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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Gedanke schoss mir durch den Kopf und ich runzelte die Stirn. »Natürlich könnte es sein, dass aus meinen ganzen Plänen nichts wird. Kristen wollte …« Meine Stimme zitterte und ich schwieg. Ich blickte auf das welke Veilchen in meiner Hand, spielte mit dem Stängel und konzentrierte mich darauf, nicht zu weinen. »Kristen wollte mir mit dem Laden helfen. Sie hatte super Ideen für die Flaschenetiketten und …«
    Eine Träne tropfte mir aus dem Augenwinkel und ich wischte sie rasch weg, in der Hoffnung, mein Make-up nicht zu verschmieren.
    »Es ist okay, Abbey«, sagte Caspian leise. »Du musst nicht weinen. Ich finde die Idee mit deinem Laden gut. Kristen wird sich freuen, wenn du deinen Traum wahr machst.«
    »Glaubst du?«, fragte ich und versuchte vergeblich, meine Stimme nicht zittrig klingen zu lassen.
    Er nickte feierlich und kam dann unvermittelt wieder auf meine Eltern zu sprechen. »Und was ist, wenn du einen Kompromiss mit ihnen schließt?«, schlug er vor. »Wenn du deiner Mom und deinem Dad von deinen Vorstellungen erzählst, dann verplempern sie vielleicht nicht ihre Zeit damit, andere Pläne für dich zu entwickeln. Man kann nie wissen. Einen Versuch ist es wert.«
    Eigentlich hatte er recht. Ich kam mir blöd vor, nicht selbst daran gedacht zu haben. »Danke für den Tipp, Caspian. Ich frage mich, warum ich das nicht längst getan habe.«
    »Gern geschehen«, sagte er. »Manchmal muss man ein Problem einfach nur aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Du kannst mich jederzeit um Rat fragen, Abbey. Ich möchte dir helfen, wo immer ich kann.«
    Hörte ich mehr aus seinen Worten heraus, als er eigentlich meinte? Ich war mir nicht sicher.
    Ich räusperte mich. Es war an der Zeit, sich mit erfreulicheren Dingen zu beschäftigen und nicht den ganzen Tag mit Schniefen und Weinen zu vertun. »Soll ich dir was zeigen? Auf der anderen Seite der Brücke gibt es einen kleinen Wasserfall. Wir müssen ein Stück laufen, um dahin zu kommen, er liegt etwas versteckt.« Falls er meinen plötzlichen Themenwechsel bemerkte, sagte er jedenfalls nichts dazu.
    »Okay.« Er legte sein Buch auf den Boden. »Ich denke, ich lasse es solange hier liegen und hole es mir später.«
     
    »Niemand wird damit davonlaufen«, versicherte ich ihm grinsend und stand auf. Sorgsam verstaute ich das Veilchen in meiner Hosentasche und dann wischte ich über die Rückseite meiner Jacke, um eventuell daran hängende Steinchen oder Schmutz zu entfernen. Ich wollte keinesfalls später feststellen müssen, dass ich mit irgendwelchem organischen Abfall am Hintern herumgelaufen war.
    Auch Caspian stand auf und machte mir wieder ein Zeichen voranzugehen. Ich drehte mich um und führte ihn unter der Brücke hindurch auf die andere Seite. Stumm gingen wir am Ufer entlang.
    »Hast du … hast du schon mal etwas von Edgar Allan Poe gelesen?«, fragte ich neugierig. Ich wollte, dass er weiter mit mir sprach. Er würde mich für gestört halten, wenn ich die ganze Zeit schwieg. »Ich liebe seine Geschichte Das verräterische Herz. So richtig schön unheimlich.«
    »Die kenne ich nicht«, erwiderte er. »Ich habe nur von Der Rabe gehört.«
    »Die Grube und das Pendel ist auch super. Das musst du auch mal lesen«, sagte ich. Beherrschte ich diese Art von Small Talk jetzt tatsächlich besser? Unglaublich. Vielleicht deshalb, weil es so leicht war, mit ihm zu sprechen. Und er mochte Bücher … hätte er noch vollkommener sein können?
    »Wenn du in der Stadt von Sleepy Hollow wohnst, hast du bestimmt die Geschichte von Washington Irving gelesen, stimmt’s?« Er bückte sich, um eine Handvoll kleiner Kieselsteine aufzuheben, und klapperte leise damit herum, während er sprach.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Das lernt man in der ersten Klasse in der Grundschule. In dieser Stadt wird Mr Irving vergöttert. Auch seine anderen Geschichten sind gut, aber keine ist besser als Die Legende von Sleepy Hollow. «
    »Ich find’s cool, dass sein Haus ganz hier in der Nähe ist. Das macht die Stadt, in der du wohnst, noch liebenswerter.«
    Ich nickte zustimmend. »Er ist auch hier begraben. Auf einem Hügel im Familiengrab der Irvings.« Ich blieb stehen, drehte mich um und zeigte in die entsprechende Richtung auf dem Friedhof. »Ich gehe oft dahin. Irgendwann zeige ich es dir.«
    »Das ist ein Date«, sagte er leise und sah mir in die Augen.
    »Okay, ein Date«, wiederholte ich. Wieder flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch herum und ich spürte,

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