The Cutting
Matthews noch hinzu. »Wir sind gerne bereit, Sie mit allem, was wir haben, zu unterstützen.«
McCabe hatte die Hände zum Schutz vor der morgendlichen Kälte in den Hosentaschen vergraben und nickte. »Bin zufrieden.«
In Wirklichkeit hätte es für ihn gar nicht besser laufen können. Er war immer noch der Chef im Ring, aber jetzt hatte er zusätzliche Ressourcen zur Verfügung, wann immer und wo immer er sie brauchte.
Maggie, Terri und McCabe streiften Latexhandschuhe und Papierschuhe über und gingen zu dem Leichnam, der in einem kleinen Wassergraben zwischen Straßenrand und der Weide jenseits davon lag. Im Dämmerlicht des herannahenden Sonnenaufgangs sah der Junge mit seinen heruntergezogenen Hosen, den grotesk verdrehten Armen und dem ebenso grotesk verdrehten Kopf aus wie eine überdimensionale Marionette, die irgendjemand achtlos weggeworfen hatte. Ein Polizist leuchtete ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht. Auf den Wangen unterhalb der Augen waren Schmutzränder zu erkennen, die von getrockneten Tränen stammten. Eine hässliche, sternförmige Wunde prangte schwarz, rot und orange, wie ein weit aufgerissenes Auge, gut zwei Zentimeter oberhalb des linken Ohrs. Diese Wunde hatte nicht sehr stark geblutet, aber unterhalb der Nase des Jungen, auf seinen Lippen, am Kinn und auf dem Sweatshirt befand sich jede Menge getrocknetes Blut.
Terri kniete sich in den Graben und untersuchte die Wunde. »Die Todesursache ist ziemlich eindeutig«, sagte sie. »Aufgesetzter Gewehrschuss. Der Mörder muss den Lauf dicht an den Schädel des Opfers gehalten haben. Diese Flecken hier« – sie deutete mit dem Finger darauf – »wurden von den heißen Explosionsgasen verursacht.« Dann zeigte sie auf einen deutlich erkennbaren runden Abdruck im Zentrum der Wunde. »Da ist der Lauf aufgeprallt.« Sie hob den Blick und sagte: »Passt mit Sicherheit zum Kaliber.« Sie befühlte die Nase des Jungen. »Die Nase ist gebrochen. Der Kerl muss ihn vorher verprügelt haben.«
»Todeszeitpunkt?«
»Vor wenigen Stunden. Zwischen Mitternacht und zwei Uhr.« Behutsam bewegte sie eines der Handgelenke des Jungen. »Die Leichenstarre hat noch nicht eingesetzt. Angesichts der Kratzer auf dem Rücken und an den Pobacken würde ich sagen, er wurde irgendwo da auf der Straße erschossen und anschließend hier rübergeschleift.«
»Wir haben die Kugel gefunden.« Jacobi kam mit einem kleinen Indizienbeutel in der Hand zu ihnen. »Hatte sich ungefähr zwölf Zentimeter tief in die Straße gebohrt. Dürfte mit der übereinstimmen, die wir aus der Sitzbank des T-Bird geholt haben.«
»Garantiert«, sagte McCabe.
»Logisch«, meinte Jacobi.
Maggie und McCabe folgten Bill Jacobi im Auto zurück zur Unfallstelle. Sie fuhren unter dem Absperrband hindurch und stellten den Wagen ungefähr fünfzig Meter vor den beschädigten Autos ab. Der Geländewagen des Schützen war nur noch ein Haufen Schrott. Er war frontal auf einen zweihundert Jahre alten Ahornbaum mit einem Stammdurchmesser von knapp zwei Metern geprallt. Ein Abschleppwagen hatte direkt dahinter gehalten. Der Fahrer war gerade dabei, den SUV zum Abtransport fertig zu machen. Tom Tasco und Eddie Fraser standen daneben.
»Er muss beim Aufprall ungefähr sechzig km/h schnell gewesen sein«, sagte Jacobi zu McCabe. »Der Airbag hat ausgelöst und hat ihn wahrscheinlich mit Wucht im Gesicht getroffen. Mich wundert, dass der Drecksack überhaupt noch gehen konnte, geschweige denn laufen.«
»Habt ihr das Kennzeichen überprüft?«, erkundigte sich McCabe.
»Ja«, meinte Tasco. »Wurde am 13. September am Budget-Schalter auf dem Logan International Airport an einen gewissen Paul Oliver Duggan vermietet. D-U-G-G-A-N. Wir gehen davon aus, dass der Name falsch ist.«
»Das ist er«, meinte McCabe. »Noch eine Filmfigur. Aus Der Schakal. Paul Oliver Duggan stand auch im gefälschten Pass des Schakals. Hatte Mr. Duggan den Wagen reserviert?«
»Nein. Er war Laufkundschaft. Hat auch davor noch nie bei Budget gemietet. Wir lassen uns die Passagierlisten sämtlicher Flüge geben, die bis zu drei Stunden vor dem Zeitpunkt der Vermietung in Logan gelandet sind, aber ich bezweifle, dass wir den Namen Duggan darauf finden werden.«
»Ich möchte gern einen Blick auf die Listen werfen, sobald sie da sind. Der Typ benutzt gerne die Namen irgendwelcher Filmfiguren. Vielleicht finde ich ja einen, den du nicht kennst. Wie sieht es mit Führerschein und Kreditkarte aus?«
»Der Führerschein ist in
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