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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Bedrohung darstellen.«
    Spöttisch zog er eine Braue hoch. »Alles, was es brauchte, war ein Blick auf meinen Rücken, und schon fingen sie an, blöde Fragen zu stellen. Als sie mich fesseln wollten, habe ich mich gewehrt, also haben sie mich mit Malachai zusammengekettet. Dann wollte mich irgend so ein Wächter erniedrigen, und ich habe mich ihm widersetzt. Von dem Moment an hieß es, ich hätte ein Autoritätsproblem, und damit konnten sie mich fortan schlagen, solange sie wollten, oder mich in Einzelhaft stecken. Wusstest du das etwa nicht?«
    Sie konnte seinen Blick kaum ertragen. »Norris hat so etwas angedeutet.«
    »Angedeutet«, wiederholte er leise. Einen langen Moment sah er ihr in die Augen, suchte darin nach irgendetwas. »Und trotzdem hast du mich dort schmoren lassen.«
    »Ich wusste nicht, was ich tun sollte«, sagte sie. »Es tut mir so leid.«
    Er fuhr sich mit der Hand übers Ohr. »Die ganze Zeit über habe ich mir Sorgen gemacht deinetwegen. Ich wollte dich einfach nur sehen, wissen, dass es dir gut geht.« Seine Lippen zuckten. »Als ich hörte, dass du meine Nachricht nicht einmal gelesen hast, dachte ich schon, das sei schlimm. Aber das jetzt …«
    Einen Augenblick lang tat sich die schmerzliche Ahnung all dessen vor ihr auf, was ihn damals aus der Enklave und zu ihr ins Ödland getrieben hatte.
    Da schlug er plötzlich mit der Faust aufs Geländer. Sie zuckte zusammen. Die Kiesel zitterten.
    »Sie haben dir das Rückgrat gebrochen«, sagte er. »Das ist am allerschlimmsten. Ich hätte nicht gedacht, dass das geht. Genug jetzt. Ich kann nicht länger mit dir reden.«
    Sie wich zurück. »Ich wollte bloß ehrlich zu dir sein«, sagte sie. »Doch je mehr ich’s versuche, desto mehr verachtest du mich.«
    Er schaute sie nicht an. »Ich sage nur, wie es ist.«
    Der Schmerz traf sie wie mit tausend Messern. Sie brauchte das nicht. Sie wünschte, sie könnte ihm auch irgendwie wehtun. Er schien genau zu wissen, was er sagen musste, damit sie sich elend fühlte. Eine kleine, bösartige Flamme loderte in ihr hoch.
    »Was ist denn eigentlich mit deinem Rücken passiert?«, fragte sie, gespannt, ob die Erinnerung daran ihn noch quälte.
    Er hob die linke Hand und spreizte die Finger, und da sah sie erst, dass ihm wirklich das oberste Glied des Ringfingers fehlte.
    »Sie wollten wissen, wo die Liste ist. Die wir gestohlen haben.«
    »Er hat dich gefoltert? Dein eigener Vater?«
    Alles Leben war aus Leons Blick gewichen. »Bis er einsah, dass es Genevieve mehr wehtat als mir.« Er umklammerte wieder das Geländer. »Dass du mich recht verstehst: Er würde sich nie selbst die Hände schmutzig machen. Aber er hat regelmäßig nach mir gesehen.« Er legte den Kopf schief und lockerte seinen Nacken. »Mein Widerstand hat seine Leute aber bloß eine Zeit lang aufgehalten. Sie haben alle deine Freunde überprüft und herausgefunden, wer dich versteckt hat. Emilys Kind wurde vorgebracht. Das wusstest du wahrscheinlich nicht.«
    Sie schüttelte entsetzt den Kopf.
    »Der Junge war eigentlich schon zu alt, aber sie haben ihn ihr trotzdem abgenommen«, fuhr Leon fort. »Emily hat ihnen die Geburtsverzeichnisse sogar gegeben – ihren Sohn haben sie trotzdem behalten. Sie glaubten, dass es noch eine Abschrift gibt.«
    Gaia konnte es nicht fassen. »Was können wir nur tun?«
    Er lachte bitter. »Das ist großartig, nein, wirklich! Du kannst überhaupt nichts tun – das ganze Ödland liegt zwischen ihr und deinem neuen kleinen Zuhause.«
    Sie fühlte sich furchtbar, ekelte sich vor sich selbst. Der Versuch, ihm wehzutun, war nach hinten losgegangen.
    Langsam wanderte sie zur anderen Seite der Veranda. Man hatte ihn gefoltert, weil er sie vor seinem Vater in Schutz nahm, und ihre beste Freundin hatte ihretwegen ihr Kind verloren. Die Schuld lastete unerträglich auf ihr, sie wusste, welche Qualen Emily durchlitt. Sie hielt sich die Stirn.
    »Es freut mich zu sehen, dass du noch einen letzten Funken Anstand in dir hast«, meinte Leon schließlich. »Nicht, dass es mir etwas bedeuten würde.«
    Die Einsamkeit zerriss ihr das Herz. »Wieso tust du mir das an?«
    »Das weißt du ganz genau: Ich habe in der Enklave mein Leben für dich riskiert. Dann habe ich das Ödland für dich durchquert, und du wolltest mich auf ein Pferd setzen und wegschicken. Monatelang hast du mich im Gefängnis versauern lassen, obwohl eine einzige kleine Lüge mich rausgebracht hätte. Wir müssen aber gar nicht so weit zurückgehen. Vor kaum

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