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The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

Titel: The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Klicken, und furchtsam sahen sie zum Haus hinüber. Graue, leere Fenster verloren sich in dem regennassen Stuckwerk, und Gaia sah Leon überrascht an. »Sie sind weg?«
    »Sie müssen auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester sein«, sagte er. Er hielt auf die Terrasse zu, aber Gaia zog ihn zurück.
    »Nein, Leon. Wir können da nicht hineingehen.«
    »Wir brauchen Schutz, Gaia. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.«
    Sie wich zurück und schüttelte den Kopf. »Verstecken wir uns hier draußen, im Garten, zumindest, bis wir einen Weg gefunden haben, die Enklave zu verlassen.« Sie schniefte, als ihr ein großer Regentropfen aufs Augenlid fiel, und wischte ihn beiseite.
    »Wenn du darauf bestehst«, sagte er. »Unter dem Baum sollte es trockener sein. Komm mit.«
    Sie erkannte den Garten kaum wieder, als er sie in den hinteren Bereich zu der großen Kiefer führte. An einer Stelle fiel das Licht einer Straßenlaterne über die Mauer und erleuchtete die wilden Sturzbäche, die Sträucher und Blumen waren vom Regen zu Boden gedrückt – der Garten war ein Labyrinth durchnässter Schatten. Ein Windstoß blies ihr ins Gesicht und raubte ihr den Atem, und sie stemmte sich dagegen an.
    »Hier drüben!«, sagte er, und sie blinzelte in das Dämmerlicht. Sie hatten die riesige Kiefer und den tiefen, trockenen Schatten darunter erreicht. Sie musste sich ducken, um unter den niedrigsten Ästen durchzukommen.
    Maya stieß einen kleinen Schrei aus und rieb ihre Wange und ihren offenen Mund an dem Handtuch, forschte nach Nahrung. Gaia wischte sich die Finger am nassen Stoff des Umhangs ab und steckte dem Baby ihren kleinen Finger von oben in den Mund. Ein Trick, den sie von ihrer Mutter gelernt hatte, immer wieder verblüfft, wie kräftig Babys saugen konnten.
    »Sie braucht ein Fläschchen«, sagte Gaia.
    »Wir haben keine Zeit.«
    »Ich kann aber auch schlecht mit einem schreienden Baby die Straße hinablaufen.«
    Skeptisch musterte er die kleine Maya und Gaias Finger in ihrem Mund. »Was soll ich tun?«
    Gaia wies ihn an, eines der Wasserfläschchen aus dem Korb zu wühlen und erklärte ihm, wie er es mit dem Milchpulver füllen und schütteln musste.
    Zu ihrer Linken markierte eine Wand grauen Regens den Rand der Klippe, und sie konnte gerade noch die verschwommenen Gebäude in der Tiefe ausmachen. Mit Maya in ihren Armen kauerte sie sich auf den Boden. Bäche von Regenwasser strömten zwischen den abgestorbenen, duftenden Kiefernnadeln entlang. Leon reichte ihr das Fläschchen, sie schob es zwischen Mayas Lippen, und das Baby saugte sich gierig daran fest.
    »Hungriges kleines Monster«, sagte Gaia sanft. Sie leckte sich das Regenwasser von den Lippen.
    Er hockte neben ihr. »Ist dir aufgefallen, dass die Wachen vorhin nicht auf uns geschossen haben? Wir waren in ihrer Reichweite. Ich frage mich, ob sie Anweisung haben, uns gefangen zu nehmen, aber nicht zu töten. Der Protektor war bereit, uns hinrichten zu lassen, solange er es heimlich tun konnte, aber vielleicht möchte er nicht, dass wir in aller Öffentlichkeit niedergeschossen werden.«
    Sie sah von dem Baby auf. Leons Gesicht war nah genug, um die einzelnen Tropfen auf seinen Wangenknochen zu sehen. »Das sind dann wohl gute Nachrichten, oder?«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu und nickte. »Ja. Aber die Wachen werden jeden Winkel der Enklave und der Umgebung nach uns durchkämmen.«
    Sie dachte darüber nach und schauderte.
    Er rückte näher und legte einen Arm um ihre Schultern. »Ist dir kalt?«
    »Es geht schon.«
    Er drückte ihre Schultern und zog sie dann ein wenig näher an sich, sodass sie durch den nassen Umhang die Wärme seines Köpers an ihrem Arm spüren konnte.
    »Ich glaube, dass wir vielleicht bessere Chancen haben, wenn wir uns trennen«, sagte er.
    »Was?«
    »Sie suchen nach uns beiden gemeinsam. Wenn du einfach alleine gehst, direkt zum Südtor, so als ob du draußen etwas zu erledigen hättest, schaffst du es vielleicht weit genug, um wegzurennen.«
    Sie blinzelte ihn an. »Du hast den Verstand verloren.«
    »Was sollten wir deiner Meinung nach denn tun?«
    Gaia wusste es nicht. Sie wünschte sich eine Menschenmenge. Wenn sie sich in einer Menge verbergen könnten, hätten sie vielleicht eine Chance. Maya war fast fertig mit ihrem Fläschchen, und ihre Augen waren geschlossen, so als ob sie gleich wieder einschlafen würde. »Ich weiß es nicht«, sagte Gaia. »Gibt es denn keinen anderen Weg hinaus?« Sie dachte daran, wie sie

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