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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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angekommen«, sagte er. »Hat nicht geholfen. Bleib hier und tu, was du für richtig hältst. Iss etwas und ruh dich aus.« Dann hob er die Stimme: »Ich komme.«
    Er wälzte sich von ihr herunter, wobei er sorgsam darauf achtete, kein Gewicht auf ihren Bauch zu verlagern, dann stand er auf und wollte aus dem Schlafzimmer gehen.
    Eva stand direkt hinter der Tür. Sie deutete auf den Magier der Einheit, der am anderen Ende des Zimmers an der Eingangstür wartete. »Miguel kennt den Weg. Er zeigt Ihnen, wo sie gefangen gehalten werden.«
    »Also gut«, spie er aus. »Gehen wir.«
    Als er sich gerade abwenden wollte, merkte er, wie Eva durch die geöffnete Schlafzimmertür sah und ihre Augen sehr groß wurden.
Scheiße.
Er fuhr herum, aber er wusste, dass es schon zu spät war.
    Mit gedämpfter Stimme fragte Eva: »Ähm, Prinzessin? Ist dir bewusst, dass du leuchtest?«
    Es war ein idiotischer Fehler. Pia hatte den Kopf vom Kissen gehoben, um dem davoneilenden Dragos hinterherzusehen. Wieder pulsierte unbefriedigtes Verlangen in ihrem Körper. Es kam ihr vor, als hätten sie sich schon seit Monaten und nicht erst seit Tagen nicht mehr geliebt. Er sollte immer Schwarz tragen, denn das war so verdammt heiß, dass sich Satan persönlich die Finger daran verbrennen würde. Seine Bewegungen waren leicht und schnell, was bei einem Mann von seiner Größe und Statur verstörend gewirkt hätte, wäre es nicht so verdammt sexy gewesen.
    Er war in Gedanken schon bei dem, was ihm bevorstand, und sie war unkonzentriert vor Lust und Verlangen – und schlicht und einfach dumm. Sie bemerkte es, als Eva ins Schlafzimmer blickte und sich ihre Augen weiteten. Obwohl Pia den Dämpfungszauber augenblicklich wieder anlegte, war es einen Hauch zu spät.
    Wie war das mit diesem langsam entgleisenden Zug? Der, über den du gestern noch gemeckert hast? Und welcher Trottel sitzt mal wieder im Führerhaus dieses Zugs, hm?
    Du, ganz genau.
    Sie sprang aus dem Bett und lief los, rannte so schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war. Als sie sich auf Eva stürzte, rief sie scharf: »Ich kümmere mich darum, Dragos.«
    Pia erreichte die Tür. Die Veränderung in Evas Miene, von bloßem Staunen zum Schreck über ihre unglaubliche Geschwindigkeit, war ihr nicht entgangen. Im nächsten Augenblick hatte Pia Eva am Kragen gepackt. Reflexartig griff Eva nach ihren Handgelenken, wandte den Blick zu Dragos und erstarrte.
    Auch Pia sah Dragos an, sah sein ruhiges, ausdrucksloses Gesicht und den Tod in seinen goldenen Augen.
Ich bin mit dem größten Irren von allen zusammen,
dachte sie. »Ich habe gesagt, ich kümmere mich darum«, wiederholte sie nachdrücklich.
    Er löste den Blick von Eva und sah Pia an. Es war unmöglich zu sagen, was er dachte. Sie brachte ihren Körper zwischen Dragos und Eva und deutete auf die Tür zum Flur, wo Miguel ebenfalls wie erstarrt stehengeblieben war.
»Geh.«
    Dragos neigte den Kopf in wortloser Zustimmung und wandte sich nach links. Miguel folgte ihm.
    Pia holte tief Luft. Erst jetzt merkte sie, dass sie zitterte. Es gab so viel zu tun, so viel zu tun. Beziehungen aufbauen, das Armageddon verhindern, hier und da einen Wyr retten. Ein Unglück kam wirklich selten allein.
    James, Andrea und Johnny hatten sich in den anderen Zimmern aufgehalten, aber dort waren sie jetzt nicht mehr. Etwas von dem, was sie gehört hatten, oder vielleicht auch ihr Gefahrensensor hatte sie aufgescheucht. Angespannt standen sie in den Türen zu ihren Schlafzimmern, Andrea und Johnny in einem, James in dem anderen. Schnell schätzte Pia den Winkel der Türen zueinander ab. Keiner von den anderen hatte in ihr Schlafzimmer sehen können, und Miguel hatte am Eingang der Suite gestanden und demnach auch nichts sehen können.
    »Geht wieder ins Bett. Sofort!«, sagte Pia zu den anderen.
    Langsam zogen sie sich in ihre Zimmer zurück, obwohl Pia deutlich spürte, dass ihr Kampf-oder-Flucht-Instinkt angesprungen war.
    Erst als die anderen ihre Türen geschlossen hatten, wandte sie sich an Eva, die sich weder gerührt noch ein Wort gesagt hatte. Zum ersten Mal erlebte Pia die Irrenkommandantin wirklich kleinlaut.
    Sie lockerte ihren Griff an Evas T-Shirt und deutete stumm auf ihr eigenes Schlafzimmer. Nachdem die andere Frau eingetreten war, folgte Pia ihr und schloss die Tür hinter sich.
    Ruhig fragte sie: »Du hast nicht zufällig in den letzten Minuten telepathisch mit einem der anderen gesprochen, oder?«
    »Nein«, sagte Eva sehr leise.

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