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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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oder sogar Jahre später eintreten würden.
    Sie würden ihr Leben nicht in Angst verbringen. Das ließ er nicht zu. Als Pia einen Besuch bei den Elfen in Erwägung gezogen hatte, hatte er schließlich auf sie gehört. Wie von den Elfen beabsichtigt, hatte das Handelsembargo großen Schaden angerichtet, und es war an der Zeit, es nach Möglichkeit zu beenden.
    Darüber hinaus waren Pia und Dragos natürlich auch eine Art Blitzableiter. Irgendwo würden immer hässliche Überraschungen auf sie warten, denn sie würden immer im Rampenlicht stehen und führten ein ereignisreiches Leben. Wenn es eine solche Überraschung gab, solange sie getrennt waren, würden sie damit fertig werden.
    Und so tolerierte er und erlaubte und übte Nachsicht.
    Verfluchte Götter. Nichts war so schwer zu besiegen wie eine Gewohnheit, und sobald er nicht hinsah, schlich sich seine alte Haltung wieder ein. Schließlich und endlich war sein Verhalten rüpelhaft und typisch gewesen. Er … schuldete ihr eine Entschuldigung.
    Und was war das für ein seltsames Gefühl, jemanden zu brauchen, nachdem er so unendlich lang vollkommen selbstbestimmt gelebt hatte?
    Er zählte die Stunden und Minuten, bis er ins Bett gehen und den Traumzauber aussprechen konnte. Dann zählte er die Stunden und Minuten, während er wartete und sie nicht kam. Und sie kam nicht.
    Das Morgengrauen verströmte blasses, farbloses Licht über den östlichen Himmel, kalt und trostlos wie der Tod. Als er sich in die Luft erhob, tat er es lautlos und voller List, denn die Welt, in der er lebte, war voller Prophezeiungen und Raubtiere. Selbst an guten Tagen konnte man den Drachen nicht als ungefährlich bezeichnen, und jetzt, ohne seine Gefährtin, erst recht nicht.
    Er hatte Fragen, und er brauchte Antworten. Die würde er zwar auch im verbotenen Elfenwald finden, aber es gab eine schnellere und effizientere Möglichkeit, sie zu bekommen – an einem Ort, der viel näher an seinem Zuhause lag.
    Er rief Bayne an und traf ein paar Absprachen.
    Dann ging er auf die Jagd.
    Es dauerte keine Stunde, bis er seine Beute gefunden hatte. Sie trug einen klassischen schwarzen Zweiteiler, zehn Zentimeter hohe Absätze und auch heute einen gepflegten Nackenknoten. In Dragos’ Erinnerung jedoch gab es noch ein anderes Bild von ihr, eines aus ferner Vergangenheit, auf dem sie eine Rüstung trug, blutüberströmt war und einen Schrei in den Himmel sandte, während er über sie hinwegflog. Ihr Gesicht war vor Zorn und Hass verzerrt.
    Der frühe Morgen war noch dunkelgrau und schneidend kalt, und überall erhoben sich schmutzige Schneeberge. Aber ebenso wenig wie Dragos hatte sich die Rätin der Elfen im Tribunal der Alten Völker die Mühe gemacht, einen Mantel überzuziehen. Gefolgt von zwei Dienern, trat sie aus dem Haupteingang des
Plaza Hotels
in der Fifth Avenue.
    Wenn die Elfe ihn hätte kommen sehen, hätte sie nach einer Möglichkeit gesucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Deshalb ließ er ihr dazu keine Gelegenheit.
    In seiner Drachengestalt konnte sich Dragos so effektiv verhüllen, dass eine Maus über seine Klauen laufen konnte, ohne es überhaupt zu bemerken. Normalerweise machte er sich nicht die Mühe, einen so kraftvollen Zauber anzulegen, doch dieses Mal tat er es. Er verhüllte sich, während er auf dem Gehweg wartete, und fügte einen kleinen, dezenten Aversionszauber hinzu, damit die Passanten die Stelle mieden, an der er stand. Dann kam die Elfenrätin in seine Nähe.
    Dragos sagte: »Sidhiel.«
    Sie schrie auf und fuhr herum, ihre kultivierte Selbstsicherheit war dahin, und da war sie wieder, seine alte Feindin. Trotz ihrer Designerkleidung und der urbanen Umgebung, trotz der Gesetze und Traditionen, die sie erschaffen hatten, war die Zivilisation kaum mehr als ein hauchdünner Schleier.

8
    Auch die Diener der Elfenrätin waren herumgewirbelt und zogen ihre Waffen. Dragos bedachte sie mit einem verächtlichen Blick. Eine Waffe auf ihn zu richten, war ein dummer Schachzug. Auf ihn zu schießen, wäre noch dümmer.
    Es war schon sehr, sehr lange her, seit er zuletzt einen Elf getötet hatte. Er hob eine Braue; fast hätte er gelächelt.
    »Steckt die Waffen weg, Dummköpfe!«, fauchte Sidhiel.
    Mit erschrockenen Mienen wild um sich blickend, steckten die beiden Diener ihre Pistolen ins Holster.
    Die Elfe betrachtete Dragos voller Abscheu. »Das ist ungeheuerlich, Wyr. Du hast kein Recht und keine Veranlassung, mich mit irgendetwas zu behelligen.«
    »Ganz im Gegenteil«, sagte

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