The End (Die neue Welt)
Tragt euren Kraftstoff zusammen, falls ihr noch welchen habt, sowie Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Taschenlampen und so weiter. Nutzt alles nur sparsam.«
»Was ist mit Sophie?« Melissa sah das Baby auf ihrem Arm an.
Gordon schwieg kurz, und sah ihr beim Wiegen des Kindes zu. »Sie wird wohlauf bleiben. Du stillst noch, nicht wahr?«
Melissa nickte.
»Dann hat sie nichts zu befürchten, solange du auf dich selbst achtest. Gib ihr kein Wasser zu trinken, außer du weißt, dass es sauber ist. Ich rate dir, sofort aufzubrechen und mit den Vorbereitungen zu beginnen. Wir behalten dich von hier aus im Auge. Falls du etwas brauchst, komm vorbei.«
Jimmy stieß ins gleiche Horn. »Ja, Melissa. Tu dir keinen Zwang an und schau rein, wenn dir was fehlt, egal, worum es sich handelt.«
Sie stand auf und ging zur Haustür. Gordon begleitete sie. »Noch mal, Melissa: Sollte es dir an irgendetwas mangeln, lass es uns wissen. Ich würde ja sagen, ruf uns an, aber … « Mit Humor stand Gordon eher auf Kriegsfuß.
Melissa lächelte dennoch und bedankte sich. »Ich sag Bescheid, sobald Eric zurückgekommen ist.«
Gordon sah ihr hinterher, während sie im Dunkeln zum Bürgersteig ging. Dann schloss er die Tür und trat wieder ins Wohnzimmer. Jimmy bemühte sich immer noch, Simone zu beruhigen, die außer sich war. Da Gordon nicht stören wollte, verließ er den Raum gleich wieder und ging über den Flur zum Kinderzimmer. Darin blinkte ein schwaches Licht, und er hörte Gekicher. Vor der Tür blieb er stehen und schaute hinein. Die Kids hatten sich unter einer Decke versteckt, wo sie eine Taschenlampe abwechselnd an- und ausknipsten.
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er zwar Jimmy und Simone im Wohnzimmer angetroffen hatte, nicht aber Samantha. So nahm er an, sie sei in der Küche, doch dort war auch niemand, als er nachsah. Mehrere Minuten lang suchte er im Haus, ehe er zur Garage ging, die er ausgelassen hatte, weil er sich nicht vorstellen konnte, weshalb sie sich dorthin zurückgezogen haben sollte.
Er öffnete die Tür. Samantha stand drinnen. Sie hielt einen Notizblock in der Hand und fertigte eine Bestandsliste der Lebensmittel an, die sie mitgebracht hatten.
»Was tust du?«, fragte er, obwohl er es bereits ahnte.
»Einen Überblick erstellen; das muss sein. Du könntest dein Rad mit dem Hänger holen, damit wir unsere Hälfte nach Hause bringen können.«
»Vergiss es, ich bin völlig im Eimer, und wie mein Großvater zu sagen pflegte: Arbeit tut Not, aber mach dich nicht kaputt«, schwadronierte er.
Ohne ihn anzusehen, entgegnete sie: »Mir ist egal, wie du es anstellst, solange der Kram nach Hause kommt.«
»Jawohl, Ma'am.« Er trat näher, stellte sich hinter sie und schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Ich steh auf Frauen, die den Ton angeben.«
»Gordon, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.« Energisch befreite sie sich aus seiner Umklammerung.
»Na gut, aber ich mag es eben, wenn du anfängst, das Regiment zu führen.« Damit versetzte er ihr einen Klaps auf den Po.
Sie unterbrach sich zum ersten Mal beim Notieren, seit er die Garage betreten hatte, und fuhr ihn an: »Glaubst du wirklich, dass dies hier eine angemessene Situation für so etwas ist?«
Gordon wich zurück. »Schon gut, schon gut. Ich weiß ja, wo du wohnst.«
Sie verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Gordon ging zurück ins Wohnzimmer. Jimmy saß noch auf der Couch, doch seine Frau war verschwunden.
»Wo ist Simone?«, fragte er ihn.
»Sie sieht nach den Kindern.«
»Was dagegen, wenn ich den Wagen nehme, um meine Sachen nach Hause zu fahren?«
»Mach nur«, erwiderte Jimmy.
Er griff nach seinem Glas Bourbon und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter.
Gordon beäugte den Freund einen Augenblick lang, ehe er zum Chevy ging. Er war erschöpft, doch es gab noch viel zu tun, ehe er ausruhen konnte.
Luftwaffenstützpunkt Tinker, Oklahoma
Umgeben von einem ganzen Gefolge ging Conner forschen Schrittes über die Rollbahn auf das Flugzeug zu.
»Wie kommt es, dass die Maschine funktioniert?«, fragte er und zeigte auf die Boeing.
»Es handelt sich um eine E-6 Mercury, Sir«, antwortete Griswald laut. Er musste fast brüllen, als sie näher kamen, denn das schrille Brausen der Triebwerke verschluckte seine Worte. »In einem Punkt haben wir richtig gehandelt, Sir, indem wir eine ganze Flotte dieser Modelle gegen Atom- beziehungsweise EMP-Angriffe rüsteten. Es sind mobile Kommandoeinheiten, die sich
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