewagen entfernt. Ich bin gerade unterwegs dahin. Ihr fahrt von der Unfallstelle in Richtung Bucks Mill und biegt nach anderthalb Kilometern rechts auf die Taylorville Road ab. Nach einem Kilometer seht ihr jede Menge Blinklichter. Die Leute von der Maine State Police sagen, dies sei ihr Zuständigkeitsbereich. Wir sagen, der Vorgang gehört zum Fall Dubois, und darum sind wir zuständig. Wir klären das Ganze mit Matthews. Ach, übrigens: Dein Auto wurde als Beweismittel sichergestellt. Genau wie die Schrotflinte. Nimm dir einen Mietwagen. Geht auf unsere Kosten.«
    McCabe ging mit dem Köfferchen ins Badezimmer und zog die Sachen an, die Maggie ihm mitgebracht hatte. Jeans. Schwarzer Rollkragenpullover. Beigefarbener Anorak. Nicht gerade das, was er sich für eine Morduntersuchung ausgesucht hätte, aber scheiß drauf. Als er wieder auf den Flur trat, sprach Maggie bereits mit zwei uniformierten Polizeibeamten. Einer war Kevin Comisky, den er am Freitagabend am Fundort von Katie Dubois’ Leiche zum letzten Mal gesehen hatte. Dem anderen war er auch schon öfter in der 109 begegnet, aber er wusste nicht, wie er hieß.
    McCabe übersprang die Begrüßungsformalitäten. »Hat Detective Savage Sie schon ins Bild gesetzt?«
    Sie nickten.
    »Also gut, ich wiederhole nochmal. Diese Frau ist eine wichtige Zeugin im Fall Dubois. Sie schwebt nach einem Mordversuch in Lebensgefahr. Der Täter wird es wieder versuchen. Ich habe ihn kurz von hinten zu sehen bekommen. Kahl rasierter Schädel. Kräftiger Nacken, breite Schultern. Knapp eins achtzig groß. Vielleicht probiert er es selbst nochmal, vielleicht auch jemand anders.
    Sie wird hier als anonyme Patientin geführt, und dabei bleibt es auch. Sobald sie aus dem OP kommt, weichen Sie ihr nicht mehr von der Seite. Sie gehen neben dem Rollbett her, wenn sie auf ihr Zimmer gefahren wird, und bleiben vor der Tür stehen. Falls einer mal aufs Klo muss, bleibt der andere da. Wenn Klinikpersonal ins Zimmer

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