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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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ihn in seine Collegezeit zurück: Julia tanzte im Raum und sang laut mit. Damals hatte ihn ihre ausgeprägte feminine Energie angezogen. Diese Besonderheit, die er so an ihr liebte, war ihr aber mit den Jahren und dem Auseinanderdriften ihrer beider Leben abhandengekommen.
    Nach einer Weile bemerkte sie ihn, lief auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Er hielt sie fest und trat mit ihr ins Zimmer, während sie sich leidenschaftlich küssten. Ohne voneinander abzulassen, ließen sie sich aufs Bett fallen.
    »Ich liebe dich, Brad«, hauchte sie, als sie sich endlich eine Pause gönnten.
    »Ich liebe dich auch, Julia«, erwiderte er mit zarter Stimme.
    »Verzeih die laute Musik.« Sie streichelte sein Gesicht.
    »Warum? Als ich hereinkam und dich so ausgelassen sah, freute ich mich darüber.«
    »Ich komme mir wie ein kleines Mädchen vor. Wir haben viel durchgemacht, aber die Chance, noch einmal Mutter zu werden, schenkt mir neue Lebenskraft«, sagte sie mit einem Funkeln in den Augen.
    »Das klingt jetzt vielleicht furchtbar, aber deine Zufriedenheit lässt all die schlimmen Dinge, die gerade passieren, für mich in den Hintergrund rücken. Täglich zu dir zurückzukehren hilft mir dabei, Abstand von der brutalen Wirklichkeit in unserem Land zu bekommen.«
    Sie antwortete, indem sie seine Wangen mit den Händen umfasste: »Ich bin so froh, dass du mich dabei unterstützt.«
    »Alles andere steht außer Frage.«
    »Erzähl mir, wie war dein Tag? Irgendwelche guten Nachrichten?«
    »Tatsächlich gab es die«, entgegnete er, und legte sich auf den Rücken. Sie schmiegte den Kopf an seine Brust und lauschte seinem Atem. »Wir haben uns endlich für eine neue Hauptstadt entschieden.«
    »Das sind wirklich gute Nachrichten. Welche soll es sein?«
    »Ohne noch einmal auf die logistische Frage einzugehen, lief es auf zwei mögliche Orte hinaus: erstens Portland in Oregon, zweitens San Francisco. Nach langer Diskussion und eingehender Analyse entschieden wir uns für Portland. Die Stadt verfügt über alles, was wir benötigen. Die See- und Flughäfen entsprechen unseren Anforderungen, und die Bevölkerung bleibt überschaubar. Für San Francisco spricht zwar auch einiges, doch die Einwohnerdichte ist zu hoch. Komplikationen wird es so oder so geben, aber dies war die beste Wahl. Wäre da nicht das Problem der Reaktor-Kernschmelze, hätten wir uns eine andere Stadt ausgesucht.«
    »Und was geschieht als nächstes?«
    »Wir begeben uns vor Ort. Wir – damit meine ich eine Gruppe von uns, die alles vorbereitet … womit ich zu den schlechten Neuigkeiten käme.«
    »Oh nein, Mr. Conner, ich kenne diesen Ton«, sprach Julia, hob den Kopf an und blickte zu ihm auf.
    »Ich werde diese Gruppe leiten«, fuhr er fort.
    »Was? Das ist nicht deine Aufgabe«, meinte sie besorgt. »Schick andere voraus, bis es dort sicher ist.«
    »Diesmal nicht, ich muss gehen. Ich bin das Staatsoberhaupt und will mich genauestens über die Lage erkundigen.«
    »Du bist zu wichtig. Was ist, wenn dir etwas zustößt?« Julia setzte sich auf. Diese Wendung gefiel ihr nicht. Ihr Strahlen war einem Anflug von Furcht gewichen.
    Conner konnte ihre Angst nachvollziehen, doch die Initiative, das Projekt zu leiten, war von ihm selbst ausgegangen. Er wollte nicht mehr in diesem Berg eingesperrt sein, zumal er die Ansicht vertrat, ein echter Führer müsse mit gutem Beispiel voranschreiten. Ferner glaubte er, damit ein beeindruckendes Zeichen dafür zu setzen, dass seine Regierung ihrem Namen gerecht wurde und fürwahr etwas unternahm.
    »Julia, mir war klar, dass du dich aufregen würdest, aber du musst verstehen, dass jetzt alles anders ist. Unsere Mittel und unser Personal sind begrenzt. Ich muss führen, wie es unsere Landesväter in der Vergangenheit getan haben. Ich muss vorneweg marschieren, statt mich in irgendeinem Bunker zu verkriechen.«
    »Ich stimme dir nicht zu. Du bist zu wertvoll, als dass wir deinen Verlust verkraften könnten. Dein Land braucht dich an einem sicheren Ort, nicht herumstreifend wie ein Cowboy beim Erschließen der Prärie.«
    »Schön, dass du dir Gedanken machst, aber ich tue es dennoch. Ich muss dort draußen sein und erfahren, wie sich die Situation konkret gestaltet. Zudem werde ich sicherer sein als manch anderer, denn ich bin ja nicht allein; ein großer Kreis von Sicherheitsleuten wird mich begleiten. Ich bin wohl mutig, aber bestimmt nicht töricht.«
    »Brad, du wirst wieder Vater. Ich könnte es nicht verkraften, wenn dir

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