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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Zentimeter zu verringern.
    Er schien es gar nicht zu bemerken.
    Ich blickte auf den Fluss und fragte: »Was hast du gelesen, bevor ich gekommen bin?« Nicht unbedingt das aufregendste Thema, aber zumindest war es eine Gesprächseröffnung.
    »Große Erwartungen. Ich lese es schon zum zweiten Mal, um alles das mitzubekommen, was ich beim ersten Mal verpasst habe. Es gibt so viele Details.«
    Das wusste ich auch.
    »Der arme Pip und die arme Estella«, seufzte ich. »Sie mussten so viele Jahre lang unglücklich sein. Ich fand es immer ziemlich grausam, dass sie zusammenkamen, als sie noch fast Kinder waren, aber erst ganz am Schluss zueinanderfinden durften.«
    »Aus Grausamkeit haben sie sich überhaupt erst kennengelernt«, stellte er klar. »Mrs Havisham hat es mit Absicht so gemacht, damit Estella lernt, wie man Herzen bricht.«
    »Ich weiß«, sagte ich zustimmend. »Aber glaubst du nicht, dass wahre Liebe alles in Ordnung bringen sollte? Ich weiß nicht, vielleicht bin ich auch einfach nur romantisch …« Ich brach ab, weil ich merkte, dass das Gespräch auf Wahre-Liebe-und-sie-lebten-glücklich-bis-an-ihr-seliges-Ende zusteuerte. Ich wollte ihn nicht jetzt schon abschrecken.
    »Und findest du den Schluss nachvollziehbar?« Ich brachte das Gespräch wieder auf sicheres Terrain. »Ich habe immer wieder darüber nachgedacht. Mal fand ich, dass es einfach nur genial war, und mal fand ich es total unglaubhaft. Als ob Dickens sich für die allerunwahrscheinlichste Wendung entschieden und die Geschichte darum herum gebaut hätte.«
    »Aus der Warte habe ich es nie gesehen, Abbey. Ich dachte immer, dass Dickens zeigen wollte, wie ein einziger Moment unser Leben vollständig verändern kann.«
    Seine lebhafte Mimik brachte mich zum Lachen. Unglaublich, wie viel Spaß es machen konnte, über ein Buch zu sprechen, das zur Pflichtlektüre in der Schule gehörte.
    »Zuerst hatte ich gar keine Lust auf dieses Buch. Wir mussten es in der achten Klasse lesen«, gab ich zu. »Wir mussten jeden Tag ein Kapitel laut vor der ganzen Klasse vorlesen. Es war total langweilig! Und als wir zu dem Teil mit dem geheimnisvollen Wohltäter kamen, verriet so ein Klugscheißer uns allen, wer dahintersteckte. Ich glaubte ihm nicht, nahm das Buch mit nach Hause und las es zu Ende. Ich war total schockiert, als ich feststellte, dass er recht gehabt hatte.«
    »Oh Mann.« Caspian schüttelte ungläubig den Kopf. »Was für ein Idiot. Aber du musst ja eine schnelle Leserin sein, wenn du es in einer Nacht zu Ende lesen konntest.«
    »Na ja … ich glaube schon. Normalerweise habe ich ein Buch in ein bis zwei Tagen ausgelesen. Da muss ich aber fast die ganze Nacht aufbleiben und lese das letzte Kapitel, kurz bevor die Schule am nächsten Morgen anfängt.«
    »Immer noch ziemlich beeindruckend.«
    Ich fühlte mich geschmeichelt von seinen Komplimenten. Konnte ich ihm sonst noch etwas Gutes von mir erzählen? Meine French Toasts schmeckten tierisch gut … und meine Crêpes … und ich kannte die Namen sämtlicher Vizepräsidenten … Nein, nein, das war zu viel. Ich wollte nicht, dass er glaubte, mein Ego wäre so groß wie Manhattan.
    »Und was ist mit dir?«, wollte ich wissen. »Du scheinst doch auch gern zu lesen. Ich kenne nicht viele Jungs, die ein Buch wie Große Erwartungen – oder irgendein anderes Buch – zum zweiten Mal lesen würden und dann auch noch gern darüber reden. Du nimmst dieses Gespräch doch nicht etwa heimlich für eine Semesterarbeit fürs College auf, oder?«
    Er grinste. »Nein, ich wollte nur ein paar Klassiker lesen. Mich mit Literatur bilden. Mein Hirn trainieren. Ich weiß nicht …« Er schaute weg. »Ich bin kein schneller Leser, ich brauche ziemlich viel Zeit dafür.«
    »Hast du denn viel Zeit? Bist du nicht im College oder so was?« Ich zuckte zusammen, als ich hörte, was ich gefragt hatte. »Tut mir leid, das musst du nicht beantworten.«
    »Nein, ist schon okay, das macht mir nichts«, erwiderte er. »Im Moment geh ich nicht zum College. Ich habe mir eine Auszeit genommen, um … um darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten ich habe.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, und wir verfielen in Schweigen. Ich zerbrach mir den Kopf auf der Suche nach einem Gesprächsthema, das mich weder a) langweilig noch b) aufdringlich erscheinen ließ. Mir fiel absolut nichts ein. Dann dachte ich, der Friedhof hinter uns könnte eine Inspiration sein.
    »Wohnst du schon lange in Sleepy Hollow?«, fragte

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