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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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die Wege – möglichst bald. Ebenfalls unverzüglich bestellen Sie all unsere im Ausland stationierten Truppen zurück in die USA, wo ich einen Teil von ihnen für Rettungsarbeiten an der Ostküste einsetzen möchte.« Conner schwieg eine Minute lang, um zu überlegen, und schaute dann wieder zu Griswald auf.
    »Sobald meine Frau an Bord ist, heben wir ab.«
    »Sir, wohin sollen wir fliegen?«
    »Nach Florida.«
    »Florida, Sir?« Der General wirkte verwirrt.
    »Jawohl, Florida«, wiederholte Conner und stand auf.
    »Weshalb nach Florida?«, fragte Griswald, wie vor den Kopf gestoßen.
    »Sie meinten doch, ich bräuchte einen Vize, nicht wahr?«
     

6. Dezember 2014
     
    ›Hier ist ein Test, um herauszufinden, ob deine Mission auf Erden schon beendet ist: Solange du noch lebendig bist, ist sie es nicht.‹
    Richard Bach
     
    Musa Qala, Provinz Helmand, Afghanistan
     
    »Bewegt euch in den Arsch dieses Vogels, Männer«, rief Gunny seinen Marines zu. »Los, los!«
    Der CH-53 wartete mit heruntergelassener Rampe und knatternden Rotoren. Sebastian stand in der Sprunggruppe, der er zugeteilt war, belastet sowohl durch seine schwere Kleidung als auch die Gedanken, denen er nachhing. Als sie an Bord waren, gab der Besatzungsleiter die Anweisung, sofort in den Bug des Helikopters vorzurücken.
    Alle seine Truppenkameraden nahmen mehr oder weniger stoisch Platz nebeneinander, als handle es sich um einen gewöhnlichen Drill für sie. Sebastian drehte sich um und blickte durch das kleine Fenster in seinem Rücken. Draußen auf der flachen Ebene reihte sich Hubschrauber an Hubschrauber, die jeweils langsam von einer Schlange Marines bestiegen wurden. Hinter den Maschinen erstreckten sich die Berge; ihm fiel ein, dass er diesen Ort vermutlich nie wiedersehen würde. Wie komisch , dachte er, die USA vergeudeten so viel Leben und Gelder, um Hilfe beim Aufbau einer Demokratie zu leisten, während nun zu Hause ihre eigene auf der Kippe steht. Rückblickend wirkte es wie maßlose Verschwendung. Er sah wieder nach vorn und auf die anderen Soldaten, die allesamt mit Koppeltraghilfe dasaßen. Nachdem Gunny eingestiegen war, schloss der Besatzungsleiter die Rampe und bereitete den Start des Helikopters vor. Sebastian führte sein zu diesem Anlass gewohntes Ritual aus und sprach ein Gebet. Kaum, dass er »Amen« gesagt hatte, spürte er, wie die Maschine abhob. Hubschrauberflüge fand er ohnegleichen, denn die Geräuschkulisse, verbunden mit dem Geruch, war einzigartig. Rasch drehte er sich wieder um und sah hinaus. Zunächst blendete ihn das gleißende Sonnenlicht, doch als der Helikopter eine Kurve flog, gelangten die Berge erneut in Sicht. Er wollte einen letzten Blick auf seine zweite Heimat werfen. Als er den Blick wieder geradeaus richtete, stellte er sich auf eine erfahrungsgemäß lange Reise ein, indem er seinen Helm über die Augen zog und einschlief.
     
    Tomlinson beendete schließlich Sebastians Schlummer mit einem Stoß gegen seinen Arm. »Hey Corporal, wir sind gleich da!«, kollerte er.
    Sebastian nahm eine gerade Sitzhaltung an und warf einen neuerlichen Blick über die Schulter aus dem Fenster. Alles, was er sah, waren das Meer und der Himmel, dessen Blau sich darin spiegelte. Dann kamen die Schiffe ins Sichtfeld, als die Maschine nach rechts beidrehte.
    Dort unter ihnen lag der Träger ›USS Makin Island‹ mit dem Elften Expeditionskorps der Marine, das seit Monaten im Westpazifik und Indischen Ozean im Einsatz war. Sein Verband sollte sich die Quartiere und Annehmlichkeiten des Schiffs mit einigen Infanteristen des Ersten Bataillons des Ersten Marineregiments teilen, einer Schwesterneinheit von Camp Pendleton.
     
    »Auf geht’s, Marines – Bewegung!«, donnerte Gunny.
    Sebastian und seine Kameraden rafften sich auf und stiegen aus. Sie gingen über die Rollbahn zum Heck des Flugzeugträgers. Die kühle Meeresluft tat gut und verwehte zum Teil den strengen Kraftstoffgeruch. Sebastian roch auch das Salzwasser. Er liebte das Leben auf See und vor allem die Freigänge an Land; leider würde er diese in absehbarer Zeit nicht genießen können, denn die Zeiten, da man fremde Häfen ansteuerte und Lokalkolorit in sich aufsaugte, waren vorüber.
    Nicht lange, und sie wurden vom Flugdeck in einen Durchgang geführt. Nachdem sie sich durch enge Luken gezwängt und in voller Montur steile Stiegen bewältigt hatten, gelangten sie endlich in ihre neue Bleibe. Beim Betreten konnten sie erkennen, dass sie nicht lange

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