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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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hat.«
    »Wovon hast du geträumt?«, fragte er. »Was hat er mit dir gemacht?«
    »Nichts«, sagte sie. Dann weiteten sich ihre Augen, als sie begriff, auf welchen Schlussfolgerungen seine Wut beruhte. »Da war nicht viel mehr, als ich dir schon erzählt habe. Er hat versucht, mich anzufassen, aber es war nichts Sexuelles. Ich glaube, er hat versucht, mich unter seine Kontrolle zu bringen, und die anderen wahrscheinlich auch. Sie waren alle eingeschlafen, auch die beiden, die Wache hatten. Nicht einmal der Rauch und der Kampflärm konnten sie wecken.« Sie runzelte die Stirn. »Aber ich habe auch von dem Baby geträumt, es lag auf mir und hat geknurrt. Ich bin aufgewacht, als es mich gebissen hat, und dann konnte ich die anderen wecken.«
    »Das Baby hat dich
gebissen?«
Dragos legte eine Hand auf ihren Bauch, wo es sich dieser starke, leuchtende Funke, sein Sohn, gemütlich gemacht hatte.
    Sie sah ihn schief an. »Ja, so habe ich auch reagiert. Ich glaube wirklich, er wollte mir nicht wehtun, sondern mich nur aufschrecken. Es hat funktioniert.«
    »Gut gemacht, kleiner Mann!«, lobte Dragos den Funken.
    Er wusste, dass Pia glaubte, das Baby müsse »Peanut« inzwischen für seinen Namen halten. Er selbst hielt es für wahrscheinlicher, dass das Baby die Liebe spürte, mit der seine Mutter von ihm sprach, und dass es in Wahrheit nicht viel mehr verstand als Liebe und Gefahr. Trotzdem hatte es inzwischen schon zweimal eingegriffen, um seine Mutter zu retten.
    Völlig unvorbereitet wurde Dragos von einer heftigen Woge aus Empfindungen erfasst. Er biss die Zähne zusammen und blinzelte kräftig.
    Er hatte einen Sohn. Diese Vorstellung war auch nach mehreren Monaten noch immer neu und erschreckend für ihn. Er hatte einen Sohn, ein zartes und kleines Geschöpf mit starker magischer Energie, und er war schon jetzt so stolz auf ihn.
    »Also gut.« Seine Stimme klang tiefer und rauer als üblich. »Du bist in Sicherheit. Das Baby ist in Sicherheit. Nächster Punkt auf der Tagesordnung.«
    Pia hob die Brauen, ihr Gesicht nahm einen vorsichtigen Ausdruck an. »Wir haben eine Tagesordnung?«
    »Ja«, sagte er. »Es tut mir leid.«
    Sie seufzte. »Dragos, es gibt gerade so vieles, worüber wir nachdenken müssen. Wir brauchen nicht jetzt darüber zu reden.«
    »Doch«, sagte er. »Selbst an guten Tagen kann ich ein übellauniges Scheusal sein, und ich war extrem reizbar. Die Grenzstreitigkeiten mit den Elfen, die Sache mit den Wächtern, die ganzen geschäftlichen Probleme, und zu allem Überfluss warst du nicht bei mir. Nichts davon ist eine Entschuldigung, und ich versuche auch nicht, es als solche zu benutzen. Ich sage es dir nur, und du sollst wissen, dass jedes deiner Worte bei mir angekommen ist. Und dass es mir leidtut.«
    Ihre Miene wurde weicher, und seine Welt hellte sich auf. »Du hast recht, es ist keine Entschuldigung. Aber ich weiß, dass du unter großem Druck gestanden hast.«
    »Ich kann dir nicht versprechen, dass wir es nicht noch mal mit diesem Problem zu tun bekommen«, sagte er. »Ich war sehr lange daran gewöhnt, allein zu herrschen.«
    »Wir tasten uns beide langsam voran«, murmelte sie.
    »Es ist so leicht, in alte Gewohnheiten zurückzufallen, und so schwer, mich in etwas so Grundlegendem zu ändern, aber ich bitte dich um Geduld. Ich verspreche, dass ich es versuche und nicht aufhören werde, es zu versuchen.«
    Ein schwaches Grinsen umzuckte ihre Mundwinkel. Er zog eine Augenbraue hoch, denn er war sich überhaupt nicht sicher, ob etwas so Seltenes wie diese sorgfältig ausgearbeitete Entschuldigung eine solche Reaktion hätte hervorrufen sollen.
    »Dass es dir leidtut, wusste ich schon in dem Moment«, sagte sie, »als ich ausgerechnet mit Calondir mitten in einem brennenden Wald stand und gerade die Grenze zum Anderland der Elfen passieren wollte, und du Bitte gesagt hast.«
    Er verengte die Augen. »Was daran hat es dir verraten?«
    Sie lachte laut auf, ein silbriger Klang purer Freude, der in seiner alten, verderbten Seele tanzte, und wieder spürte er den Zauber, mit dem sie ihn an einen besseren Ort versetzte.
    Sie legte eine Hand an seine Wange. »Tja, ich werde das wahrscheinlich bereuen, aber ich muss doch sagen, es ist gut, dass du nicht immer auf mich hörst«, sagte sie. »Moment, hat Hugh dich überhaupt erreicht?«
    »Du meinst Monroe? Ja. Er hat mich angerufen, und ich habe ihn zum Haus Lirithriel geschickt. Über ihn habe ich auch die Wyr einberufen. Ich habe ihm aufgetragen, New

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