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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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»Du hast mich also hierher mitgenommen, um wieder den gleichen Quark breitzutreten? Darauf hab ich keinen Bock, Bruder, echt nicht.« Er schnippte die Zigarette über die Reling.
    »Lass mich doch ausreden …«
    »Corporal, ich helfe dir gerne dabei, deine Leute zu finden, aber verschone mich vor einer weiteren Gardinenpredigt. Du weißt, wie ich über unser Vorgehen denke, und wenn es dir nicht passt, verschwinde einfach.«
    »Genau das werde ich tun.«
    »Im Ernst?«
    »Im Ernst. Sobald wir festen Boden unter den Füßen haben, bin ich weg. Ich brachte dich her, weil ich dich fragen wollte, ob du mich begleiten willst.«
    Tomlinson antwortete nicht, sondern stand auf, verschränkte die Arme und überlegte.
    »Mir ist klar, dass du nicht alles gutheißt, was ich gesagt habe, aber ich will nicht mehr so weitermachen. Sobald ich meinen Bruder gefunden habe, gibt es für mich kein Zurück mehr. Ich möchte wissen, ob du dich anschließt; wir lassen diesen ganzen Mist hinter uns.«
    »Ich weiß nicht, Mann«, sagte Tomlinson schließlich. »Ich weiß es echt nicht.«
    »Sicher, das ist keine leichte Entscheidung für dich, doch ich könnte dich gebrauchen. Du bist ein erstklassiger Marine und Scharfschütze; ich will, dass du mitkommst.«
    »Bist du so angepisst wegen dem, was passiert ist, dass du desertieren willst? Was wir hier machen, hat definitiv sein Gutes.«
    »Nein, hat es nicht. Die ganze Welt steht Kopf, und wir verstießen während der letzten Wochen gegen Verhaltensregeln auf die wir einen Eid geleistet haben. Wir begingen Hochverrat und machten Landsleute kalt; das waren Kriegshandlungen gegen andere Amerikaner, verdammt!«
    Sebastian wurde laut.
    »Wir haben getan, was wir tun mussten!«, schnauzte Tomlinson zurück.
    »Also, wenn du mich fragst: Dafür bin ich nicht zur Armee gegangen!«
    »Corporal, ich glaube, du begehst einen Fehler – nicht zu vergessen, dass du nur ein Gewehr mitnehmen wirst, etwas Wasser und wenige Einmannpackungen.«
    »Stimmt nicht, denn genau hier brauche ich deine Hilfe. Ich reiße mir einen Humvee mit so viel Nahrung, wie ich auftreiben kann, unter den Nagel.«
    »Was, du beklaust uns?«, blaffte Tomlinson.
    »Bedauerlich, dass du es so auffasst, aber der Colonel begeht schlichtweg Unrecht.«
    »Unrecht? Du hast sie nicht mehr alle.«
    »Denk doch, was du willst.«
    »Ach, leck mich, Mann. Mir ist egal, was du machst, aber ich bewege mich nicht mit dem Arsch von hier fort.« Tomlinson zeigte auf das Deck.
    »Also, mir ist es nicht egal«, knarrte eine raue Stimme aus der Dunkelheit.
    Die beiden Infanteristen drehten sich erschrocken um, sahen aber nicht, wer gesprochen hatte. Sebastian spürte Angst in sich hochkriechen, da er manches geäußert hatte, das niemand sonst hören sollte. Während Schritte näherkamen, behielt die Finsternis die Identität der Person für sich.
    »Corporal Van Zandt, du willst deine Position als verlässlicher Aufklärer-Scharfschütze deines Platoon aufgeben, weil du nicht damit übereinkommst, wie die Dinge gelaufen sind. Am Tag, als wir von den Angriffen erfuhren, bist du zu mir gekommen und hast dich über unseren ursprünglichen Auftrag beschwert. Unser leitender Kommandant setzte alles aufs Spiel, als er diese Schiffe wendete und Kurs in die Richtung nahm, die du selbst einschlagen wolltest.«
    Jetzt wusste Sebastian, wer es war. Gunny Smith baute sich so dicht vor ihm auf, dass er seinen Raucheratem roch.
    »Du meinst wohl, du könntest einfach so mit Armeegerät und Vorräten durchbrennen«, fuhr Smith im angriffslustigen Ton fort. »Tja, Corporal, ich darf dir versichern, das wird nicht geschehen.«
    »Gunny, ich kann das erklären«, behauptete Sebastian verzweifelt.
    »Kein Erklärungen mehr, Corporal – genauer gesagt überhaupt keinen Ton mehr von dir. Ich habe das ganze Gespräch zwischen dir und Corporal Tomlinson mit angehört. Er erträgt dein Gerede anscheinend auch nicht mehr. Weiter geht es jetzt folgendermaßen, Van Zandt: Du haust nirgendwohin ab, weil du von dieser Minute an unter Arrest stehst.«
    Kaum, dass Gunny dies gesagt hatte, traten zwei Gestalten aus dem Dunkel hervor und packten Sebastians Arme. Er wehrte sich zunächst, gab aber rasch auf, weil er um die Zwecklosigkeit des Unterfangens wusste. Auch wenn er sich hätte befreien können – wohin dann? Entmutigt ließ er den Kopf hängen.
    »Männer, sperrt ihn in eine Zelle«, befahl Gunny. »Ich komme gleich nach.« Gerade als die beiden den Gefangenen

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