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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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dem Elfenreich kam. Die sieben Alten Reiche in den Vereinigten Staaten orientierten sich nicht an der Geografie der Menschen, und die Staatsgrenzen entsprachen nicht den Reichsgrenzen. Die Grenze zwischen dem Reich der Wyr und dem der Elfen verlief durch Lumberton in North Carolina, ein Stück südlich von Fayetteville.
    In Lumberton angekommen, beschloss Dragos, eine Pause zu machen und nachzudenken.
    Er landete auf dem Seitenstreifen neben der I-95 Richtung Süden. Lumberton war eine Kleinstadt mit etwa zwanzigtausend Menschen und dreitausend weiteren Einwohnern, die verschiedenen Alten Völkern angehörten. Obwohl Lumberton einige Stunden Autofahrt von New York entfernt lag, war es hier genauso kalt und grau und trostlos wie in der Stadt.
    Ohne die Verhüllung aufzuheben, nahm er seine menschliche Gestalt an, um seine Mailbox abzuhören und schnell die eingegangenen SMS durchzugehen, während auf der Interstate Lastwagen und Autos an ihm vorbeirauschten.
    Da. Er sah genauer hin. Er hatte drei Anrufe von Pias iPhone erhalten. Der erste war vor fast zwei Stunden eingegangen, die folgenden in halbstündigen Abständen. Er hielt sich nicht damit auf, die Nachrichten anzuhören, sondern drückte die Schnellwahltaste. Als sich am Handy seiner Gefährtin ein Mann meldete, fuhr er die Klauen aus, und aus seiner Brust brach ein Knurren hervor, das den Boden erzittern ließ.
    Der Mann sprach schnell. »… geht es soweit gut. Hier ist Hugh Monroe. Ich wiederhole, Ihrer Gefährtin geht es soweit gut. Pia hat mich aus dem Lirithriel-Wald geschickt, um Ihnen zu sagen, dass es ihr gutgeht und dass sie glaubt, der Wald würde Ihre Kommunikation stören. Sie hat mir ihr Handy gegeben, weil sie sichergehen wollte, dass ich Sie erreiche, Sir, und ich verspreche Ihnen, dass das der einzige Grund ist, warum ich jetzt von Pias Handy aus anrufe.«
    Monroe. Dragos brauchte einige Augenblicke, um den Namen zuzuordnen. Er war der Gargoyle aus Pias Leibwächterteam. Dragos atmete tief durch und entspannte sich ein kleines bisschen. Obwohl er es unerträglich fand, diese Männerstimme aus Pias Handy zu hören, sagte er: »Erzählen Sie. Alles.«
    Hugh gehorchte und berichtete Dragos von dem Ausflug in den Wald, erzählte in allen Einzelheiten vom Haus des Hohen Lords, wie der letzte Abend für Pia verlaufen war und wie sie Hugh wenige Minuten nach dem Aufwachen mit der Nachricht losgeschickt hatte.
    Während Dragos schweigend zuhörte, lief er auf dem Seitenstreifen der Interstate weiter Richtung Süden; die Autofahrer sausten an ihm vorbei, ohne von ihm Notiz zu nehmen. Es fing an zu schneien; dicke, weiche Flocken wirbelten über die dunkelgraue Landschaft. Die Schneeflocken in seiner direkten Umgebung zischten und verdampften, ehe sie den Boden erreichen konnten, sodass er schon bald einen Nebelschleier hinter sich herzog.
    Noch fünfzehn Meter. Er kannte die Grenze so gut wie seine Westentasche, so gut, wie er den Penny gekannt hatte, der ursprünglich zu seinem Schatz gehört hatte, bevor er ihn dezimiert hatte. Die zahlreichen Grenzkilometer, die sein Reich umgaben, kannte er bis auf den Zentimeter genau.
    Monroe beendete seinen Bericht, nachdem er beschrieben hatte, wie er vom Haus des Hohen Lords aufgebrochen war. Dragos fragte: »Wo sind Sie jetzt?«
    »An der Nordseite des Waldes im Francis-Marion-Nationalforst«, sagte Monroe.
    »Sie haben Ihre Aufgabe erledigt«, sagte Dragos. »Gehen Sie jetzt in den Wald zurück.«
    Zehn Meter.
    »Ich werde mein Bestes versuchen«, sagte Monroe. »Aber ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe. Ich konnte spüren, wie sich der Wald hinter mir schloss.«
    Fünf.
    »Versuchen Sie es«, sagte Dragos und legte auf.
    Er ging seine übrigen Nachrichten durch, doch es war nichts dabei, was nicht hätte warten können. Bayne hatte eine SMS geschickt, dass Sidhiel keine Anstalten gemacht habe, die Stadt zu verlassen. Er schickte seinen Wächtern eine Sammel-SMS mit einer Kurzfassung der aktuellen Neuigkeiten, dann schaltete er das Handy aus.
    Der springende Punkt bei Gesetzen war, dass sie im Kern auf einer Entscheidung beruhten. Bevor er Pia begegnet war, hatte Dragos das Gesetz als seine höchste Leistung betrachtet. Das Gesetz war die notwendige Brücke, die er zwischen sich und den anderen Geschöpfen hatte erbauen müssen, als es auf der Welt so gottverdammt voll geworden war.
    Aber er selbst war im Kern eine gesetzlose Kreatur. Andere Gebote saßen wesentlich tiefer.
    Er würde es sich nicht

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