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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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bitte, Abbey? Um die Brücke herum auf die Hauptstraße gehen?« Er sah sehr ernst aus.
    »Ja, kann ich machen«, sagte ich, obwohl mir nicht klar war, was er mit seiner Frage bezweckte.
    »Auf dem Friedhof könnte irgendein verrückter alter Mann darauf warten, dass jemand vorbeikommt. Ich will nicht, dass dir etwas passiert«, sagte er schüchtern.
    Oh. Das steckte also hinter seiner Frage? Ich war schon unzählige Male nachts über den Friedhof gelaufen. Es war zwar etwas unheimlich und normalerweise war Kristen bei mir gewesen, aber es war nie etwas passiert.
    Doch diese Tatsache behielt ich für mich.
    »Okay.« Ich lächelte ihn an. »Danke, dass du dir Gedanken um mich gemacht hast. Bis dann.« Ich drehte mich um und ging, bevor er mein megabreites Grinsen sehen konnte. Er wollte nicht, dass mir etwas passierte? Wow. Echt wow. Ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden.
    »Wie wär’s mit Samstag, Abbey? Hast du Samstagmorgen schon was vor? Hast du Lust, mich hier zu treffen?« Seine Stimme durchbrach meine durcheinanderwirbelnden Gedanken.
    Ich drehte mich zu ihm um. Weder dringende Hausaufgaben noch häusliche Pflichten konnten mich davon abhalten, diese Frage zu beantworten. »Ich habe Zeit.« Ich versuchte, lässig und ungezwungen zu klingen. »Wir könnten uns hier treffen.«
    »Gut, dann bis Samstag.« Das Licht fiel auf eine Hälfte seines Gesichts und er lächelte. »Gute Nacht, Abbey. Träum was Schönes.«
    Mein Magen machte einen Satz.
    »Gute Nacht … Caspian«, flüsterte ich. Ich weiß nicht mehr, ob ich sein Lächeln erwiderte oder nicht, weil ich mich darauf konzentrieren musste, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern, als ich den Weg zur Hauptstraße einschlug.
    Ja, diese Nacht würde ich ganz bestimmt schön träumen.

Kapitel sechs – Große Erwartungen
    »Ich gestehe, dass ich nicht weiß, wie man um Frauenherzen wirbt und sie erobert. Für mich sind sie immer ein Rätsel und ein Gegenstand der Bewunderung gewesen. «
    Sleepy Hollow von Washington Irving
     
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, nur Freitagnacht konnte ich wieder nicht schlafen. Aber dieses Mal waren es weder Albträume noch traurige Erinnerungen, die mich wach hielten. Es war Aufregung. Ich lief nervös in meinem Zimmer hin und her und mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
    Was sollte ich anziehen?
    Was sollte ich sagen?
    Was, wenn er mich für eine totale Idiotin hielt?
    Was, wenn er mich versetzte?
    Als der Wecker auf dem Nachttisch kurz vor drei anzeigte, zwang ich mich, ins Bett zu gehen und einzuschlafen. Aber auch das klappte nicht, ich lag nur da und starrte an die Decke. Wieder schaute ich auf die Uhr und sah, dass mir nur noch … Mist. Ich konnte gar nicht wissen, wie viele Stunden Schlaf mir noch blieben. Caspian hatte nicht gesagt, um wie viel Uhr wir uns treffen sollten. Jetzt überschlugen sich meine Gedanken, als ich darüber nachgrübelte.
    Ob neun Uhr zu früh war? Dann musste ich vor acht aufstehen, um rechtzeitig fertig zu sein. Vielleicht wäre zehn Uhr oder Viertel nach zehn besser. Dann sähe es nicht so aus, als könnte ich es kaum erwarten. Ich könnte ganz lässig auf dem Friedhof auftauchen und so tun, als hätte ich nicht weiter darüber nachgedacht. Ja, das war die richtige Art, damit umzugehen. Es kaum erwarten können, war nicht so gut.
    Zufrieden mit meiner Entscheidung schloss ich die Augen und dachte zum hundertsten Mal daran, was an der Brücke geschehen war. Ich rief mir jedes seiner Worte ins Gedächtnis, jede seiner Bewegungen, und betrachtete die Erinnerung aus jedem möglichen Blickwinkel. Ich wollte kein noch so winziges Detail und keine noch so subtile Nuance übersehen.
    »Ich will nicht, dass dir etwas passiert, Abbey …«
    Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, als ich diese Worte erneut im Kopf hörte. Als ich endlich doch einschlief, träumte ich von durchdringenden Blicken aus grünen Augen und unheimlichen dunklen Gestalten, die halb im Schatten verborgen waren.
    Es waren wirklich schöne Träume.
     
    Der Samstagmorgen kam viiiiel zu früh, ich starrte todmüde auf den piepsenden Wecker und fragte mich, warum er zu einer so unchristlichen Zeit wie neun Uhr losging, bis mir langsam dämmerte, was ich heute vorhatte … und mit wem.
    Ich sprang aus dem Bett und rannte ins Bad. Leise vor mich hin summend, schäumte ich meine Haare mit Vanilleshampoo ein und meinen Körper mit Pink-Grapefruit-Duschgel. Beides roch köstlich und machte mich

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