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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Caspian sah mich ungerührt an. »Ich bin ein Kerl, ich weiß, wie Kerle ticken.«
    »Er steht auf Kristen, nicht auf mich.«
    »Na gut, wart’s ab, du wirst schon sehen, was acht Stunden Autofahrt bewirken können.«
    »Sechs«, murmelte ich.
    Er hielt einen vierten Finger hoch. »Viertens willst du zu meinem Grab und ich möchte nicht, dass du allein dorthin gehst. Fünftens …« Er starrte die Wand an, als würde er noch nach weiteren Gründen suchen. »Fünftens werden wir eine Superzeit zusammen haben. Und ich liebe das Spiel mit den Nummernschildern.«
    Ich verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, das ich einfach nicht unterdrücken konnte. »Du bist sehr überzeugend, weißt du das?«
    »Ich bin bei der Besten in die Lehre gegangen, bei Abbey, der großen Überredungskünstlerin.«
    Ich prustete los, dann meinte ich kopfschüttelnd: »Wir brechen um acht auf. Sei pünktlich.«
    »Ganz bestimmt.« Er grinste. »Pack ein paar Extrasnacks ein.«
    Ich versuchte, ihn gegen den Arm zu boxen, doch meine Hand fuhr wie immer direkt durch ihn hindurch. Ich musste lachen, als sie auf der Bank landete. »Sieh zu, dass ich es nicht noch bereue, dich in meine Pläne eingeweiht zu haben. Sonst lasse ich Ben auf der ganzen Fahrt über Star Trek fachsimpeln«, drohte ich scherzhaft.
    Er stöhnte. »Möge Gott uns beistehen.«
    Ich grinste, doch insgeheim machte ich mir bereits die größten Sorgen. Ein Auto, zwei Jungs, sechs Stunden. Und ich musste daran denken, nur mit einem der beiden zu sprechen. Möge Gott uns beistehen.
     
    Am nächsten Morgen klopfte Caspian um sieben an mein Fenster und ich musste mich fertig anziehen, während er di rekt vor der Badezimmertür herumlungerte.
    Ben tauchte um Viertel vor acht auf und schleppte galant meinen Koffer zum Auto, während Caspian dastand und ihn mürrisch anstarrte. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, aber er ignorierte mich einfach. Auf einmal wäre es mir ganz recht gewesen, wenn ich ein paar Xanax von Aubras Mom dabeigehabt hätte. Dieser Ausflug würde alles andere als entspannend werden.
    Vor der Abfahrt ermahnte mich Mom noch einmal, sofort anzurufen, wenn wir im Hotel angekommen waren, und Dad erinnerte mich daran, dass er getrennte Zimmer reserviert hatte, und zwar eins am Anfang und eins am Ende des Hotelflurs.
    Ich nickte nur und bemühte mich um eine fröhliche Miene. Dann schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel, dass jetzt nicht auf die letzten Meter etwas schiefgehen würde. Ich musste nur noch ins Auto steigen und los.
    Dad drückte mir heimlich einen Fünfzig-Dollar-Schein in die Hand, als ich ihn umarmte, und dann zog er seine Brieftasche heraus und gab mir noch zwei Zwanziger.
    Ich sah auf die Scheine in meiner Hand.
    »Lass es dir gut gehen«, meinte er. Ich wollte mich bedanken, aber Mom riss mich an sich und drückte mich so fest, dass ich kaum noch atmen konnte. »Okay, Mom, ich krieg keine Luft mehr.«
    Sie drückte mich noch eine Sekunde länger, bevor sie mich zögernd losließ. Ihre Augen waren feucht und in ihrem Blick lag ein Anflug von Panik, als sie endlich zurücktrat. Sie versuchte, mich noch einmal zu umarmen, doch ich wich ihr aus.
    »Mom, ich muss jetzt los. Wir müssen jetzt los.«
    »Ich weiß, ich weiß. Bist du sicher, dass du alles hast? Und versprich mir, dass du ein paar Fotos machst, okay?«
    Ich nickte stumm. Meine Kamera war natürlich versehentlich in meinem Zimmer liegen geblieben, aber das brauchte sie nicht zu wissen.
    Sie senkte die Stimme und fragte mit einem besorgten Blick auf Bens Jeep: »Bist du sicher, dass es dir gut geht? Mit dieser … dieser anderen Sache, du weißt schon? Hast du Dr. Pendletons Telefonnummer dabei, nur für alle Fälle?«
    »Mir wird schon nichts passieren«, sagte ich. »Tschüss, Leute.« Ich drehte mich um, ehe Mom sich wieder an mich klammern konnte, und ging zum Auto. Meine Umhängetasche warf ich auf den Rücksitz und ließ die Tür noch lang genug offen, damit Caspian einsteigen konnte.
    Ich musste mein Lachen hinter einem vorgetäuschten Hustenanfall verbergen, als er wisperte: »Alles, nur nicht Star Trek. Bitte, lieber Gott, alles, nur nicht Star Trek. «
    Nachdem ich ihm einen raschen Reiß-dich-zusammen-Blick zugeworfen hatte, setzte ich mich auf den Beifahrersitz.
    Ben ließ den Motor an und wir winkten, als wir die Einfahrt hinausfuhren. Sobald meine Eltern aus dem Blickfeld verschwunden waren, drehte er sich lächelnd zu mir um. »Bist du so weit?«
    »Jawohl.«
    »Ich auch«,

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