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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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eine Störung verursacht haben könnte. Wenn ein Zauber im Waldesinneren benutzt wird, ist die Wirkung eine ganz andere, als wenn der Zauber von außen kommt. Du solltest eines nicht vergessen, Dragos: Die Elfen sehen Pia nicht in dem gleichen Licht, in dem sie dich sehen. Niemand will ihr etwas zuleide tun.«
    »Das sagen alle«, gab er zurück, während er sie kalt beäugte. »Aus diesem Grund habe ich dem Besuch überhaupt nur zugestimmt. Allerdings kam mir der Gedanke, dass wir vielleicht nicht alle die gleiche Vorstellung von
zuleide tun
haben könnten. Jemand könnte beispielsweise die Geiselnahme meiner Gefährtin für eine angemessene Methode halten, mich gefügig zu machen. Und wenn man erst einmal anfängt, von Geiselnahmen zu reden, tun sich auf dem Schachbrett natürlich ganz neue Möglichkeiten auf.«
    Er konnte förmlich sehen, wie es ihr dämmerte. Das Gesicht der Elfe wurde aschfahl. Hastig sah sie aus dem Fenster der Limousine, ihr Blick huschte über die vorbeiziehende Stadtlandschaft. Der
Madison Square Garden
lag einige Blocks südlich vom
Plaza Hotel
, und sie befanden sich nicht einmal in der Nähe davon. Heiser flüsterte die Rätin: »Das willst du nicht wirklich.«
    »Will ich nicht?« Er rutschte in eine bequemere Position. »Wo wir uns schon unterhalten, kannst du mir vielleicht verraten, warum Numenlaurianer beschlossen haben, Calondir zu besuchen?«
    Sidhiel machte eine scharfe Geste. »Die Antwort darauf kennt niemand außer den Numenlaurianern selbst.«
    »Und was denkst du?«, fragte Dragos.
    »Spekulieren wär sinnlos und unverantwortlich«, brachte sie hervor.
    »Nun gut, wenn du es nicht tust, tue ich es«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ich kann mir einen Grund denken, aus dem die Numenlaurianer nach all den Jahren des Schweigens nun Kontakt zu Calondir aufnehmen. Es ist derselbe Grund, der euch ursprünglich in den Krieg getrieben hat, als ihr Narren die ›Deus Machinae‹ entdeckt habt und glaubtet, sie beherrschen zu können.«
    Die »Deus Machinae«, die Gottmaschinen, waren magische Objekte, die zur Zeit der Schöpfung von den sieben Göttern der Alten Völker auf die Erde gesandt worden waren, um über ihren Willen zu verfügen. In den Alten Völkern gab es viele Mythen über die »Deus Machinae«. Manchmal erschienen die Objekte als Waffen oder Rüstungsteile, manchmal als Edelsteine oder Werkzeuge. Ihre Form war nicht dauerhaft festgelegt, ihr wahres Wesen war etwas unendlich Machtvolleres.
    Mit einer hastigen Bewegung rutschte die Elfe in ihrem Sitz herum, wobei sie merkwürdig ungelenk wirkte, und ein gehetzter Ausdruck trat in ihre großen blauen Augen. »Damals wussten wir nicht, was wir heute wissen«, sagte sie. »Wir glaubten, wir hätten die »Deus Machinae« bekommen, um sie zu benutzen. Uns war nicht bewusst, dass die Maschinen uns benutzen würden.«
    »Ihr dachtet, ihr könntet sie nach eurem Gutdünken benutzen, genau wie ihr dachtet, ihr hättet das Recht, das Angesicht der Erde zu verändern«, sagte er leise, aber schneidend. »Ihr wart schon immer hochmütig.«
    Seit langer Zeit hegte er eine Faszination für die verborgenen Strukturen der Welt – Magiesysteme, Wissenschaft, die stetig im Wandel begriffene Realität von Wirtschaft und Politik –, und im Hinterkopf setzte er ständig Informationen zusammen, nahm sie wieder auseinander und ordnete sie neu an, so als würde er an einem gigantischen Puzzle des Universums arbeiten.
    Mehrere Puzzleteile rückten an ihren Platz, und in seinen Gedanken ergab sich ein neues Muster.
    Diese Dinge wurden am Anbeginn von allem in Bewegung gesetzt, zusammen mit den Gesetzen des Universums und der Zeit selbst.
    Die Stimme aus der Prophezeiung des Orakels. Numenlaur. Die »Deus Machinae«, die sieben Objekte von sieben Göttern der Alten Völker, auf die Erde gesandt am Anbeginn von allem. Sie verwirklichten den Willen der Götter, während sie durch die Geschichte purzelten. Rein und ursprünglich, nicht nur Form, sondern die Form schlechthin, unteilbar.
    Die Welt war nicht nur voller Prophezeiungen und Raubtiere, sondern auch voller magischer Energie. Ein großer Teil des ganzen Theaters, das sich auf der Bühne der modernen Welt abspielte, ging auf die ersten Dinge und ersten Geschöpfe zurück. Diese ersten Geschöpfe waren die Götter selbst.
    Aus der Elfe war eindeutig nichts weiter herauszukriegen. Da sie ihm nun nicht mehr nützlich war, verlor Dragos das Interesse an ihr.
    Die Limousine fuhr sanft auf den

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