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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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aus. »Gießt du mir noch eine Tasse ein? Und dann erzählst du mir mehr über den Traum, von dem du gesprochen hast.« Sie lief ins Wohnzimmer, um noch rechtzeitig ans Telefon zu kommen.
    »Vergiss den Traum, Mom. Es war nichts. Wirklich, vergiss es einfach.« Ich sprach etwas lauter, damit sie mich hören konnte, während ich aufstand, um Kaffee nachzugießen.
    Ich hörte das gedämpfte »Hallo« und ein leises Murmeln. Die Worte konnte ich nicht verstehen und ich hörte ohnehin nicht zu, weil ich mit dem Kaffee beschäftigt war.
    Ich nahm einen Schluck … mehr Milch.
    Wieder dachte ich an den seltsamen Traum von letzter Nacht. Irgendetwas daran machte mir echt zu schaffen. Irgendetwas in meinem Hinterkopf, das ich nicht zu fassen bekam.
    Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr mich. Er kam aus dem Nichts und presste mein Inneres zusammen. Scharf und stechend. Es war heftig und überwältigend. Mir wurde schlecht.
    Ich stellte den Kaffeebecher ab und ging zum Tisch, um mich für einen Moment hinzusetzen. Ich legte die Stirn auf die Tischplatte und atmete ein paarmal tief ein und aus, aber die Schmerzen gingen nicht weg.
    »Mom«, krächzte ich, holte noch einmal tief Luft und versuchte es erneut. »Mom! Ich glaube, ich bin krank.« Ich drehte den Kopf und legte ihn seitlich auf den Tisch. Er fühlte sich kühl an meiner Wange an. Ich atmete langsam und versuchte, mich zu konzentrieren. Ein weiterer stechender Schmerz durchfuhr mich. Dieses Mal nahm er mir die Luft und ich klappte zusammen.
    Ich würde nie wieder Kaffee trinken.
    Als ich da zusammengekrümmt am Tisch saß, ließen die heftigen Schmerzen allmählich nach, aber es blieben furchtbare Magenkrämpfe. Ich wollte nur noch eine Magentablette und ins Bett, und das so schnell wie möglich.
    Zuerst ins Bett und dann die Tablette. Ich stand langsam auf und versuchte, mich nicht zu schnell zu bewegen. Ich hatte keine Lust, mich in der Küche übergeben zu müssen. Ich schleppte mich ins Wohnzimmer, um Mom Bescheid zu sagen, dass ich nach oben ging. Sie hatte mir den Rücken zugewandt und telefonierte immer noch.
    An die Türfüllung gelehnt, versuchte ich, sie auf mich aufmerksam zu machen. »Mom, mir ist schlecht. Ich geh rauf und leg mich …«
    »Ja. Okay … ich verstehe. Ich ruf die … einen Moment. Ich rufe zurück.«
    Sie musste mich gehört haben.
    Sie legte den Hörer auf und drehte sich um. Als Erstes bemerkte ich, dass ihr sonst so perfektes Make-up ein wenig verschmiert war. Auf solche Dinge legte sie normalerweise sehr viel Wert. »Abbey«, sagte sie leise und ruhig. »Abbey, hör mir bitte zu … es geht um Kristen. Sie wissen nicht, wie es passiert ist … Das war ihre Mom. Es tut mir so leid, Süße.«
    Ich verstand kein Wort.
    »Was? Was ist passiert? Ist was mit Kristens Mom?«
    Sie schüttelte den Kopf und nahm sich ein Papiertaschentuch vom Schreibtisch. »Es geht nicht um Kristens Mom«, sagte sie immer noch mit ruhiger Stimme und tupfte sorgfältig unter ihren Augen herum, um ihr Make-up nicht zu zerstören. »Es geht um Kristen, Abbey. Um Kristen.«
    Um … Kristen … Um … Kristen …
    Ich hörte den Rhythmus der Worte, wie ein langsames Herzklopfen.
    Um … Kristen … Um … Kristen …
     
    Ich verscheuchte die Erinnerungen und kämpfte um mein inneres Gleichgewicht. Dad lud nicht einmal das Gepäck aus dem Auto, sondern schlug vor, erst einmal Pizza essen zu gehen. Auf der Suche nach einem Laden, der noch geöffnet war, fuhren wir herum und fanden schließlich eine alte Arkade aus den Fünfzigern, die versprach: Der Spaß ist umsonst! Als wir später am Abend zum Haus zurückkamen, stolperte ich in mein Zimmer, warf mich aufs Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf.
    Am nächsten Morgen fragte mich Mom, ob ich Lust hätte, Chocolate-Chips-Kekse zu backen. Obwohl ich am liebsten in meinem schönen wannen Bett liegen geblieben wäre, verstand ich doch, dass sie versuchte, meine schlimmen Erinnerungen durch schöne zu vertreiben, deshalb stimmte ich zu.
    Ich kroch aus dem Bett, half ihr bei den Vorbereitungen in der Küche und wühlte mich auf der Suche nach Rührschüsseln durch mehrere Schränke. »Wo sind die Messbecher?«, fragte ich mit einer Hand in der Kramschublade.
    »Ich glaube, im Schrank über der Spüle«, erwiderte sie. Dann nahm sie ein paar Eier und Butter aus dem Kühlschrank. »Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir hier zusammen gebacken haben? Du musst so acht oder neun Jahre alt gewesen sein.«
    »Stimmt«,

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