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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Angelegenheit. Der Elf von vorhin kam zurück und fragte, ob Pia das Essen in ihre Suite gebracht bekommen oder lieber hinunter in die Haupthalle gehen wollte. Nachdem sie sich gewaschen und eine saubere Jeans und einen Pullover angezogen hatte, war Pia nur allzu bereit, die Zimmerflucht zu verlassen.
    Die Haupthalle war recht groß, es gab mehrere Tische, hohe Decken, geflieste Steinböden und zu beiden Seiten des Raums je einen Kamin, der so riesig war, dass ein ausgewachsener Mann im Ascheraum stehen konnte. Die Wände bestanden größtenteils aus Fenstern mit Blick auf den Fluss und den Wald. Die Bäume und der felsige Waldboden waren dunkel vor Feuchtigkeit, hier und da wuchs verblüffend grünes Moos, und Nebelschwaden trieben über das schäumende Wasser am Fuße des Wasserfalls.
    Einer der Gänge musste zu den Küchen führen, denn einige Diener kamen aus dieser Richtung und verschwanden wieder dorthin. Sie trugen Tabletts mit Broten, Obst und Fleisch und stellten sie auf Büfetttische, die an einer Wand aufgebaut waren. In kleinen Grüppchen aßen und plauderten die Leute, manchmal auf Englisch, aber meistens in ihrer eigenen, melodischen Sprache. Die meisten in der Halle waren Elfen, aber auch Stimmen aus anderen Alten Völkern waren zu hören: ein paar Zwerge, drei Menschen mit einem Funken Magie, der sie als Hexen auswies, und eine ältere männliche Meduse, deren Kopfschlangen einige Zentimeter über den Boden schleiften.
    Die Atmosphäre war entspannt und herzlich. Pia und ihre Begleiter bedienten sich am Büfett und setzten sich zum Essen an das Ende eines langen Tischs. Nickend und lächelnd erwiderten sie die Morgengrüße der anderen. Calondir, Beluviel und Ferion waren nicht anwesend, und Pia glaubte auch nicht, dass sich Numenlaurianer in der Halle befanden.
    Zum einen schienen die Anwesenden so entspannt miteinander umzugehen, als würden sie sich schon lange kennen. Zum anderen trugen die meisten eine Mischung aus Elfenkleidung und moderner amerikanischer Mode, was für jemanden aus einer abgeschiedenen Gesellschaft eine ungewöhnliche Mischung wäre. Leggings und Sneakers schienen eine beliebte Kombination zu sein. Einige trugen zu den Leggings hohe Stiefel, Tuniken und Jeansjacken.
    Was

ne l
ässige
Streetwear,
bemerkte Eva in Pias Kopf.
Schau mal da, der Gangsta trägt

nen Hoodie.
    Ich habe dir die Sache von gestern noch nicht verziehen,
sagte Pia.
Nur, damit das klar ist.
    Kein Ding, Prinzessin. Kann ich prima mit leben.
    Pia warf einen Seitenblick zu Eva hinüber, deren große schwarze Augen völlig unschuldig dreinblickten. Sie presste die Lippen zusammen. Eva brauchte definitiv keine Ermutigung, aber wenn Pia jetzt lächelte oder lachte, würde es das womöglich noch schlimmer machen.
    Auf der anderen Seite neben der Kommandantin sprachen James, Hugh und Miguel über die Wächterspiele. Pia hörte sie Wetten darüber abschließen, wer es am Schluss auf die sieben Posten schaffen würde. Johnny aß schweigend, mit schnellen, knappen Bewegungen, während er mit den Fingern einer Hand auf die Tischplatte trommelte. Bestimmt vermisste er sein
Angry-Birds-
Spiel.
    Dann sah sie, wie sich ein Haarschopf mit blauen Spitzen durch eine Traube von Leuten schob, die sich am anderen Ende der Halle unterhielten. Es war Linwe, die sich zwischen zwei Personen hindurchdrängte und auf sie zukam.
    »Ach, sieh mal, wer da kommt«, schmachtete Miguel. »Ich liebe dieses Mädchen. Ich liebe sie wirklich.« Als Linwe mit einem Lächeln an ihrem Tisch stehenblieb, sagte Miguel zu ihr: »Bitte sag, dass du in einem Spring-Break-Video namens ›Heiße Elfchen außer Rand und Band‹ mitgespielt hast.«
    Bei diesen Worten fuhren Pia und Eva herum und starrten ihn an.
    Miguel sah mit ernstem Blick von einer zur anderen. »Kommt schon, ich habe sie gefragt, ob sie volljährig ist. Sie ist dreißig.«
    Linwe zog eine Grimasse. »Das war gelogen. Ich bin sechzehn.«
    Miguel sah bestürzt aus. Eva zeigte mit dem Finger auf ihn. »Du landest mit deinem Arsch noch mal im Knast. Das heißt, wenn du Glück hast und ich dich nicht vorher zu Brei schlage.«
    Linwe ließ ein helles, perlendes Lachen hören. Ihre braunen Augen hüpften, als sie Pias Blick auffing.
Ich bin wirklich dreißig, aber sagen Sie es ihm bitte nicht,
sagte Linwe.
    Bestimmt nicht,
versprach Pia grimmig.
Er hat es verdient, ein bisschen zu schmoren. Ich möchte mich für sein Verhalten entschuldigen.
    Oh nein, bitte, das ist nicht nötig,
sagte

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