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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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Plan zu schmieden. Alle Soldaten mit Familie sollten einen freien Tag bekommen, um ihre Angehörigen zu suchen, dann wieder zum Schiff zurückzukehren oder umgehend weiter zum Camp Pendleton reisen. Außerdem gestattete Barone den Marines, die ihm in Kalifornien nicht mehr folgen wollten, sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Dies beabsichtigte Sebastian zu tun, bloß wollte er dazu mehr als nur sein Gewehr, Wasser und ein paar Feldrationen ergattern. Er gedachte, einen Geländewagen mit genügend Nahrung und Munition für mehrere Monate zu stehlen. Was er nach der Landung in Kalifornien vorfinden würde, konnte er nicht ahnen, doch hoffentlich ging es Gordon und seiner Familie gut. Da er nicht alleine losziehen mochte, wollte er Tomlinson zum Mitkommen überreden, aber nach ihren jüngsten Unterhaltungen standen die Chancen diesbezüglich eher schlecht. So einfach wollte er jedoch nicht aufgeben, also würde er es ein letztes Mal versuchen. Als könne Tomlinson seine Gedanken lesen, kam er soeben herein und direkt auf Sebastians Koje zu.
    »Hey, Corporal.«
    »Hey.« Sebastian richtete sich auf. »Ich hab gerade an dich gedacht.«
    »Das höre ich ständig, aber hauptsächlich von den Ladys. Was geht?«
    »Suchen wir uns einen ruhigen Platz für ein Schwätzchen.«
    »Einen ruhigen Platz? Bist du aufs andere Ufer gewechselt?«
    »Nein, ich will das, was ich dir zu sagen habe, bloß nicht mit zwanzig anderen Kameraden teilen«, erwiderte Sebastian.
    »Ach, weißt du schon das Neuste?«
    »Was?«, fragte Sebastian, während er seine Stiefel anzog.
    »Anscheinend sind wir im Kreis gefahren. Die Küste ist nur noch eine Tagesreise entfernt. Der Colonel hat wiederholt Navy-Spezialeinheiten ausgesandt, SEALs und MARSOCs, um günstige Stellen zur Landung zu finden und Kontakt mit Marineeinheiten von Pendleton aufzunehmen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, Mann. Es ist echt nicht mehr weit.«
    »Wie sieht die Lage an Land aus? Was geht dort vor sich?«
    »Hört sich ganz und gar nicht …«
    Sebastian unterbrach Tomlinson: »Wie schlimm ist es? Was geschieht dort?«
    »Unsere Kundschafter meinen, nichts funktioniere mehr, außer alten Autos. Überall lägen Tote, Banden Hungernder gingen um und ein mexikanisches Verbrecherkartell habe sich mit einer ganzen Armee in San Diego eingenistet.«
    »Ohne Scheiß?« Sebastians Sorge um Gordon und seine Familie wuchs.
    »Glaub's mir, die Kacke ist echt am Dampfen.«
    »Wann landen wir?«
    »Weiß nicht. Soll angeblich noch ein paar Tage dauern.«
    »Ein paar Tage? Wieso tun wir es nicht gleich?« Sebastian klang frustriert.
    »Meine Rede, aber ich verlass mich mal auf den Colonel.«
    Sebastian schüttelte enttäuscht den Kopf.
    »Wohin sollen wir jetzt gehen?«, fragte Tomlinson.
    »Raus aufs Vorderdeck.«
    Auf dem Weg dorthin erblickten sie Gunny, der sich intensiv mit Sergeant Jennings besprach. Smith schaute kurz zu den beiden hinüber, ehe sie die Schlafkammer verließen, wobei Sebastian den Blickkontakt nicht hielt. Ihn beschlich das Gefühl, Gunny wisse, dass er etwas im Schilde führte.
    Die kühle Luft an Deck ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich im Pazifik befanden. Tomlinson folgte Sebastian und steckte sich gleich eine Zigarette an. Der Qualm, den er nach seinem ersten Zug ausatmete, vermischte sich mit dem salzigen Geruch der Meeresluft. Nachdem sie an der Reling entlang um die Aufbauten gegangen waren, setzten sie sich auf eine Kiste, die man von der Luke aus nicht sehen konnte.
    »Jetzt sag schon, Corporal«, begann Tomlinson, ehe er noch einmal an der Kippe zog. »Was ist los?«
    »Du weißt ja, sobald wir landen, dürfen wir unsere Verwandten suchen. Ich hab dir auch gesagt, dass ich meinen Bruder und seine Familie finden will, also wollte ich dich noch einmal fragen, ob du mitkommst und mir dabei hilfst.«
    »Natürlich helfe ich dir.«
    Sebastian lächelte. Ihm war klar, dass es sich dabei um den einfachen Teil seiner Frage gehandelt hatte. Nun folgte der entscheidende, doch Tomlinson kam ihm mit einer Gegenfrage zuvor.
    »Darum ging es dir? Du hast mich raus in die Kälte geschleift, um mich das zu fragen?«
    Sebastian zögerte. In der Finsternis sah er Tomlinsons Miene nicht, bis sein Freund den nächsten Zug nahm; er wartete geduldig auf eine Antwort.
    »Also, was ich dir sagen wollte …«
    Tomlinson zog noch einmal. »Spuck's aus, Corporal«, bemerkte er.
    »Ich will nicht darauf herumreiten, denn du kennst meine Vorbehalte ja.«
    »Moment«, warf Tomlinson ein.

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