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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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arbeitet. Sie will heute mit diesem Kerl Schluss machen und ich will mich vergewissern, dass sie nichts Verrücktes anstellt. Sie klang ziemlich wirr.« Ich rieb mir den linken Handteller. Er brannte.
    Caspian wirkte besorgt. »Wird sie es schaffen?«
    »Ich glaube schon.«
    Er sah auf meine Hand. »Hey, hör auf, hör auf damit, Abbey, du reibst dir die Hand ganz wund.«
    Ich blickte ebenfalls auf meine Handfläche und bemerkte Vincents roten Kratzer, der sich deutlich von meiner blassen Haut abhob. Rasch drehte ich die Hand um und presste sie an mein Bein. Ich hatte versucht, Caspian das zu verheimlichen.
    »Was ist passiert?«, fragte er und runzelte die Stirn. »Lass mich mal sehen.«
    »Das ist nichts weiter. Ich habe mich irgendwo draußen an was gekratzt. Ich muss jetzt los. Tut mir leid. Kannst du später noch mal vorbeischauen? Oder kann ich zu dir kommen?«
    Er zuckte bloß mit den Schultern, aber ich wandte mich ab und steckte mein Handy ein. Ich hatte jetzt keine Zeit für Stimmungsschwankungen.
    »Es tut mir leid, dass ich dich versetzen muss«, sagte ich noch einmal. »Wartest du hier auf mich, bitte?«
    Er nickte. »Ich werde da sein.«
    Ich blies ihm einen Kuss zu, bevor ich zur Treppe eilte und nach Mom rief.
     
    Als ich in die Eisdiele kam, sah Aubra grässlich aus. Ihre Haare waren ein einziges Durcheinander, Wimperntusche floss ihr über beide Wangen. Der Laden war leer bis auf ein Paar, das mit seinen Eisbechern gerade zum Ende kam. Ich packte Aubra an der Hand und zog sie nach hinten. »Alles in Ordnung? Hat er dir wehgetan?«
    Sie starrte mich an und schniefte, ihre Augen waren groß und glasig. Einen Moment lang dachte ich, sie hätte irgendwelche Pillen eingeworfen.
    »Mir wehgetan?«, sagte sie hölzern. »Er hat mir das Herz gebrochen, der Scheißkerl!« Sie stieß einen gequälten Schrei aus. Ich nahm sie beim Arm.
    »Aubra! Beruhige dich. Draußen sind Gäste.« Sie machte den Mund zu und starrte mich düster an. »Ich stelle dir jetzt ein paar Fragen. Schüttle nur den Kopf oder nicke. War Vincent heute Abend hier?«
    Nein.
    »Sollte er heute Abend herkommen?«
    Ja.
    »Hast du etwas genommen? Irgendwelche Drogen oder Pillen?«
    Keine Reaktion. Dann: »Ich habe eine Xanax genommen, die ich dabeihatte. Sie war von meiner Mutter.«
    Das erklärte die glasigen Augen und den Schrei. »Nur eine?«
    Ja.
    »Hast du noch welche dabei?«
    Nein .
    »Gut. Hör mir gut zu: Ich gehe jetzt vor in den Laden, und wenn Vincent aufkreuzt, hole ich dich. Du kannst im Laden mit ihm reden. Wir bitten die Leute zu gehen oder hängen ›Geschlossen‹ vor die Tür oder so. Aber ich bin bei dir, du musst dich nicht allein mit ihm auseinandersetzen. Okay?«
    Ja.
    Ich sah mich in dem Kühlraum um, in dem wir uns befanden. Hier schien nichts herumzuliegen, womit sie sich verletzen konnte, falls sie wieder ausrasten sollte, also hatte ich ein einigermaßen gutes Gefühl dabei, sie hier drinnen allein zu lassen. Ich entdeckte einen alten Holzstuhl in einer Ecke des Raums und zog ihn zu uns. »Du setzt dich jetzt hier hin und wartest auf mich. Willst du ein Eis?«
    Aubra setzte sich und verschränkte die Arme. »Pistazie.«
    »Kommt sofort.« Ich eilte zur Theke, holte mir einen Portionierer, schaufelte das grüne Eis in einen kleinen Becher und steckte einen Plastiklöffel hinein. Aubra saß noch immer ruhig da, als ich zurückkam, und nahm das Eis wortlos entgegen.
    Ich widerstand dem Drang, ihr den Kopf zu tätscheln und ihr zu sagen, sie solle keinen Unsinn anstellen. Mit einem erschöpften Seufzer kehrte ich in den Laden zurück. Womit habe ich diesen Mist eigentlich verdient? Was immer es war, ich konnte nur hoffen, in meinem Buch der guten Taten Pluspunkte zu sammeln.
    Vincent tauchte nicht auf und ich blieb, um Aubra nach Ladenschluss beim Aufräumen zu helfen. Wir arbeiteten stumm vor uns hin.
    Die Tische waren ziemlich schmutzig, also beschloss ich, ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, und holte einen Reiniger zum Säubern. Dann warf ich einen Blick aus dem Schaufenster.
    Caspians Gesicht war gegen das Glas gepresst.
    »Ich bin – äh – gleich wieder da«, rief ich Aubra über die Schulter zu. »Ich muss nur mal kurz an die frische Luft.« Ich stürmte hinaus und winkte Caspian, mir zur Rückseite des Ladens zu folgen.
    »Was treibst du denn da?«, fauchte ich. »Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen oder so, aber wie bist du hierher gekommen?«
    »Ich bin gelaufen.«
    »Du

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