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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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obliegt aber nicht meiner Verantwortung – ihr drei schon.« Er fühlte sich besser und strahlte dies auch aus, nun da sie mitzog.
    »Jetzt trödle nicht weiter und schaff dich raus«, forderte sie ihn grinsend auf.
    »Roger, ich liebe dich«, entgegnete er mit einem Augenzwinkern. Er trat zu ihr hin, küsste sie und dann seine Tochter.
    »Hab dich lieb, Daddy«, sagte Haley und schob rasch eine Bitte nach: »Darf ich mit dir kommen?«
    »Diesmal nicht, Liebes, tut mir leid. Begleite Mama und statte deinem Freund Mason einen Besuch ab«, antwortete Gordon und tätschelte ihren Schopf. Dabei blickte er zu Hunter, der auf der Stufe hinter Samantha stand. »Denk daran, Großer, auf die Ladys achtzugeben, während ich unterwegs bin.«
    »Jawohl Sir, das werde ich«, bekräftigte der Junge. Er war ein wenig müde geworden. »Darf ich später X-Box zocken?«
    Die Frage brach Gordon das Herz. All die kleinen Annehmlichkeiten, an die sich die Kids gewöhnt hatten, waren von einem Moment auf den nächsten nicht mehr zugänglich.
    »Sorry Kumpel, die haben uns den Saft abgedreht, woran sich eine ganze Weile nichts ändern wird. Du kannst doch ein paar deiner Star-Wars-Figuren mit zu Mason nehmen.«
    »Na gut«, räumte Hunter enttäuscht ein.
    »So Schatz, ich bin jetzt weg. Es wird wohl ein paar Stunden dauern, vielleicht länger; ich schätze mal, bis zum späten Nachmittag.«
    Gordon eilte zum Chevy und stieg neben Jimmy ein.
    »Hier!« Er gab ihm die Heckler & Koch.
    »Hoppla, echt jetzt?«, staunte Jimmy. »Du denkst, das wird richtig ungemütlich? Dass ich kein großer Revolverheld bin, weißt du ja.« Der Anblick der Waffe schüchterte ihn ein.
    »Nein, ich erwarte nicht, dass es bei Ralph's so arg wird, aber du stellst dich besser darauf ein. Ich rechne damit, dass die Kacke bald richtig dampft, und dann tust du gut daran, zu wissen, wie man so ein Ding gebraucht. Weißt du noch, was nach dem Wirbelsturm Katrina in New Orleans oder nach Sandy im Nordosten abging? Das hier entspricht einer Million Katrinas, Jimmy. Also solltest du eine andere Haltung einnehmen. Deine Firma kannst du dir in die Haare schmieren; jetzt besteht deine tägliche Arbeit darin, deine Familie mit Essen und Wasser zu versorgen. Ich will nicht wie ein Prediger klingen, aber bitte wach auf, gerade weil die Lichter für eine sehr, sehr lange Zeit nicht wieder angehen werden.« Gordon nahm kein Blatt mehr vor den Mund.
    »Na los, gib schon her«, knurrte Jimmy widerwillig. Er steckte die Waffe zwischen den Sitz und die Mittelkonsole.
    »Genug der Vorrede: Jetzt wird Futter besorgt«, sagte Gordon laut.
    Jimmy betätigte die Zündung. Der Auspuff des Chevrolets dröhnte laut. Nachdem er den Wagen auf Touren gebracht hatte, beschleunigte er schnell, sodass die Hinterachse kurz ausscherte. Sie fuhren nach Westen, der untergehenden Sonne entgegen.
     
    Musa Qala, Provinz Helmand Afghanistan
     
    »Van Zandt, Alter, bist du wach?«, fragte Tomlinson. Im Zelt war es stockfinster, wenn man den matten Schein der alten Halogenleuchten draußen außer Acht ließ.
    »Ja«, antwortete Sebastian aus der Dunkelheit.
    »Ich mach mir echt Sorgen um mein Mädchen. Glaubst du, sie ist okay?«
    »Ganz bestimmt. Vielleicht liegt sie gerade bei Kerzenlicht da und denkt an dich«, sinnierte Sebastian.
    »Stimmt, du hast recht.« Tomlinson klang jetzt etwas weniger beschwert.
    Sebastian wälzte sich andauernd herum, weil er aus zwei Gründen keinen Schlaf fand: Erstens dröhnte der Maschinenpark vor dem Zelt so laut, zweitens musste er ständig an Gordon, Samantha und die Kinder denken. Er hatte das Gefühl, bei ihnen sein zu müssen, und war kurz davor, diesen Wunsch auch zu äußern. Gleich darauf beschloss er wirklich, es zu tun und setzte sich aufrecht hin, weil an Ruhe ohnehin nicht zu denken war. Er tastete im Dunkeln nach seinen Stiefeln, zog sie an und verließ das Zelt. Er wollte zu Gunny Smith.
    Bereits so früh am Morgen war eine Menge los auf der Basis. Alle bereiteten sich auf den Abzug vor. Schwerlastkräne wuchteten Güter auf Paletten, und es gab niemanden, der nicht irgendwo umtriebig war.
    Sebastian brauchte nicht lange, bis er Gunnys Zelt erreichte. Gerade wollte er den Kopf hineinsteckten und ihn wecken, da besann er sich anders: Jammern würde ja doch zu nichts führen! Also ging er wieder.
    »Corporal Van Zandt, du wolltest mit mir sprechen?« hörte er da.
    Als er sich umdrehte, kam Smith gerade zu seinem Zelt.
    »Ja, Gunny. Ich habe dich gesucht.«

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