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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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ich.
    Nun ja, ich habe nie behauptet, der beste Gesprächspartner der Welt zu sein.
    »Genau genommen wohne ich in White Plains. Ich bin vor zweieinhalb Jahren hierher gezogen, zusammen mit meinem Dad.«
    »Und woher kommst du?«, hakte ich nach.
    »Aus West Virginia. Mein Dad bekam einen Job als Geschäftsführer einer Autowerkstatt. Wenn der jetzige Besitzer aufhört, wird er die Firma übernehmen. In New York verdient man besser als in West Virginia, deshalb sind wir umgezogen.« Er nahm das Buch in die andere Hand. »Mitte März bin ich zur White-Plains-Highschool gewechselt und habe vorletztes Jahr meinen Abschluss gemacht. Und du gehst in die Hollow High?«
    »Ja«, bestätigte ich mit einem kleinen Seufzer. »Ich bin in der elften Klasse. Ich kann es kaum erwarten, meinen Abschluss zu machen.«
    Er schwieg einen Moment lang und fragte dann: »Und was ist mit dir, Abbey? Wohnst du schon lange hier?«
    »Schon mein ganzes Leben. Mom und Dad sind hier aufgewachsen, zusammen in die Schule gegangen und haben hier geheiratet … das volle Programm. Ich habe nie irgendwo anders gewohnt.«
    »Wow!«, lachte er. »Ich wette, du kannst es kaum erwarten, ins College zu gehen, damit du aus dieser Stadt herauskommst.«
    Ich lächelte ihn an. »Na ja. Außer, dass ich natürlich von zu Hause ausziehen möchte, würde es mir nichts ausmachen hierzubleiben. Schöne Parks, schöne Umgebung, dieser Friedhof … und die beste Pizza, die ich je gegessen habe.«
    Wieder lachte er, dieses Mal lauter. Es war ein sehr nettes Lachen. »Da bin ich ganz deiner Meinung. In New York weiß man ganz genau, wie man eine gute Pizza macht.«
    Schüchtern lächelten wir uns an.
    »Ich würde gern in der Stadtmitte ein Geschäft eröffnen«, platzte ich heraus. »Ein Ladenlokal habe ich mir schon ausgeguckt und so. Man muss ein bisschen Arbeit hineinstecken, aber es hat ein wunderbares Erkerfenster.«
    »Echt?« Er hörte sich überrascht an. »Und was für ein Geschäft?«
    Die Frage ließ mich plötzlich zögern. Ich hatte schon zu viel gesagt. Ich konnte nicht fassen, dass ich es ihm erzählt hatte. Kristen war der einzige Mensch, mit dem ich je darüber gesprochen hatte.
    »Ich weiß es noch nicht so genau«, murmelte ich und schaute beiseite.
    »Nicht? Überhaupt keine Vorstellung?«, bohrte er sanft. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand, der bereits ein Ladenlokal ausgeguckt hat, nicht die geringste Vorstellung davon hat, welche Art von Geschäft er betreiben will.«
    »Okay, okay«, grummelte ich. »Ja, ein paar Ideen habe ich schon.«
    Er legte den Kopf auf die Seite und wartete geduldig auf die Fortsetzung.
    Ich seufzte. Da ich bereits so weit gegangen war …
    »Ich mache Parfums und ich habe mir einen Laden vorgestellt, in dem die Leute sich ihren ganz persönlichen Duft machen lassen können. Ich habe auch schon ein bisschen mit Seifen- und Shampooherstellung experimentiert, allerdings war meine letzte Kreation eine Katastrophe und es wird eine Zeit lang dauern, bis ich die Formel richtig hinbekomme.« Die Worte strömten nur so aus mir heraus. »Im Grunde genommen möchte ich einen kleinen Laden für handgemachte Badezusätze und Körperpflege, er soll Abbey’s Hollow heißen … zu Ehren von Washington Irving.« Ich sah ihn von der Seite an und beschwor ihn im Stillen, nicht zu sagen, wie einfältig das alles klang. Ich hätte es nicht verkraftet, das von ihm zu hören.
    Es sprach für ihn, dass er nicht einmal gelangweilt aussah. »Gefällt mir.«
    »Echt?«, fragte ich ein kleines bisschen überrascht. »Und was ist mit dem Namen, findest du ihn kitschig?«
    »Nein, ich finde ihn kein bisschen kitschig.«
    Ich sah ihn mit diesem Sag-die-Wahrheit-Blick an.
    »Ehrlich«, erwiderte er mit unbewegtem Gesichtsausdruck. Er beugte sich ein bisschen dichter zu mir und sah mir in die Augen. »Mir gefällt diese Idee wirklich, Abbey. Ich finde sie großartig. Und der Name ist fantastisch.«
    Jetzt hatte ich keinerlei Hemmungen, ihm noch mehr zu erzählen. »Ich habe schon ein Geschäftskonzept ausgearbeitet«, gab ich zu. »Mom und Dad wollen, dass ich auf irgendeine angesehene Uni gehe. Aber ich würde am liebsten hier am Ort ein paar Wirtschaftskurse besuchen und vielleicht eine Lehre in einem Kräuterladen machen. Oder nach Paris gehen und sehen, was ich dort lernen kann.« Ich zuckte resigniert die Achseln. »Ich will keine Zeit damit vertun, Dinge zu lernen, die mich nicht interessieren, verstehst du?«
    Ein weiterer

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