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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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neigte sich nach vorne und legte die Unterarme auf den Tisch.
    »Erstens musste es sich um ein wuchtiges Wasserfahrzeug handeln. Uns liegen keine Anhaltspunkte zu großen Militärschiffen unter Staatsflagge auf dem angrenzenden Ozean vor, also denken wir an einen Containerfrachter. Dieser wäre groß genug, um ihn mit Raketen zu bestücken, und zwar so unauffällig, dass er nicht beachtet wurde. Ungewiss bleibt, ob beide Raketen vom selben Schiff oder von zwei verschiedenen Stellen abgefeuert wurden. Wir müssen damit rechnen, dass die Bombe, die D.C. traf, irgendwo auf dem Atlantik startete. Die Entfernung und Zeit, um selbige zurückzulegen, sind von dort ausgehend kurz, die Erfolgschancen hingegen umso größer. Falls die Zündung jedoch nicht vom selben Punkt aus erfolgte, käme als zweiter mutmaßlicher Standort der Rakete, die den EMP bewirkte, der Golf von Kalifornien infrage.«
    »Gibt es Hinweise darauf, wer hinter den Anschlägen steckt?«
    »Nein, keine stichhaltigen.«
    »Beantworten Sie diese Frage in Anbetracht der landesweit zusammengebrochenen Energieversorgung bitte ehrlich: Wann werden wir wieder Strom haben, und was steht bis dahin ohne Netz zu befürchten?«
    »Ziehen wir alle Schätzungen in Betracht, Sir, würde es mindestens sechs, höchstens achtzehn Monate beanspruchen, bis die Versorgung wiederhergestellt ist. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, dass alle Kraftwerke ausgeschaltet sind. Weder gibt es einen direkten Kommunikationsweg zu ihnen, noch kann unser Land momentan Maßnahmen ergreifen, um sie mit dem auszustatten, was man zu ihrer Instandsetzung benötigt. Da nicht nur Elektrizität fehlt, sondern auch jegliche Transportmöglichkeit, ist nicht nur das Leitungssystem hinfällig, sondern die ganze logistische Infrastruktur, welche die Zufuhr von benötigten Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten gewährleistet. Das gesamte Volk, insbesondere in den Großstädten des Landes, bekommt die Auswirkungen des Nahrungs- und Wassermangels binnen weniger Tage zu spüren. Den Behörden vor Ort sind die Hände gebunden, weil auch ihnen die Mittel fehlen.«
    »Also gut, wir liegen also eine Weile auf Eis. Das Schlimmste dabei ist, wie Sie sagen, dass die Bevölkerung unter Nahrungsknappheit leiden wird.«
    »Richtig, Sir.«
    »Wie können wir dem entgegenwirken?«
    »Im Augenblick so gut wie überhaupt nicht, Sir. Ich schlage vor, wir ziehen alle im Ausland stationierten Militäreinheiten zurück. Holen wir sie nach Hause. Ihre Ausrüstung ist unbeschadet geblieben, also können sie uns dabei helfen, einzelne Bezirke mit dem Notwendigen zu beliefern.«
    »Und wissen Sie schon, wie das in der Praxis aussehen soll?«
    »Sie baten mich um eine ehrliche Antwort, Sir, und offen gestanden weiß ich nicht, wo wir anfangen sollen.«
    Conner lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er versank tief in Gedanken. Schließlich richtete er sich wieder auf und fragte: »General, was wird Ihrer Ansicht nach ohne Strom, Nahrung, Wasser und Medikamenten aus unserem Volk?«
    »Sir, zu einem solchen Fall wurden bereits Studien durchgeführt.« Er erhob sich und trat wieder vor den Monitor. Nachdem er ihn mehrmals angetippt hatte, erschien ein Zeitstrahl. »Eines vorweg, Sir, bevor ich anfange: Im Augenblick können wir sehr wenig für die Bevölkerung tun; sie muss bis auf Weiteres allein zurechtkommen. Unser Fokus liegt indes auf der Behebung des Stromausfalls und dem Fortbestand der Staatshoheit. Sobald wir wieder über Elektrizität verfügen, können wir uns den Bürgern widmen.«
    »Ich stimme Ihnen nicht einhellig zu, kann Ihre Stoßrichtung aber nachvollziehen. Eine wichtige Frage noch: Auf wie viele Tote müssen wir uns einstellen?«
    Griswald drehte sich wieder um und rief ein Schaubild auf. »Die geschätzte Zahl der Opfer innerhalb der ersten Minuten nach der Auslösung des EMP beträgt 150.000.«
    »Nein!«, stieß Conner ungläubig aus.
    »Doch, Sir. Anhand des Zeitpunkts der Explosion eruieren wir, dass wahrscheinlich tausende Flugzeuge den Luftraum der Vereinigten Staaten durchquerten. Ausgehend von jeweils durchschnittlich fünfzig Passagieren kommt man recht schnell zu diesem Schluss. Der Impuls legte die Gerätschaften der Maschinen lahm, sodass sie vom Himmel fielen.«
    »Gütiger Gott, so viele Menschen …«
    »Das war erst der Anfang, Sir. Die Atomrakete, die in Washington D.C. einschlug, besaß eine Sprengkraft von etwa einhundert Kilotonnen. Der Nullpunkt befand sich in der Nähe der Wohngegend

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