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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Linwe.
Ich bin zumindest mitschuldig, weil ich ihn gestern die ganze Zeit provoziert habe.
Laut sagte die Elfe: »Ich habe gehört, Sie hätten Lust auf eine Führung?«
    »Ja, sehr gern. Vorausgesetzt, der Hohe Lord kann mich erreichen, wenn er für eine Audienz zur Verfügung steht«, antwortete Pia.
    »Wenn das der Fall ist, wird uns ein Laufbursche finden.«
    »Also gut.« Pia stand auf, und alle anderen folgten ihrem Beispiel. An Miguel gewandt, sagte sie: »Nein.« Als dieser ein langes Gesicht zog, wandte sie sich an Eva: »Zwei Begleiter, deine Entscheidung.«
    »Johnny und ich«, sagte Eva sofort.
    »Gut.« Sie lächelte Linwe an. »Danke, dass du uns hier alles zeigst.«
    »Das ist mir ein großes Vergnügen«, sagte Linwe.
    Die nächste Stunde verbrachte Pia damit, sich von Linwe durch das Herz des Lirithriel-Waldes führen zu lassen, während Eva und Johnny ihnen schweigend folgten.
    Das Haus des Hohen Lords bestand aus vier Stockwerken, von denen zwei tief ins Felsgestein gehauen waren.
    Als sie nach draußen kamen, hatte sich der Nebel aufgelöst und gab den Blick auf einen grauen, bedeckten Himmel frei. Unter dem schweren Blätterdach der alten Bäume war die Landschaft von geschwungenen Rillen überzogen wie bei einem Fingerabdruck oder einem knorrigen Baumstumpf.
    In der näheren Umgebung verstreut gab es zahlreiche kleinere Häuser, die sich geschickt in den Nischen zwischen den Bäumen versteckten, und Pia entdeckte fasziniert, dass es noch weitere dieser raffinierten, in große Felsbrocken gehauenen Elfengesichter gab, die je nach Blickwinkel auftauchten und wieder verschwanden. Sie begann in Steinen jeder Größe nach ihnen zu suchen, aber manchmal überraschten sie sie trotzdem – in einem Augenblick noch verborgen, um im nächsten plötzlich sichtbar zu werden.
    Während der gesamten Führung konnte Pia die Übergangspassage spüren, aber wegen der unterschwelligen Windungen des Bodens oder der Präsenz des Waldes konnte sie ihre Lage nicht genau ausmachen, bis sie plötzlich direkt davor standen.
    Ruckartig blieb Pia stehen und starrte auf die Stelle. Hinter ihr mussten Eva und Johnny scharf abbremsen, um nicht in sie hineinzulaufen.
    Direkt vor ihnen öffneten sich die Baumreihen zu einer kleinen Lichtung. In den felsigen Boden waren Stufen geschlagen worden; sie führten abwärts und bildeten den Boden von etwas, das einmal ein natürlicher Hohlweg gewesen sein musste. Am Ende der Stufen waren die Wände ebenfalls behauen und zu einem eleganten, ineinander verschlungenen Muster gemeißelt. Obwohl sie noch mehrere Meter entfernt war, zerrte die Magie der Übergangspassage an ihr.
    »Es verblüfft mich, dass die Bildhauer in der Übergangspassage lange genug die Balance halten konnten, um überhaupt etwas zu meißeln. Von etwas so Komplexem und Schönem ganz zu schweigen.«
    »Sie waren alt«, sagte Linwe fröhlich. Dann grinste sie, als alle drei Wyr lachten. »Das ist mein Ernst. Unsere Ältesten haben eine sehr starke Affinität zu den Elementen.«
    »Haben auch Sie eine Affinität zu einem Element?«, fragte Pia.
    »Ja, das habe ich tatsächlich. Meines ist die Luft.«
    Pia blinzelte, als sie plötzlich ein Windhauch an der Wange kitzelte.
    Linwe sagte: »Aber ich bin noch ziemlich jung, und das ist alles, wozu ich in der Lage bin. Einer unserer mächtigsten Ältesten könnte mit der gleichen Affinität zur Luft einen Sturm in der Stärke von Hurrikan Rita erschaffen.« Abwehrend hob sie ihre schmale Hand. »Womit ich nicht behaupten will, dass ein Sturm dieser Stärke etwas Gutes wäre. Einige wenige unserer Ältesten, die besonders begabt sind, haben eine Affinität zu mehreren Elementen. Diese sind normalerweise miteinander kompatibel, so wie Feuer und Luft. Oder Wasser und Erde. So in der Art.«
    Das war der beste Aufhänger für ein Gespräch, der sich Pia bisher geboten hatte, und sie ergriff die Gelegenheit. »Wo Sie gerade von den Ältesten sprechen – ich habe gehört, dass Elfen aus Numenlaur bei Ihnen zu Besuch sind.«
    Ein Schatten legte sich auf Linwes munteres Gesicht. »Ja, aber nur wenige haben sie zu Gesicht bekommen. Seit ihrer Ankunft werden sie von den anderen abgeschottet. Wie ich gehört habe, soll einer von ihnen krank sein.«
    Was Pia auch zu hören erwartet hatte, damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass Elfen krank werden konnten. »Das tut mir leid.«
    Linwe zuckte mit der Schulter. »Das sind Gerüchte. Ich weiß nichts mit

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