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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Horizont.«
    »Hast du nach einem langen Tag mit Gummistiefeln im Moorwasser noch nie Lust auf Sushi gehabt?«, fragte Caspian.
    Ich sah lächelnd aus dem Fenster. »Ich weiß nicht, Ben. Vielleicht mögen es die Leute hier einfach so.«
    Er schnaubte nur abfällig. Ein großes Backsteingebäude mit einer gestreiften Markise kam in Sicht. Auf einem Schild daneben prangte ›Shepherd’s Inn‹.
    »Sieht aus, als hätten wir’s geschafft.« Ben fuhr die letzten paar Meter. »Ich hoffe nur, dass es nicht ein Hotel-Schrägstrich-Kegelbahn-Ding ist.«
    Ich kicherte, kam mir jedoch gleich darauf mies vor, weil ich über Caspians Heimat lachte. Aber er schien es nicht krummzunehmen.
    Wir parkten und stiegen aus. Jeder trug sein eigenes Gepäck, Caspian folgte mir. Das Innere war um einiges beeindruckender als die Fassade des Hotels. Ich drehte mich mehrmals um mich selbst, um alles auf mich wirken zu lassen.
    Glastheken, Vintage-Kunst, frei liegende Leitungen und Lampenfassungen aus Messing wirkten wie eine Mischung aus aufgepeppten Zwanzigerjahren mit einem Touch Steampunk. Selbst die Frau hinter der Empfangstheke passte in ihrem altmodischen Businessanzug perfekt in dieses Ambiente.
    Ben erledigte die Anmeldeformalitäten und ich wartete neben ihm, während die Frau auf ihrer Tastatur klapperte.
    »Da haben wir’s ja«, sagte sie, dann runzelte sie die Stirn. »Bei Ihrer Reservierung ist vermerkt, dass Zimmer an entgegengesetzten Enden des Flurs erwünscht seien. Wenn die Zimmer möglichst weit auseinanderliegen sollen, habe ich nur noch unrenovierte. Wären Ihnen zwei nebeneinanderliegende, renovierte Zimmer lieber?« Sie sah erst Ben an, dann mich. Offenbar wusste sie nicht, an wen sie ihre Frage richten sollte.
    »Renovierte Zimmer?« Bens Miene hellte sich auf.
    »Wir sind vor Kurzem vom Hilton aufgekauft worden und in unseren renovierten Zimmern gibt es Spielekonsolen, Snacks und Getränke, Gratisfilme …«
    »Wir nehmen sie«, sagte Ben.
    Die Empfangsdame nickte und hackte wieder auf ihre Tastatur ein. »Aber die Kosten sollen von der uns genannten Kreditkarte abgebucht werden?« Sie musterte uns leicht abfällig, als ob sie weder Ben noch mir eine eigene Kreditkarte zutraute.
    »Ja«, sagte ich. »Die Karte gehört meinem Dad.«
    Wieder klapperte die Tastatur, dann reichte sie uns zwei Zimmerkarten. »Den Gang hinunter und dann links.«
    Wir folgten der Beschreibung und gelangten zu den Zimmern 304 und 306. Ben steckte eine der Karten in das Lesegerät und ein grünes Licht leuchtete. Die Tür zu Zimmer Nr. 304 öffnete sich. »Na gut, das ist dann wohl meines«, sagte er und ging hinein.
    Ich steckte meine Karte in das Lesegerät für das Zimmer Nr. 306. Die Tür schwang nach innen auf und gab den Blick frei auf einen Raum, der im Pariser Stil eingerichtet war: Schwarz-Weiß-Streifen mit kleinen Akzenten in Rot. An der Wand hingen große Bilder, die irgendwelche Metallgeräte und Fabriken mit hohen Schloten zeigten, in schimmernden schwarzen Rahmen.
    Caspian folgte mir. Ich ließ mein Gepäck auf den Boden fallen und warf mich aufs Bett. Er wanderte herum und untersuchte alles.
    »Hast du einen Badeanzug dabei?«, fragte er plötzlich.
    Ich richtete mich auf. »Nein. Ich dachte nicht, dass ich einen bräuchte. Warum?«
    Er deutete auf das Bad, das nur durch eine Glaswand vom Zimmer getrennt war. Die Toilette war offenbar irgendwo in einem Winkel versteckt, aber die Dusche war gut zu sehen.
    »Das wird lustig«, meinte Caspian.

Kapitel dreiundzwanzig Ein perfektes Paar
    »Bei diesem Unternehmen hatte er jedoch mehr wirkliche Schwierigkeiten zu überwinden, als gewöhnlich einem irrenden Ritter in alten Zeiten zuteil wurden, der selten etwas anderes als Riesen, Zauberer, feurige Drachen und dergleichen leicht zu besiegende Gegner zu bekämpfen hatte. «
    S leepy Hollow von Washington Irving
     
    Ich beschloss, mir wegen des Bads vorerst keine Sorgen zu machen – ich konnte ohnehin nicht viel dagegen tun – und nahm erst einmal selbst das Zimmer in Augenschein. Ich zappte durch die Fernsehsender, las die Speisekarte für den Zimmerservice durch und versuchte mich an der Spielekonsole, stieg aber nicht durch. Es war ein ziemlich kompliziertes Teil mit neunundzwanzig Knöpfen.
    Eine Stunde später saß Caspian auf dem einzigen Stuhl im Raum und ich auf dem Bett. »Hast du je in einem richtig schäbigen Hotel übernachtet?«, fragte ich. »Mit Tapeten im Stil der Siebziger und Disco-Kugeln an der Decke?«
    Er

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