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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Ich ließ die Wärme und die Freundschaft, an die ich geglaubt hatte, zurück. Und ich ließ ein Stück meines gebrochenen Herzens bei den armen, einsamen Menschen zurück.

Kapitel fünfundzwanzig – Die Wahrheit
    »Die alten Bauersfrauen indessen, die in diesen Dingen die besten Richterinnen sind, behaupten bis auf den heutigen Tag, Ichabod sei durch übernatürliche Kräfte verschwunden …«
    Sleepy Hollow von Washington Irving
     
    Um mich abzulenken, stürzte ich mich auf unser gemeinsames Projekt. So war mein Kopf beschäftigt und ich versuchte, die Zeit wettzumachen, in der ich nichts getan hatte. Ich verbot mir jeden Gedanken an Friedhöfe oder verrückte alte Leute oder Pfefferminztee oder Jungen mit grünen Augen oder tote beste Freundinnen.
    Sobald meine Gedanken anfingen zu wandern, nahm ich ein Notizheft zur Hand und schrieb Ideen für neue Gerüche für das Wissenschaftsprojekt auf. Unsere Hauptliste war zwar schon seit Wochen fertig und es war echt mühsam, im Dunkeln im Bett nach einem Notizheft zu suchen … Aber es war die einzige Methode, die half.
    In weniger als einer Woche war Valentinstag und ich bat Onkel Bob, mir das Wochenende freizugeben. Ich hatte nicht die geringste Lust, glückliche Paare dabei zu beobachten, wie sie sich über einem Eisbecher gegenseitig tief in die Augen schauten. Ich wollte lieber zu Hause bleiben und weiterhin an nichts denken.
    Den Samstagnachmittag verbrachte ich trübsalblasend im Haus. Draußen war es kalt und unfreundlich und den ganzen Morgen lang hatte es gewittert. Das vollkommene Gegenteil von einem hellen, strahlenden, glücklichen Tag. Ich hätte einfach mit einer heißen Schokolade und einem guten Buch wieder ins Bett gehen sollen, aber dazu war ich zu unruhig.
    Nachdem ich im Wohnzimmer ziellos von einem Fenster zum anderen gewandert war, schleppte ich mich zum Sofa, wo Mom saß und ein Buch las. Ich ließ mich neben sie plumpsen. Ich nahm die Fernbedienung und fing an zu zappen. Sie brauchte eine halbe Ewigkeit, um zu merken, wie sehr ich mich langweilte.
    Nach jedem Werbespot seufzte ich tief und dramatisch auf, bis sie endlich ihr Buch zuklappte und mich anfunkelte. »Okay, ich hab’s verstanden. Du bist gelangweilt oder sauer oder sonst was. Willst du drüber reden?«
    Trotzig schüttelte ich den Kopf und zappte weiter.
    »Warum gehst du nicht in dein Zimmer? Es gibt Leute, die die Ruhe und den Frieden hier unten genossen haben.«
    Ich machte den Fernseher aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Mom nahm ihr Buch und las weiter. Ich legte den Kopf in den Nacken und verfolgte mit den Augen einen winzigen Riss, der sich über die gesamte Zimmerdecke zog. Das war eine überaus langweilige Übung, aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.
    Ich seufzte noch einmal.
    Mom schien jetzt endgültig die Nase voll zu haben. Sie klappte ihr Buch mit einem Knall zu und stand auf. »Stille ist nicht gleich Stille für dich, oder? Zieh dich an. Wir gehen ins Kino oder so was.«
    Ich sprang vom Sofa hoch, um meine Jacke zu holen. »Können wir was mit Bomben oder Explosionen angucken? Eine romantische Komödie wäre jetzt gar nicht mein Ding.«
    »Sehen wir mal, was läuft.« Sie traf mich an der Tür und zog ihre Jacke über, bevor sie die Schlüssel von dem kleinen Tisch in der Diele nahm.
    Wir gingen nach draußen und ich rannte zum Wagen. Es hatte für einen Moment aufgehört zu regnen, aber die Luft war immer noch eisig. Sobald ich hörte, wie die Türen aufgingen, kletterte ich auf den Beifahrersitz und wartete ungeduldig, bis Mom den Motor anließ. Meine Zähne klapperten und ich drehte die Heizung so hoch auf, wie es ging.
    Nachdem es ein wenig wärmer geworden war und meine Nase sich nicht mehr so anfühlte, als steckte sie im Tiefkühlschrank, legte Mom die Hände ums Steuerrad und schaltete auf Drive. Dann sah sie mich an und schaltete zurück auf Park. »Warum fährst heute nicht mal du?«
    »Ich? Fahren?«, stotterte ich. »Aber ich hab doch noch gar keinen Führerschein und wir waren höchstens zweimal zum Üben auf dem leeren Parkplatz.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Na und? In ein paar Monaten wirst du siebzehn und dann machst du deinen Führerschein. Außerdem ist es nur eine Viertelstunde bis zum Kino und heute ist kaum Verkehr. Die Übung wird dir guttun.«
    »Okay.« Ich ergriff die Chance und riss die Beifahrertür auf. Mom und ich tauschten die Plätze und ich stellte erst sorgfältig die Spiegel ein, bevor ich mich

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