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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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überhaupt?«
    »Na ja, äh … wir haben zusammen Mathe.«
    »Und?«, provozierte ich.
    »Und … das ist eigentlich alles«, stammelte er.
    Ich war immer noch völlig verblüfft. »Nur, um das klarzustellen: Wir haben nur ein gemeinsames Unterrichtsfach und du hast noch nie mit mir gesprochen, korrekt?«
    »Äh … ja.« Seine Stimme zitterte leicht.
    »Okay, ein gemeinsames Fach, kein gemeinsames Gespräch. Aus welchem Grund könntest du mich also fragen, ob ich mit dir zum Abschlussball gehe?«
    Etwas anderes, was er gesagt hatte, kam mir in den Sinn. »Und wer hat dir überhaupt gesagt, dass ich noch keinen Partner habe?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte totales Schweigen.
    »Hallo? Justin?« Jetzt war ich über das Stadium des Verwirrtseins hinaus und nur noch stinkesauer.
    »Shana Williams«, erwiderte er leise. »Sie hat mich gebeten, dich zu fragen, um ihr einen Gefallen zu tun, weil … du weißt schon.«
    »Nein, weiß ich nicht« ,sagte ich ins Telefon.
    »Weil … na ja, weil Kristen Maxwell gestorben ist. Und weil sie eine Freundin von dir war. Die Mädchen haben mir von der Sache mit dem Abschlusskomitee erzählt. Und dann hat Shana vorgeschlagen, dass ich dich fragen soll. Weil es vermutlich sonst niemand tun würde.«
    Jetzt war es an mir zu schweigen. Die Cheerleader arrangierten Mitleidsdates für mich? Das war so ziemlich das Schlimmste, was mir passieren konnte.
    »Ab … Abbey? Bist du noch dran?« Es hörte sich an, als sei um ihn herum eine Party in vollem Gang.
    »Justin«, sagte ich betont freundlich. »Tausend Dank für deinen Anruf, aber das nächste Mal, wenn du Shana Williams siehst, kannst du ihr sagen, sie soll sich zum Teufel scheren.«
    »Okay, das heißt also Nein?«
    »Genau, ein dickes, fettes Nein.« Ich drückte auf die Aus-Taste und starrte auf das Telefon in meiner Hand. Man sollte es verbrennen. Es war unheimlich geworden.
    Ein neuerliches schrilles Klingeln ließ mich zusammenfahren. Verstand er das Wort Nein nicht? Ich drückte auf die Ein-Taste. »Hör mal, ich habe Nein gesagt.«
    »Äh, ist da Abigail Browning?«, fragte eine andere männliche Stimme. »Hier spricht Trevor McCreeless. Ich rufe wegen des Abschlussballs an.«
    Ich rieb mir fest über die Schläfen. Mörderische Kopfschmerzen kündigten sich an.
    »Lass mich raten«, seufzte ich. »Eine der Cheerleader hat dich gebeten, mich anzurufen?«
    »Ja, Erika. Woher weißt du …?«
    »Ich kann hellsehen«, blaffte ich dazwischen. »Die Antwort ist Nein.« Ich knallte das Telefon in die Station und stellte den Anrufbeantworter ab. Ich wollte unter keinen Umständen, dass Mom Gott weiß wie viele weitere Botschaften von fremden Jungs mitbekam, die sich mit mir zum Abschlussball verabreden wollten. Mein Nein würde sie nie zulassen. Aber es gab nur eine einzige Verabredung, der ich zugestimmt hätte.
    Ich nahm den Haustürschlüssel aus der Tasche und rannte zur Tür. Erneut klingelte das Telefon. Wie viele Leute kannten diese Mädchen? Ich ignorierte es und schloss ab. Ich hoffte nur, dass Mom und Dad es nicht vom Auto aus hören konnten.
    »Wer war es denn, Süße?«, fragte Mom, als ich Platz nahm und die Autotür zumachte. Ihr Gesichtsausdruck war die pure Neugier.
    »Jemand aus der Schule, der etwas vom Abschlusskomitee wissen wollte.« Das war nicht einmal gelogen, denn Shana und Erika waren ja im Komitee und sie hatten angeregt, mich anzurufen.
    »Siehst du?«, strahlte sie mich an. »Bist du nicht froh, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, Abbey? Ich hab dir ja gesagt, es wäre eine gute Idee, dem Komitee beizutreten.« Sie wartete nicht auf meine Antwort, sondern fing an, Dad von einer spektakulären Aktion zu erzählen, die sie in die Wege geleitet hatte, als sie in der Highschool im Abschlusskomitee gesessen hatte.
    Ich setzte die Kopfhörer auf und blendete ihr Gespräch aus. Der beruhigende Rhythmus eines langsamen Songs entspannte mich und ich schaute auf die Bäume, an denen wir vorbeifuhren. Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf die Musik und merkte, wie ich allmählich einschlief.
     
    Als wir an der Hütte ankamen und ich hineinging, überwältigten mich die Erinnerungen an das letzte Mal, als wir hier gewesen waren. Die Einzelheiten dieses schrecklichen Anrufs schossen mir durch den Kopf und ich brauchte einen Moment, um mich zu fassen. Ich musste mir Mühe geben, nicht auf der Stelle umzufallen …
     
    »Ich geh dran«, sagte Mom und trank den letzten Schluck Kaffee

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