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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ist das, was man ein Problemkind nennt«, hatte Curtis in seiner linkslastigen und irgendwie pingeligen Schrift geschrieben. »Wild-verrückt und stolz darauf. Er ist im vergangenen Jahr oder so durch den ganzen Staat gestreift, hat drei Leute bei einem Überfall umgelegt, darunter eine schwangere Frau, und eine vierte Person bei der Flucht erschossen. Einen Beamten der State Police. Fehlte nur noch eine Nonne und ein Blinder.« Ich lächelte ein bisschen über diese Anmerkung. »Wharton ist neunzehn Jahre alt und hat die Tätowierung Billy the Kid auf dem oberen l. Unterarm. Sie werden ihm ein paarmal eins auf die Nase geben müssen, das garantiere ich Ihnen, aber seien Sie dabei vorsichtig. Diesem Mann ist einfach alles egal. Den letzten Satz hatte er zweimal dick unterstrichen und hinzugefügt »Könnte auch ein Dauerkunde sein. Hat Berufung eingelegt, und da ist die Tatsache, dass er minderjährig ist.«
    Ein verrückter Junge, der Berufung eingelegt hatte und bestimmt eine Weile bei uns blieb. Oh, das alles klang einfach prima. Plötzlich kam mir der Tag heißer denn je vor, und ich konnte den Besuch bei Direktor Moores nicht länger aufschieben.
    Ich habe während meiner Jahre als Wärter in Cold Mountain für drei Direktoren gearbeitet, und Hal Moores war der letzte und beste davon. Mit Abstand. Ehrlich, geradeaus, auch wenn ihm selbst der beschränkte Humor Curtis Andersons fehlte, aber mit genug politischem Geschick, um seinen Job während dieser harten Jahre zu behalten … und mit genug Integrität, um sich nicht von seiner Pflicht abbringen zu lassen. Er würde nicht mehr aufsteigen, aber damit hatte er sich anscheinend abgefunden. Er war damals acht- oder neunundfünfzig und hatte ein tief zerfurchtes Bluthundgesicht, bei dessen Anblick sich Bobo Marchant vermutlich wie zu Hause gefühlt hätte. Er hatte weißes Haar, und seine Hände zitterten von irgendeiner Art Schüttellähmung, aber er war stark. Im vergangenen Jahr, als ein Gefangener ihn im Hof mit einem aus einer Kistenlatte geschnitzten Messer angegriffen hatte, war Moores unerschütterlich gewesen und hatte sich behauptet. Er hatte das Handgelenk des Scheißkerls gepackt und so hart verdreht, dass es sich angehört hatte wie das Knacken von trockenen Ästen in einem Feuer, als der Knochen brach. Der Scheißkerl hatte alle Angriffslust verloren, war in die Knie gegangen und hatte dort im Dreck kniend nach seiner Mutter geschrien. »Die bin ich nicht«, hatte Moores mit seiner kultivierten Südstaatlerstimme gesagt, »aber wenn ich das wäre, würde ich meinen Rock anheben und auf dich pissen, aus dem Schoß, der dich geboren hat.«
    Als ich sein Büro betrat, wollte er aufstehen, aber ich forderte ihn mit einer Geste auf, sitzen zu bleiben. Ich nahm auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz und erkundigte mich nach dem Befinden seiner Ehefrau …, doch in unserem Teil der Welt sagt man das anders: »Wie geht es deinem schönen Mädchen?«, fragte ich, als ob Melinda erst siebzehn Lenze erlebt hätte statt zwei-oder dreiundsechzig. Meine Anteilnahme war echt – sie war eine Frau, die ich selbst hätte lieben und heiraten können, wenn uns das Leben zusammengeführt hätte -, aber es konnte auch nicht schaden, wenn ich ihn ein bisschen vom Hauptthema ablenkte.
    Er seufzte tief. »Nicht so gut, Paul. Gar nicht so gut.«
    »Wieder Kopfschmerzen?«
    »Diese Woche nur einmal, aber es war schlimmer denn je. Sie lag vorgestern fast den ganzen Tag flach. Und jetzt hat sie diese Schwäche in der rechten Hand« Er hob die rechte Hand mit den Leberflecken. Wir beide sahen sie einen Moment lang zittern, bevor er sie sinken ließ. Ich kann Ihnen sagen, er hätte fast alles dafür gegeben, mir nicht sagen zu müssen, was er mir zu sagen hatte, und ich hätte fast alles dafür gegeben, es nicht hören zu müssen. Melindas Kopfschmerzen hatten im Frühjahr begonnen, und den ganzen Sommer hatten ihre Ärzte gesagt, dass es »nervöse Spannungsmigräne« sei, vielleicht verursacht durch den Stress wegen Hals bevorstehender Pensionierung. Doch beide konnten den Ruhestand kaum erwarten, und meine Frau hatte mir gesagt, dass Migräne kein Leiden des Alters, sondern der Jugend ist; wenn die daran Leidenden Melinda Moores’ Alter erreichten, ging es ihnen für gewöhnlich besser, nicht schlechter. Und nun diese Schwäche der Hand. Es klang nicht nach nervöser Spannung für mich; es klang wie ein verdammter Schlaganfall.
    »Dr. Haverstrom will sie ins Krankenhaus

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