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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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gefallen lassen, von Pia getrennt zu sein, und er würde nicht zulassen, dass ihm dieser Elfenwald seine Gefährtin vorenthielt. Wenn Pia selbst über seine Entscheidung wütend oder unglücklich war, nun, sei’s drum. Sie würden eben einen Weg finden müssen, damit fertig zu werden.
    Und er würde sich von keinem anderen Volk seine Handlungen vorschreiben lassen.
    Nicht, wenn Numenlaur etwas damit zu tun hatte und womöglich eine Prophezeiung im Spiel war.
    Als er die Grenze zwischen dem Wyr- und dem Elfenreich überschritten hatte, nahm er wieder seine Wyr-Gestalt an, schwang sich in die Luft und flog weiter nach Süden.
    Er beschloss, der Vorgehensweise des Gargoyles zu folgen und im Nationalforst zu landen, dem wesentlich größeren Nachbarn des Elfenwaldes. Einen halben Kilometer von seinem Ziel entfernt landete er und ging den Rest des Wegs zwischen den schlanken, jungen Bäumen hindurch zu Fuß.
    Den Schnee hatte er zwar hinter sich gelassen, aber dieses kühle, feuchte, bewölkte Wetter war nicht viel besser. Obwohl er nicht damit rechnete, dass die Elfen regelmäßige Patrouillen an den Grenzen des Waldes einsetzten, schärfte er alle seine Sinne.
    Trotz seiner Wachsamkeit begegnete er keinem einzigen Elf – und übrigens auch keinen Wanderern. Er konnte den Wald spüren, lange bevor er ihn erreichte. Dann veränderte sich das Landschaftsbild vor seinen Augen, und er erblickte vor sich den dunklen, überwucherten Rand des alten Waldes. Zum ersten Mal stand er direkt vor den Stämmen des Lirithriel-Waldes.
    Der Wald bemerkte ihn. Dragos konnte spüren, dass er abwartend beobachtet wurde. Vorsichtig drückte er mit seiner magischen Energie dagegen, und der Wald erwiderte den Druck. Er war wild und misstrauisch, und er wollte kein Stück dieses Drachen innerhalb seiner Grenzen haben.
    Das respektierte Dragos. Nur hinnehmen wollte er es nicht.
    Er ging am Waldrand entlang und betrachtete ihn prüfend. Einige Male glaubte er herausgefunden zu haben, wie er an der Grenze vorbeischlüpfen konnte, doch wenn er sich dann in die Luft erhob, um hineinzufliegen, schien sich der Wald in sich zu verdrehen, und Dragos verlor die Orientierung. Wenn das geschah, machte er augenblicklich kehrt und entfernte sich vom Wald, bis er sich von dessen Einfluss befreien konnte.
    Schließlich ließ er sich auf einem breiten, flachen Felsen nieder, den Kopf auf die Pranken gebettet, und betrachtete den dichten Wald mit der Geduld eines sehr alten Raubtiers. Bis jetzt hatte der Wald ihn erfolgreich fernhalten können, aber Dragos wusste etwas, das der Wald nicht wusste. Nämlich, dass er einen Weg hinein finden würde. Er war viel älter als der Wald, viel klüger und viel, viel komplexer. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Irgendwann am Nachmittag sagte eine männliche Stimme in seinem Kopf:
Sir, sind Sie nach unserem Gespräch weiter nach Süden geflogen?
    Er fragte:
Monroe?
    Ja, Sir. Ich komme nicht wieder hinein.
    Verschiedene Fakten bewegten sich in Dragos’ Kopf wie Schachfiguren über das schwarz-weiß gemusterte Brett. Der Gegner auf der anderen Seite seines geistigen Schachbretts mochte verschiedene Gesichter haben, aber einen Gegner gab es immer.
    Er sagte:
Gehen Sie zum Haus Lirithriel. Berichten Sie dort, dass Sie aus dem Wald geschickt wurden, um eine Nachricht zu überbringen, und bitten Sie darum, dort auf Pia und die anderen warten zu dürfen. Ich wüsste gern mehr darüber, was in diesem Haus vor sich geht. Ganz besonders jetzt.
    Ja, Sir,
sagte Monroe.
    Wenn möglich, halten Sie mich auf dem Laufenden.
    Er konnte sich keinen vernünftigen Grund vorstellen, aus dem das Haus dem Gargoyle die Gastfreundschaft verweigern sollte. Das könnte sich als nützlich erweisen. Und wenn sie Monroe doch abwiesen, würde der Grund dafür Dragos ganz außerordentlich interessieren.
    Nachdem er das geklärt hatte, lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Wald. Es überraschte ihn nicht, wie störrisch dieser seine Gegenwart ablehnte, schließlich war es ein Geschöpf der Elfen. Und es war unmöglich, etwas, das keine Sprache hatte, mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen.
    Heimlich kroch die Nacht an den Himmel, ein lautloser Attentäter, der den trostlosen, einsamen Tag ermordete. Je mehr sich ihm der Wald widersetzte, desto größer wurde Dragos’ Zorn, bis er schließlich als grimmiges Feuer tief in seiner Brust loderte.
    Er könnte gewaltsam eindringen. Er könnte das Holz zertrümmern und sich eine Schneise schlagen. Er

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