The End (Die neue Welt)
vorgefahren, als die Menge, die ihm und Gordon gleich auffiel, in Aufruhr geriet.
Beim Näherkommen sahen sie Leute, die mit Waren hantierten und volle Einkaufswagen aus dem Geschäft schoben.
»Wie es aussieht, haben die Neuigkeiten die Runde gemacht«, sagte Jimmy.
»Anscheinend«, stimmte Gordon zu und nickte. »Also, ich lasse dieses einzige funktionierende Fahrzeug hier ungern auf dem Präsentierteller stehen«, überlegte er laut. »Halt dort drüben an, und ich werde mal sehen, wie viel ich da drin noch abgreifen kann.« Er zeigte auf einen Bereich des Parkplatzes, auf dem wenige Autos und Menschen standen.
Während er behutsam geparkte Wagen umfuhr und die Stelle ansteuerte, die Gordon meinte, fiel Jimmy auf, dass viele der Leute in ihre Richtung blickten und auf seinen Chevy zeigten. Ihm war beklommen zumute, weshalb er sich nun glücklich schätzte, die Pistole seines Freundes an seiner Seite zu haben.
»Such dir eine Lücke, aus der du nicht rückwärts ausparken musst«, legte ihm Gordon nahe und verwies ihn auf einen Platz gleich neben einer Reihe von Einkaufswagen.
»Gute Idee«, befand Jimmy beim Einlenken nach links.
»Ich weiß nicht, wie lange es dauert. Wird nicht so einfach, was wir brauchen, auch zu bekommen.« Gordon sah noch einmal nach dem Geld und seiner Waffe. Dann griff er zum Rucksack, öffnete die Beifahrertür und stellte sich auf den Tritt. Bevor er die Tür zuwarf, beugte er sich zurück in den Wagen, um anzumerken: »Und keine Augenpflege, bitte.«
»Augenpflege?«
»Das bedeutet: Schlaf nicht ein«, erklärte Gordon und warf die Tür zu. Er schnappte sich einen Einkaufswagen und lief damit zum Eingang des Supermarktes. Überall ringsum schwärmten Leute umher, die entweder gerade hineingingen oder herauskamen. Einige schoben volle Karren vor sich her, andere trugen ihre Lebensmittel auf den Armen. Er stieß seinen Wagen mitten in die Menge und kämpfte sich durch. Nach einer Minute, in der er kräftig gedrückt und die Ellenbogen bemüht hatte, war er drin. Um seine Stirnlampe anzuziehen, blieb er stehen, dann suchte er die Konserven auf.
Die Leute im Geschäft schwirrten hektisch umher. Waren lagen auf dem Boden verstreut, es herrschte großes Gezeter und Geschrei. Gordon ignorierte den Trubel und steuerte direkt den Gang an, in dem er fündig werden sollte. Dort stellte er fest, dass bereits weite Teile des Bestandes dezimiert waren, obgleich nicht völlig. Da er keine Zeit verlieren wollte, begann Gordon, sich wahllos zu bedienen.
So arbeitete er sich vorwärts und räumte einfach jedes Regal leer, das noch etwas enthielt. Er hatte sich gedacht, den Einkaufswagen zu füllen, ihn zum Auto zurückzubringen, damit Jimmy ihn auslud, während er sich einen neuen nahm, um das Spielchen zu wiederholen – bloß bestand der Haken dieses Plans darin, dass die Sonne am Horizont von Minute zu Minute tiefer sank.
Gordon bangte allmählich ein wenig um seinen Freund, der draußen auf sich allein gestellt war. Dennoch zog er sein Vorhaben durch, gelangte ohne Zwischenfall hinaus und überließ Jimmy den Karren. Nachdem er erneut einen leeren Wagen genommen und den Markt betreten hatte, behielt er die Umgebung im Auge, soweit es das Halbdunkel noch zuließ. Er hörte Leute in Regale und Auslagen stürzen, da sie ohne Licht über die Verkaufsfläche irrten, wobei ihnen rollende Konserven oder andere Waren, die ihre Vorgänger fallen gelassen hatten, zum Verhängnis wurden. Gordon fiel ein, dass er einmal beim Fernsehen Plünderer, die sich im Zuge von Naturkatastrophen in Läden bedienten, verurteilt hatte. Jetzt kam er sich ein wenig heuchlerisch vor, aber in dieser Situation stand das Leben auf Messers Schneide.
Vier Runden später war der Chevrolet allmählich gefüllt, während im Supermarkt praktisch nichts mehr zu holen war. Die Sonne stand sehr niedrig, also war es an der Zeit, nach Hause zu fahren.
»Tja, ich freunde mich wohl besser mal mit Dosenmais an«, bemerkte Jimmy beim Anblick der Konserven Hausmarke Ralph's, die auf der Ladefläche angehäuft lagen.
»Das Sortiment war nicht mehr sonderlich groß, Kumpel. Magere Ausbeute quasi.«
»Was für ein Elend«, sagte Jimmy und verwies mit einer Kopfbewegung auf die Scharen ein- und ausgehender Plünderer.
Wie aus dem Nichts warf sich jemand gegen die Seite des Wagens.
»Hilfe! Bitte helfen Sie mir!«, brüllte der Mann. Sein Hemd war blutbefleckt, er schwitzte stark.
»Uff!«, schnaufte Jimmy erschrocken, da ein
Weitere Kostenlose Bücher