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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Nationalforst so stark zerstört, dass praktisch nichts vom alten Waldbestand überlebt hatte. Der Lirithriel-Wald hingegen war unversehrt geblieben, dicht und wild, mit alten Bäumen und einem üppigen Gewirr von Unterholz.
    Sämtliche Luftaufnahmen zeigten ein undurchdringliches grünes Blätterdach, denn der Wald war so dicht, dass kaum etwas von der Landschaft darunter zu sehen war. Ein Fluss schlängelte sich auf die Küstenmündung zu, doch schien er auf keinen zwei Fotos denselben Weg zu nehmen.
    Ein Fluss änderte seinen Lauf nicht einfach zufällig. Da es im Wald eine Übergangspassage ins Anderland der Elfen gab, wurde spekuliert, dass die Magie dieser Passage sowohl digitale als auch analoge Fotos verfälschte.
    Pia fing Evas staunenden Blick im Rückspiegel auf. Es überraschte sie ein wenig, dass sie eine zusammenhängende Frage zustande brachte. »Warst du schon mal hier?«
    Die Kommandantin schüttelte den Kopf. »Noch nie im Leben habe ich so etwas erlebt. Jetzt verstehe ich, warum die Leute diesen Wald für ein eigenständiges Wesen halten.«
    Auf dem Beifahrersitz regte sich James. »Ich habe gehört, dass man ihn das Bermudadreieck von South Carolina nennt. Eine Kompanie von Unionssoldaten ist in diesem Gebiet verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Das sind fast hundert Personen, die sich einfach in Luft aufgelöst haben.«
    »Haben die Elfen im Bürgerkrieg nicht wie alle anderen Alten Völker auch eine Laissez-faire-Haltung vertreten?«, fragte Johnny. »Ich dachte, sie hätten diesen Krieg zu einer ausschließlich menschlichen Angelegenheit erklärt.«
    James sagte: »Ich glaube nicht, dass das Verschwinden der Soldaten in diesem Wald irgendetwas mit der offiziellen Politik zu tun hatte, und selbst wenn die Elfen etwas über die Ereignisse wussten, haben sie sich nie dazu geäußert.«
    »Verrückt«, sagte Johnny. Er schaltete sein Videospiel aus und verstaute es im Rucksack zwischen seinen Füßen.
    Pia kannte auch einige modernere Geschichten von Wanderern, die in diesem Wald verschwunden waren, um Tage später verwirrt und orientierungslos wieder aufzutauchen. Der Legende zufolge hatte der Wald etwas gegen ungeladene Gäste.
    Noch einmal sah sie aus dem Fenster und betrachtete die Allee aus gewaltigen Eichen. Sie waren nicht ganz so groß wie die Engelseiche, die ein kleines Stück südwestlich von Charleston stand. Die Engelseiche galt als älteste lebende Eiche in Amerika, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Aber auch die Eichen an dieser Straße mussten mindestens ein paar Jahrhunderte alt sein.
    Bildete sie sich das nur ein, oder streckten sich die Äste wirklich stärker zum Wald hin als in die anderen Richtungen? Was musste es für die Bäume bedeuten, dem Wald so nahe zu sein und doch niemals zu ihm gehören zu können? Oder standen sie womöglich doch nahe genug, um ein Teil von ihm zu sein? Vielleicht trug das Rascheln ihrer Blätter uralte Geheimnisse durch die Luft, und Pia besaß einfach nicht die Fähigkeit, es wahrzunehmen.
    Als die beiden SUVs in das weite Rund vor dem Herrenhaus einbogen, öffneten sich die Flügeltüren. Eine hochgewachsene, schlanke Elfe in einem rohseidenen Hosenanzug trat aus dem Haus. Pia kannte sie aus zahllosen Zeitschriftenartikeln und Fernsehbeiträgen – und von der Videokonferenz im vergangenen Sommer. Es war Beluviel, die Gemahlin des Hohen Lords der Elfen.
    Weitere Personen kamen aus dem Haus, allesamt Elfen, doch Pias Aufmerksamkeit galt nur der atemberaubenden Beluviel. Dunkles, glänzendes Haar fiel ihr glatt bis auf die schmale Taille, und ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den großen, gütigen, dunklen Augen war wunderschön. Die Haare trug sie hinter die elegant geschwungenen, spitz zulaufenden Ohren zurückgestrichen.
    Doch es war nicht Beluviels physische Schönheit, die sie so bemerkenswert machte. Die amerikanischen Medien waren dermaßen überladen mit äußerlicher Schönheit, dass es schon wieder langweilig wurde. Was Beluviel einzigartig machte, war der prächtige Glanz ihrer Ausstrahlung.
    Alle unsterblichen Wyr trugen etwas Ungestümes in ihrer Aura, allen voran jene, die mit dem Anbeginn der Welt geboren worden waren, denn sie trugen noch einen Funken des Schöpfungsfeuers in sich. Dragos strahlte eine Energie und Magie aus, unter der die Luft um ihn herum brodelte, und Pias magische Energie verlieh ihrer Haut einen natürlichen Perlmuttschimmer, den es nur bei ihrer Wyr-Art gab.
    Was Beluviel an sich hatte, war

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