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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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schreien, stürzten sie sich gackernd auf mich und spuckten Feuer.
    Ich drehte mich blindlings um, suchte nach etwas, um sie abzuwehren, aber jeder Ziegel oder Stein und jedes Stück Holz, das ich fand, wurde in meinen Händen zu Asche. Zerfiel, sobald ich es berührte.
    Irgendwie war mir bewusst, dass dies ein Albtraum war. Ich wusste, ich lag in meinem Bett, gefangen zwischen erstickenden Decken. Zitternd, während der Schweiß meine Haut abkühlte.
    Wieder wollte ich den Mund öffnen, um zu schreien. In meiner Vorstellung dehnten und streckten sich meine Stimmbänder. Ich spürte die Anstrengung, als ein heiserer Schrei über meine Lippen zu dringen versuchte. Er hatte es fast geschafft … war beinahe frei …
    Das dunkle Etwas flog tief und ich trat einen Schritt zurück. Riss die Hände hoch in dem Versuch, mein Gesicht zu schützen …
    Und verschluckte es im Ganzen.
     
    Ich setzte mich auf, klammerte mich wie im Fieber an meine Decke. Es war hier. Es war in mir. Es war … ein Traum.
    Ich blickte um mich. Schrank, Badezimmer, Schreibtisch, Tür. Keine riesigen Gestalten. Keine dunklen Schatten. Keine roten Augen. Nur um ganz sicherzugehen, schaltete ich das Licht ein. Ein warmer goldener Schein erfüllte den Raum und fegte meine Panikattacke fort.
    Ich blickte auf meine zerwühlte Decke und ließ sie langsam los. Meine Beine waren schweißfeucht und klebten zusammen, als ich mich bewegte. Ich ging ein paar Schritte auf das Badezimmer zu und tastete nach dem Lichtschalter. Die Fliesen waren kühl unter meinen bloßen Füßen, als ich hineinwankte, mich vor das Waschbecken stellte und mich mit beiden Händen daran festhielt.
    Ich starrte auf mein Spiegelbild, drehte den Kopf von Seite zu Seite und betrachtete meinen Hals. Es waren keine Druckstellen oder Ähnliches zu sehen. Ich kam mir ziemlich dämlich vor, aber ich öffnete trotzdem den Mund und schaute hinein. Auch dort war nichts, was unheimlich oder sonst wie angsterregend gewesen wäre.
    Ich schauderte bei dem Gedanken an dieses Etwas, das auf mich zugeflogen und durch meine Kehle in mich eingedrungen war. Es hatte ein entsetzliches Kreischen von sich gegeben … Ich erschauderte noch einmal und ließ mir kaltes Wasser über die Hände laufen, presste sie an die Wangen und versuchte, meine rasenden Gedanken zu beruhigen. Es war nur ein Traum gewesen, aber er hatte sich so wirklich angefühlt.
    Ein einziger Gedanke kam mir in den Sinn, und ohne ihn zu hinterfragen, ging ich ihm nach.
    Ich verließ das Badezimmer und schlüpfte in Jeans und ein dunkles Kapuzenshirt. Dann ging ich ans Fenster und schaute nach draußen. Direkt unter meinem Fenster war ein Stück Flachdach, darunter ein Spalier. Der Abstand bis zum Boden schien nicht zu groß zu sein, ich war ziemlich sicher, dass ich es schaffen würde.
    Ich schob das Fenster zur Hälfte hoch und steckte den Kopf ins Dunkel hinaus. Ich muss aufpassen, dass ich da unten nicht an irgendetwas stoße und Mom und Dad aufwecke.
    Dann zog ich den Kopf wieder zurück. Was dachte ich mir bloß? Sollte ich mich wirklich aus dem Haus schleichen? Wenn sie mich erwischten, wäre bestimmt die Hölle los.
    Ich schaute zu meinem Bett und wieder hatte ich den Geschmack von verbrannter Asche auf der Zunge. Auf keinen Fall. Es war mir egal, was passierte. Ich wollte nicht zurück ins Bett und ich wollte auch nicht hierbleiben.
    Ich drückte das Fenster noch etwas höher und schwang ein Bein hinaus. Eine Zehe berührte das Dach und ich schob das andere Bein nach. Auf Zehenspitzen balancierend zog ich das Fenster wieder herunter und ließ es nur so weit offen, dass ich es wieder öffnen konnte. Zu spät kam mir der Gedanke, dass ich wahrscheinlich ein paar Kissen unter die Bettdecke hätte stopfen sollen, damit es aussah, als würde ich schlafen, falls Mom nach mir sehen kam.
    Aber nur deshalb wollte ich nicht wieder hineinklettern. Außerdem würde ich ohnehin nicht lange wegbleiben.
    Vorsichtig bewegte ich mich bis zu dem Rand, wo das Gitter war, und steckte die Füße in die quadratischen Löcher. Es gab nach, als ich mein ganzes Gewicht darauf legte, und ich erstarrte kurz, doch dann hielt es still. Ich zerrte daran, um den Halt zu prüfen. Es war stabil.
    Das Hinunterklettern ging wesentlich leichter, als ich gedacht hatte; ich stand im Nu auf der Erde. Niemand war zu sehen, ich konnte unbemerkt durch den Garten und auf die Straße hinaus laufen.
    Die meisten Häuser waren bis auf ein Terrassenlicht in Dunkel gehüllt. Bei

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