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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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»Aber wer soll die Transplantation durchführen und wo? Jede registrierte Transplantationsklinik wäre verrückt, überhaupt darüber nachzudenken. Genau wie jeder qualifizierte Chirurg. Die Operation kann auch nicht nur von einem einzigen Chirurgen durchgeführt werden, ganz egal, wie gut oder erfahren er ist, und es lässt sich auch nicht einfach auf einem Küchentisch machen. Wenn ich eine Herzoperation durchführe, dann stehen zehn, zwölf hoch spezialisierte Leute im OP. Jeder Einzelne ist für das Gelingen der Operation unverzichtbar. Dazu noch jede Menge hochspezieller Geräte. Das wichtigste ist eine Herz-Lungen-Maschine, die von einem Kardiotechniker bedient werden muss. Die Herz-Lungen-Maschine versorgt das Blut des Patienten mit Sauerstoff und sorgt für die Zirkulation. Sie hält den Patienten am Leben, während das kranke Herz entfernt und das gesunde Herz eingesetzt wird.«
    »Was braucht man noch?«
    »Was noch?« Spencer zuckte mit den Schultern. »Ein Diagnoselabor für die prä- und postoperativen Untersuchungen. Eine gut gefüllte Blutbank. Eine Intensivstation zur postoperativen Rund-um-die-Uhr-Betreuung über mehrere Tage. Sie brauchen jede Menge Überwachungsgeräte. Sie brauchen jemanden, der Medikamente zur Unterdrückung der körpereigenen Abstoßungsreaktion verschreiben und verabreichen kann und der auf Anzeichen für eine Infektion achtet, da das Immunsystem weitgehend lahmgelegt ist. Sie müssen in der Lage sein, einen ziemlich rigiden, postoperativen Ablaufplan einzuhalten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie irgendein skrupelloser Chirurg das alles auf eigene Faust auf die Beine stellen soll.«
    »Wie lange ist ein lebendiges Herz nach der Ernte verwendbar?«
    »Nicht lange. Vier bis fünf Stunden. Unser Herz aus New Hampshire wird in gekühlte Salzlösung getaucht, in einer ganz gewöhnlichen Picknick-Kühltasche zum Hubschrauber gebracht und direkt hierhergeflogen. In der Zwischenzeit entfernen wir das todkranke Herz unseres Patienten und schließen ihn an die Herz-Lungen-Maschine an, bis er sein neues Herz bekommt. Die Abläufe sind sehr genau durchgetaktet.«
    Vier bis fünf Stunden. Terri Mirabito hatte geschätzt, dass Katie 48 bis 72 Stunden vor ihrer Entdeckung gestorben war. Da man sie am Freitag gegen 20 Uhr gefunden hatte, hätte eine mögliche Transplantation irgendwann zwischen Dienstag, 20 Uhr, und Mittwoch, 20 Uhr, stattgefunden haben. Vierundzwanzig Stunden. Ein großes Zeitfenster.
    »Wie lange dauert so eine Transplantation?«
    »Das hängt davon ab, wie kompliziert der Eingriff ist. Es kann vier Stunden in Anspruch nehmen, aber genauso gut auch einen ganzen Tag.«
    McCabe widerstand der Versuchung, Spencer zu fragen, wo er von Dienstagabend bis Mittwochabend gewesen war. Oder am Donnerstag, als der Leichnam entsorgt wurde. Es deutete absolut nichts darauf hin, dass Katie Dubois’ Ermordung etwas anderes war als die willkürliche Tat eines sexuell getriebenen Sadisten. Spencers arrogantes Gehabe war zwar zum Kotzen, aber abgesehen davon, dass er Herzchirurg war, gab es nichts, was ihn in irgendeiner Weise mit der Tat in Verbindung gebracht hätte.
    »Wie viele Chirurgen sind hier im Cumberland beschäftigt? Und wie viele davon sind Herzchirurgen?«
    »Im Herzzentrum sind wir zu zwölft. In den anderen Fachbereichen und in der Allgemeinchirurgie müssten es noch einmal an die hundert sein. Die genaue Zahl kenne ich nicht.«
    »Wie viele davon führen auch Transplantationen durch?«
    »Ich und zwei andere. James Puccio und Walter Codman.«
    »Könnten Sie mir eine Liste mit den Namen und Kontaktdaten der anderen Chirurgen zusammenstellen? Oder soll ich mir die in der Krankenhausverwaltung besorgen?«
    »Detective, ich glaube kaum, dass einer der Chirurgen aus dem Mitarbeiterstab dieser Klinik ein Doppelleben als sadistischer Killer von Mädchen im Teenageralter führt. Wir passen eigentlich verdammt gut auf, wen wir uns an Bord holen.«
    »Ich verstehe Ihre Haltung voll und ganz, Herr Doktor, aber die Indizien deuten darauf hin, dass wir nach einem Chirurgen suchen müssen, und dies hier ist eine der Einrichtungen, in der Chirurgen beschäftigt sind. Besonders Chirurgen mit einem Interesse für das Herz. Ich werde auch bei anderen Krankenhäusern Erkundigungen einziehen.«
    Spencer spitzte die Lippen. »Also gut«, sagte er nach kurzem Überlegen. »Ich lasse meine Sekretärin eine Liste mit allen Namen zusammenstellen.«
    »Danke. Außerdem hätte ich noch

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