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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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erreichten, die nach unten führte, wurden die Kampfgeräusche lauter. Schließlich traten sie nach draußen, wo es aussah, als wären sie in der Hölle gelandet.
    Hoch aufragende, rotgoldene Flammen knackten und tosten im Wald und sandten riesige, wirbelnde Türme aus glühenden Funken in den Himmel. Beißender Rauch bedeckte das Gebiet mit milchig weißen Schwaden, in denen alles verschwamm und wie in einem Albtraum wirkte. Hitze pulsierte auf Pias Haut. Bald würde das Feuer das Haus erreicht haben.
    Sie konnte einen Ausschnitt des Flusses sehen, der mit den tanzenden roten Lichtern auf seiner Oberfläche schwärzer wirkte als je zuvor. Die Köpfe einiger Schwimmer ragten aus dem Wasser, bis sie von Armbrustbolzen getroffen wurden. Weitere Elfen rannten an ihnen vorbei, und überall auf der Lichtung waren kleine Grüppchen zu sehen, die erbittert kämpften.
    Genau wie Linwe und Johnny gesagt hatten, bekämpften sich die Elfen gegenseitig. Pia konnte es nicht begreifen, und auf den Gesichtern der anderen las sie das gleiche Unverständnis.
    Mit einer scharfen Geste lotste Johnny sie auf den Weg, der sie zur Übergangspassage bringen würde. Pia musste Linwes Arm loslassen, als sie in Trab fielen, doch sie konnte sehen, dass die Elfe ihren Schreck teilweise überwunden hatte und der Gruppe folgte.
    Der Weg machte eine Biegung, und plötzlich standen sie einer Gruppe Elfen gegenüber, die in einen heftigen Kampf verwickelt waren. Vor Pias geistigem Auge prallten mit schwindelerregender Wucht zwei magische Energien aufeinander, von denen die eine gleißendem Licht und die andere funkelndem Schwarz glich. Im tiefsten Kampfgetümmel entdeckte Pia Calondir, der ein silber glänzendes Schwert führte, seine Miene war ernst und tödlich. Eine Seite seines Gesichts war blutüberströmt.
    Johnny fuhr herum und schob Pia von sich. »Umdrehen«, sagte er. »Los.«
    »Wir können nirgendwo sonst hin«, sagte Pia, während Eva und Miguel von hinten schoben und sie vorwärts drängten.
    Hinter ihnen kam das Feuer näher und trieb sie auf die Lichtung zu. Zu beiden Seiten des Wegs war der Wald angefüllt mit dichten Schatten und infernalischem Licht, und für einen Moment war die Gruppe ineinander verkeilt. Ein Ellbogen traf Pias Rippen und schlug ihr die Armbrust aus der Hand. Sie hatte keine Ahnung, wohin Linwe verschwunden war.
    Da sich Johnny zu ihr umgedreht hatte, sah Pia als Erste, dass sich der Kampf in ihre Richtung ausweitete. Sie stieß einen schrillen Warnschrei aus. Johnny fuhr herum und nahm mit einer hastigen Bewegung den Kampf auf. James stürzte hinterher, und die Welt verwandelte sich in ein grunzendes, aufgewühltes Nahkampfchaos, dem Pia nicht mehr folgen konnte … gottverdammt, sie war einfach nicht für diesen Kriegsscheiß gemacht …
    Eva packte sie von hinten und zerrte sie gewaltsam von den Kämpfenden fort. Neben ihnen machte Miguel mit gespreizten Fingern eine schwungvolle Handbewegung und sagte: »Lux.«
    Magische Energie begleitete das Wort, und ein strahlendes Licht erhellte ihre Umgebung. Für einige Augenblicke war alles hell erleuchtet. Sie waren der Passage viel näher, als Pia geglaubt hatte. Jetzt sah sie nicht nur Calondir, sondern auch Ferion, und in der anderen Gruppe stand Beluviel, deren Augen wie tiefe, finstere Höhlen in ihrem perfekten Gesicht lagen. Sie hatte die Haare zurückgebunden und führte ein Schwert in einer Hand.
    Moment. Kämpfte Beluviel
mit
Calondir und Ferion, oder
gegen
sie?
    Als das Licht aufflammte, setzte der Kampf für einen Moment aus, um dann umso heftiger weiterzugehen. Chaos umwütete sie wie ein Wirbelsturm.
    »Scheiße«, hörte sie Johnny sagen.
    Durch glückliches Timing konnte Pia seine Stimme deutlich über den Kampflärm hinweg hören, obwohl er nicht geschrien, nicht einmal laut gesprochen hatte. Er sank auf die Knie. James brüllte und kämpfte noch härter, und auch Andrea und Miguel stürmten vorwärts.
    Eva stieß Pia grob hinter sich und rief: »Bleib zurück, verdammt noch mal.«
    Ungläubig starrte Pia die andere Frau an. Als ob sie so verrückt wäre, sich in diesen Kampf zu stürzen. Die Kommandantin selbst tat allerdings genau das; sie machte einen Satz nach vorn, sodass die Wyr eine nahtlose Kampfeinheit bildeten. Sie mussten ein verteufelt spektakuläres Bild abgeben, wie sie eine Schutzmauer um sie und Johnny bildeten, dachte Pia, hielt sich jedoch nicht damit auf, ihr Können zu bewundern. Stattdessen kniete sie sich neben Johnny, der

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