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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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anschnallte.
    »Gut gemacht«, sagte Mom. »Jetzt fahr langsam los und bleib locker. Du kennst ja den Weg.«
    Ich schaute in beide Richtungen, als ich aus der Einfahrt fuhr, und stellte den Blinker auf links. Das war ein Kinderspiel. Auf den Nebenstraßen fuhr ich noch langsam, aber als wir auf die Autobahn kamen, gab ich richtig Gas. Auf dem Schild stand fünfundfünfzig Meilen und diese Geschwindigkeit wollte ich voll ausnutzen.
    Ich fuhr dahin, genoss die Geschwindigkeit und meinen Fahrstil und schaute zu Mom hinüber. Sie grinste und nickte mir zu. »Du machst das prima, Abbey. Du fährst gut.« Ich lächelte zurück. Ich hatte nur eine Sekunde lang nicht auf die Straße geschaut, aber genau deswegen sah ich es erst, als es zu spät war.
    Unmittelbar vor uns auf der Straße lag ein Kantholz, aus dem ein paar rostige Nägel herausragten.
    Ich trat hart auf die Bremse und der Wagen scherte nach links aus. Er knallte gegen einen hohen Bordstein und hing ein paar Sekunden lang in der Luft, bevor er wieder auf dem Boden aufkam. Ich hörte die dumpfen Aufprallgeräusche, hielt das Steuerrad fest umklammert und bremste erneut, bis wir auf einem kiesbestreuten Parkplatz zum Stehen kamen.
    »Was hatte das denn da mitten auf der Straße zu suchen?«, brüllte ich.
    Mom sagte gar nichts, aber sie sah aus, als wäre ihr schlecht.
    »Tut mir leid, Mom«, sagte ich rasch. »Ich wollte nicht …«
    Sie unterbrach mich. »Mach dir keine Sorgen, Abbey. Geht’s dir gut?« Auf mein kurzes Nicken hin sah sie in den Rückspiegel. »Du hast getan, was nötig war. Sobald du gemerkt hast, dass du nicht mehr rechtzeitig bremsen konntest, bist du ausgewichen. Das war das Klügste, was du tun konntest.« Sie seufzte tief. »Lass uns den Schaden mal ansehen.«
    Ich stellte den Motor ab und stieg aus. Mom umrundete bereits ihre Seite des Wagens und überprüfte ihn von oben bis unten. »Hier sieht alles tadellos aus«, rief sie mir zu.
    Ich betrachtete meine Seite und entdeckte es sofort. »Hier ist es, auf meiner Seite. Beide Reifen sind platt.« Mir wurde ganz schlecht. Das konnte echt schlimme Konsequenzen für mich und meinen zukünftigen Führerschein haben.
    Mom kam herum, um den Schaden zu begutachten. Sie hockte sich hin und besah sich die beiden Reifen. Dann wies sie mich an, den Kofferraum zu öffnen. Ich tat, was sie gesagt hatte, und sie schaute hinein.
    »Verdammt«, hörte ich sie kurz darauf sagen. Ich hörte ein lautes Klappern und ging zu ihr, um nachzusehen, was sie tat.
    »Tja, wir haben einen Wagenheber, aber keinen Ersatzreifen«, informierte sie mich. »Ein einzelner Ersatzreifen hätte uns ohnehin nicht weitergeholfen, aber das ist jetzt auch egal. Ich habe deinem Vater schon lange gesagt, wir müssten den Reifen ersetzen – aber hat er mir zugehört? Nein, hat er nicht.«
    Sie schimpfte weiter vor sich hin, während sie ihr Handy herausholte und die Auskunft anrief, um die Nummer des nächsten Abschleppdienstes zu erfragen. Dann informierte sie die Autoversicherung und ich hörte, wie sie weiterschimpfte. Ich ging, das Kantholz von der Straße räumen, damit nicht noch jemand darüberfuhr. Ich trat heftig dagegen und fluchte vor mich hin, bevor ich zum Wagen zurückging.
    Mom war fertig mit ihren Anrufen und sagte, wir könnten ebenso gut im Wagen warten, denn es könnte eine Weile dauern. Ich folgte ihrem Rat und setzte mich auf den Beifahrersitz, in sicherer Entfernung vom Steuerrad.
    Es hatte wieder angefangen zu regnen und wir saßen zusammengekauert in ungemütlichem Schweigen im Auto. Nach zwei Stunden und etlichen weiteren Telefonaten tauchte endlich der Abschleppwagen auf. Wir standen im Regen, während unser Wagen aufgeladen wurde.
    »Ich denke, wir werden heute keinen Film mehr sehen«, sagte ich zu Mom. Sie verdrehte nur die Augen und sagte, ich sollte mich in den Abschleppwagen setzen. Ich quetschte mich an zusammengeknüllten Fast-Food-Verpackungen und einer Riesensammlung leerer Limodosen vorbei, bevor Mom und der Mann vom Abschleppdienst ebenfalls einstiegen.
    »Ist die Werkstatt hier in der Nähe?«, fragte Mom den Mann und stieß mir den Ellbogen in die Seite, damit ich noch ein Stück zur Seite rutschte.
    Er fuhr sich mit seiner öligen Hand durch die strähnigen Haare, bevor er antwortete. »Ja. Ungefähr fünf Meilen die Straße hoch. Mikes Autowerkstatt.«
    Mom atmete erleichtert aus. »Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns dahin bringen würden.« Er nickte, legte den Gang ein und wir

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