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The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes

Titel: The Elder Races 05 - Das Versprechen des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ihn genauer zu betrachten. Er ließ sich Zeit dabei, und nach und nach verstummte das empörte Raunen um ihn herum. Ohne den anderen Beachtung zu schenken, konzentrierte er sich auf die Splitter magischer Energie in der Aura des Mannes und deren direkter Umgebung. Zuerst richtete der Drache seinen Fokus auf die eigene magische Energie des Elfs, und nachdem er diese identifiziert hatte, machte er sich daran, die übrigen zu untersuchen.
    Die Aura des Elfs enthielt nachklingende Spuren der Maschine, war jedoch auch mit einer weiteren, einer dritten Identität verwoben. So sehr Dragos daran interessiert war, die Maschine selbst zu finden, so wenig interessierten ihn die Folgeerscheinungen ihrer Verwendung. Daher filterte er diese sorgfältig heraus, bis er seine ganze Aufmerksamkeit auf den dritten Magiestrang richten konnte. Diesen Geschmack ließ sich der Drache auf der Zunge zergehen, als wäre es das Blut seiner Beute.
    Und in gewisser Weise war es das auch.
    Das bist du also,
sagte er lautlos.
Amras Gaeleval, Experte für Beeinflussung und Illusionszauber und für den Umgang mit Feuer. Wie es aussieht, haben wir einige Dinge gemeinsam, du und ich. Und ab jetzt werde ich dich wiedererkennen, ganz egal, wie sehr du dein Aussehen veränderst oder wohin du gehst.
    Überall.
    Mit einem mentalen Fingerschnippen hätte er den Elf auf dem Stuhl ebenso wie alle anderen in diesem Gefängnisblock töten können, und zwar so schnell, dass ihnen keine Zeit für einen Gegenschlag mit mehr als nur marginalen Auswirkungen bleiben würde. Er wäre nicht Dragos gewesen und nicht Herrscher des Wyr-Reichs, wenn er nicht zumindest die Tatsache registriert hätte, dass sich ihm gerade nie dagewesene Zugriffsmöglichkeiten boten, nicht nur auf Calondir, sondern auch auf weitere Schlüsselfiguren dieses Elfenreichs.
    Und der unversöhnliche, nachtragende Teil von ihm wollte es. Oh, und wie er es wollte.
    Stattdessen sagte er: »Ich kann versuchen, die Überreste der Illusion bei ihm und den anderen zu entfernen, aber Sie müssen wissen, dass ich es nur versuchen und nicht versprechen kann. Sowohl Gaelevals magische Energie als auch die der Maschine, die er benutzt hat, ist mit dem Kern ihrer Persönlichkeiten verwoben. Gaeleval musste sehr tief vordringen, um sie dazu bringen zu können, die Waffen gegen ihre Freunde und Familien zu erheben.«
    »Was geschieht, wenn du sie nicht entfernen kannst?«, fragte Calondir.
    »Oh, ich kann sie entfernen«, sagte Dragos. Er erhob sich ein Stück aus seiner kauernden Haltung und wandte sich an den Hohen Lord. »Die Frage ist nur, ob ich dabei ihren Geist zerstöre oder nicht.«
    »Mylord!«, rief der Heiler aus. »Ich flehe Sie an, lassen Sie das nicht zu. Geben Sie uns mehr Zeit, es zu versuchen!«
    Dragos betrachtete den Heiler gleichgültig. Dann sagte er zu Calondir: »Mir persönlich ist es egal, wofür du dich entscheidest. Aber wenn du den Heilern Zeit gibst, diese Fälle zu untersuchen, werden sie nur zu dem gleichen Schluss kommen wie ich gerade. Ohne ein gewisses Risiko für die Opfer kann der Illusionszauber nicht vollständig aufgehoben werden.« Er fing Calondirs scharfen Blick auf. »Du wirst hier noch mehr Leute verlieren. Das ist eine Tatsache, es sei denn, du lässt sie in ihrem jetzigen Zustand – und in diesem Fall wären sie alle verloren, denn was hier eingesperrt ist, sind nur ihre Körper.«
    Die Elfen begannen wild durcheinanderzureden und zu streiten. Dragos wandte sich ab.
    In diesem Moment flüsterte der an den Stuhl gefesselte Mann: »Er wusste, dass du kommen würdest, Bestie.«
    Dragos wirbelte herum. Ohne auf die Reaktionen der anderen zu achten, starrte er den Elfen an. Der Blick des gefesselten Mannes war so leer wie immer, von seinen schlaffen Lippen troff ein dünnes Rinnsal Speichel. »Warum überrascht mich das nicht?«, murmelte er.
    Aus einer der Zellen meldete sich eine Frauenstimme. »Er hat dich gesehen, während er sein Manifest sprach, das du mit angehört hast.«
    Auf der gegenüberliegenden Seite sagte eine andere Frau: »Dann sah er deine Gefährtin und deinen ungeborenen Sohn.«
    Bei der Erwähnung von Pia und dem Baby legte sich ein feurig roter Schleier über Dragos’ Blick. »Ja«, sagte er zwischen den Zähnen. »Und Gaeleval hat versucht, sie zu holen, wie er auch die anderen geholt hat.«
    Tot,
dachte er.
Du bist
tot.
    Ein Stück weiter hinten im Gang sagte ein Mann: »Sie hätten eine würdige Dreingabe zu seinem Plan abgegeben, ihr Licht

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