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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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rief Caspian von der Rückbank.
    Ich klappte die Sonnenblende herunter und tat, als wolle ich mir im Spiegel die Haare richten. Caspian begegnete meinem Blick und winkte. Innerlich seufzend klappte ich das Teil wieder hoch und stellte mich darauf ein, in den nächsten Stunden den unsichtbaren Schiedsrichter zu spielen.
    Ben und ich plauderten über das nächste Schuljahr und darüber, welche Lehrer wir gern hätten. Die ersten zwei Stunden verstrichen ziemlich schnell. Dann wandte sich das Gespräch unseren Zukunftsplänen zu und was wir nach der Highschool machen wollten.
    »Ich finde es echt cool, dass du einen Laden aufmachen willst, Abbey«, sagte er. »Aber warum willst du ausgerechnet diese schäbige Bude bei uns in der Stadt mieten? Mach das doch in Manhattan!«
    Ich konnte Caspians finsteren Blick von der Rückbank spüren.
    »Weil sie Manhattan nicht mag, du Trottel«, knurrte er. »Sie liebt Sleepy Hollow.«
    Ich tat, als hätte ich ihn nicht gehört, und antwortete: »Wahrscheinlich hänge ich zu sehr an unserer Stadt.«
    »Was dir klar wäre, wenn du mal fünf Minuten auf sie eingehen würdest«, fügte Caspian hinzu.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Ben kopfschüttelnd. »Ich kapier’s einfach nicht. Die Zahlen sprechen doch eindeutig für Manhattan – mehr Kundschaft, mehr Umsatz, mehr Gewinn.«
    »Höhere Betriebskosten, höhere Steuern, weniger Geschichte«, konterte ich. »Ich habe viel darüber nachgedacht, Ben, das kannst du mir glauben. Außerdem wollte Kristen mir dabei helfen.«
    Caspian beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Ich finde die Idee super, Abbey. Hör nicht auf diesen Trottel. Ach, übrigens – hab ich dir schon gesagt, wie gut du heute aussiehst?«
    Zur gleichen Zeit redete auch Ben und ich musste mich zusammenreißen, um mir Caspians Worte nicht anmerken zu lassen. Ich strich mir eine lose Locke hinters Ohr und verlor mich einen Moment in der Sicherheit, Caspian so nahe zu wissen.
    »… hast du das je herausgefunden?«, fragte Ben und sah mich erwartungsvoll an.
    »Entschuldige«, sagte ich. »Ich war gerade von einem Auto abgelenkt. Was hast du gesagt?«
    »Ich habe dich gefragt, ob du herausgefunden hast, wer dieser D. ist, nachdem du festgestellt hast, dass ich es nicht bin.«
    Augenblicklich verdüsterten schreckliche Erinnerungen meine Gedanken und ich verzog das Gesicht. »Ja, das habe ich. Er ist … ein Vollidiot.«
    »Aber Kristen war mit ihm zusammen?«, fragte Ben verwundert.
    Ich sah aus dem Fenster. Bäume und Häuser rauschten in einem nicht enden wollenden verschwommenen Bild an uns vorüber. »Sie war mit ihm zusammen. Aber ich glaube, sie wusste, dass es ein Fehler war. Als sie in ihrem Tagebuch über ihn schrieb … Ich glaube, sie hat gemerkt, dass sie in einer furchtbaren Klemme steckte.«
    »Wird denn in diesen Tagebüchern noch jemand anders erwähnt?« Ben sah mich hoffnungsvoll an. Er tat mir leid. Ich widerstand dem Drang, eine Hand auf seinen Arm zu legen.
    »Nein, sonst niemand. Tut mir leid, Ben.«
    »Und wie läuft’s mit dir und deinem Typen?«, fragte Ben. »Seid ihr noch zusammen? Wie kommt es, dass ich euch nie zusammen sehe?«
    Ich fummelte an meinem Gurt herum und senkte den Blick. »Es ist … es ist etwas kompliziert.«
    »Kompliziert, weil ihr euch getrennt habt? Oder kompliziert, weil ihr noch zusammen seid?«
    »Hm, ich weiß nicht recht, wie ich es beschreiben soll.«
    Bens Miene veränderte sich. »Ach so, verstehe – ihr seid kein richtiges Paar, steigt aber gelegentlich zusammen ins Bett.«
    »Meine Güte, nein«, widersprach ich verlegen und lief knallrot an. Ich öffnete das Fenster, um ein bisschen Frischluft zu schnappen. Sobald sich mein Gesicht wieder normal anfühlte, wandte ich mich an Ben. »Wir sind nicht … äh … das jedenfalls nicht. Es ist einfach nur … kompliziert.« Hör auf damit, hör einfach auf nachzufragen, befahl ich ihm stillschweigend.
    »Verstehe«, meinte Ben. Und dann: »Okay, ich versteh’s nicht. Aber ich nehme an, es geht mich nichts an.«
    »Super, zehn Punkte für die richtige Antwort«, sagte Caspian.
    Ich versuchte, ihm mit einem Wink zu verstehen zu geben, dass er aufhören sollte zu reden, und Ben musterte mich mit einem schrägen Blick. »Ein Käfer … irgendwas ist hier rumgeflogen … eine Stechmücke oder so.« Oh Gott, wie lange dauert es noch, bis wir da sind? Diese Fahrt bringt mich noch um.
    »Ich dachte, er wäre ein Idiot«, sagte Ben. »Ich hatte im letzten Schuljahr den

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