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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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Geduldsspanne? In Bezug worauf?«
    »Wie Sie wissen, genoss Mr. Bradford eine umfassende Ausbildung zum Polizeibeamten. Er hätte jene Situation anders gehandhabt und ist der Ansicht, den Mann zu erschießen sei vermeidbar gewesen.«
    »Na ja, klar vertritt er diesen Standpunkt, denn er ist eben ein Cop«, bemerkte Gordon im zynischen Ton und mit einem Blick zu Dan, der die Debatte vom Rande aus mit verschränkten Armen verfolgte.
    »Warum sagen Sie so etwas?«, fragte Mindy.
    »All das hier ist doch totaler Stuss!«
    »Wie bitte?«
    »Jawohl: vollkommener Unsinn. Erstens ist bei Dan vor allem eines umfassend ausgebildet – sein fetter Arsch. Wie die meisten Bullen fühlt er sich in seiner Arbeit nur dann bestätigt, wenn er rechtschaffenen Leuten auf den Sack gehen kann oder irgendeinen Grund findet, ihnen ein Knöllchen aufzubrummen. Typen wie er sind nichts weiter, als zu Ordnungshütern verklärte Steuereintreiber. Dan hat wahrscheinlich während seines ganzen Berufslebens nicht ein einziges Mal die Waffe gezogen, und falls doch, dann, weil sich eine Achtzigjährige über den Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretung beschwerte, den er ihr ausstellte.« Gordon war äußerst aufgebracht, wie man seiner Stimme anhören konnte.
    Dans selbstgefällige Miene entglitt während Gordons Schmähung ins Zornige.
    Mindy klopfte wieder mit dem Schlägel und mahnte: »Mr. Van Zandt, unterlassen Sie diese Anfeindungen gegenüber Mr. Bradford.«
    »Na gut, aber ich bin noch nicht fertig. Für dich habe ich einige besonders gewählte Worte parat. Du bist nichts als eine machtgeile, naive Giftspritze; du beraubst mich meiner Zeit und verhinderst, dass diese Gemeinde möglichst viele Leute zur Vorratsbeschaffung aussenden kann. Ich verstehe dich nicht. Du musst dir mal ein Bild von dem machen, was außerhalb unserer Siedlung vor sich geht. Du bist gut behütet hinter diesen Mauern, also hat sich deine Einstellung seit den Anschlägen nicht geändert. Mach die Augen auf und sieh ein, dass wir alle zusammenarbeiten müssen, um das hier durchzustehen. Du bist immer noch nicht über jene eine Sache hinweg, die schon Jahre her ist. Schließe damit ab und lass mich meine Arbeit machen.«
    Sie hörte ungern, was er zu sagen hatte, und konterte: »Mr. Van Zandt, Ihre unreifen Äußerungen unterstreichen nur, dass es Ihnen an Charakter mangelt, um über unsere Sicherheitskräfte zu bestimmen. Wir hofften, Sie würden bezüglich Ihrer Fehler zur Einsicht gelangen, wozu Sie aber offensichtlich zu borniert sind. Nach unserer Abstimmung steht eindeutig fest, dass Sie als Zuständiger für Schutzmaßnahmen abgesetzt und wegen Mordes an dem Unbewaffneten im Krankenhaus unter Hausarrest gestellt werden.«
    »Seid ihr verrückt geworden?«, brauste Gordon auf.
    »Ihre Geschichte ist uns bekannt, Mr. Van Zandt. Wir wissen, dass Sie im Krieg einen wehrlosen Iraker hingerichtet haben. Anscheinend sind Sie …«
    »Du kannst mich mal!«, brüllte Gordon, stand auf und zeigte mit dem Finger auf Mindy.
    Dan trat einen Schritt auf ihn zu. Gordon fuhr herum, richtete den Finger nun auf ihn und drohte: »Komm mir zu nahe, und ich brech dir alle Knochen!« Dann wandte er sich wieder an die Vorsitzende. »Ihr begeht einen Riesenfehler, und ich werde mich diesem Scheingericht nicht beugen.«
    Mindy nahm ihren Hammer abermals in die Hand und schlug kräftig auf die Tischplatte. »Ruhe, ich bitte um Ruhe! Mr. Van Zandt, setzen Sie sich wieder!«
    Dan und Gordon stritten sich jetzt, ohne auf Mindy einzugehen. Sie hämmerte weiter, doch die beiden achteten nicht darauf, sondern schrien aufeinander ein.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Licht flutete den Raum. Alle blickten dorthin, Stille kehrte ein. Es war Jimmy. Er trat herein, stellte sich neben Gordon, legte einen Arm um ihn und sagte: »Dieser Mann ist mein Freund. Er hat für Mason und mich in jener Nacht getan, was er konnte. Wir haben draußen gehört, was hier vor sich geht, also kommen wir her, um Protest einzulegen und diese Ungerechtigkeit zu beenden!«
    »Mr. Torrance, ich bedaure Ihren Verlust. Halten Sie es nicht für angemessener, zu dieser Stunde daheim bei Ihrer Frau zu sein?«, fragte Mindy.
    In diesem Augenblick betraten nacheinander Samantha, Simone, Melissa, Eric und zwei weitere Dutzend Nachbarn den Raum. Binnen kurzer Zeit war Gordon von zahllosen Gemeindemitgliedern umringt, die Partei für ihn ergriffen.
    Eric, der sich auch wieder neben Gordon gesellte, schaltete sich

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