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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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boshaft. Ich hätte schwören können, er wusste ganz genau, woran ich gedacht hatte.
    Schuldbewusst blickte ich auf den Boden und beschwor meine Wangen, ihre normale Farbe wieder anzunehmen. »Wie auch immer«, sagte ich und räusperte mich laut. »Noch mal vielen Dank für die wunderschöne Kette. Sie ist perfekt und ich liebe sie. Wo hast du sie her? Ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen.«
    Jetzt sah er verlegen aus und zog den Kopf ein. »Ich habe sie selbst gemacht.« Er blinzelte mich an und mein Herz schmolz dahin. Träumte ich? Das musste ein Traum sein.
    »Du hast sie selbst gemacht?« Etwas Nasses traf meine Wange. Ich wischte es weg und wartete ungeduldig auf seine Antwort.
    »Ja«, sagte er langsam. »Hab ich.«
    Wieder tropfte etwas Nasses auf meine Nase und ich schüttelte angewidert den Kopf. Also wirklich, konnte der Regen nicht noch ein bisschen warten? Dann legte sich etwas Weißes, Wattiges auf meine Wimpern. Ich schaute zum Himmel hoch. Wie auf ein Stichwort fielen Millionen winziger nasser Flocken hinunter und schmolzen, sobald sie den Boden berührten. »Schnee!«, rief ich aus. »Es schneit wieder!«
    Auch Caspian schaute hoch und ich musste lachen, als er die Zunge herausstreckte. Aus kleinen nassen Flöckchen wurden dicke, fette, wattige Flocken, die sich auf unsere Haare und Kleidung legten. Ich breitete die Arme aus, wirbelte entzückt im Kreis herum, bis ich schließlich wieder stehen blieb.
    Mein Herz klopfte wie wild, als sein Blick sich auf meinen Mund heftete. Ja, los! ,schrie es in meinem Kopf. Was könnte jetzt romantischer sein als ein Kuss im Schnee!
    Er starrte mich weiter an. Seine grünen Augen brannten mir ein Loch ins Herz. Mit den Augen flehte ich ihn an, mich zu küssen. Nichts wäre mir in diesem Moment lieber gewesen. Er machte einen Schritt zurück und schaute sich um. Ich machte einen Schritt nach vorn.
    Offensichtlich war dies eine dieser blöden, typischen Situationen, in denen der Mann nicht begriff, was die Frau wollte. Sehr, sehr bald würde ich es ihm erklären.
    Aber er machte einen weiteren Schritt zurück. Ich blieb verwirrt stehen. Waren wir schon wieder nicht mehr im selben Film?
    »Du musst nach Hause, Abbey. Ich möchte nicht, dass du bei diesem Wetter draußen bist«, sagte er in drängendem Ton.
    Ich konnte nicht anders und hielt ihm die Hand hin. »Okay«, sagte ich kühn. »Warum begleitest du mich nicht?«
    Ein schmerzlicher Ausdruck erschien in seinen Augen. Auch er streckte die Hand aus, ließ sie aber wieder fallen. »Abbey, ich … ich kann nicht«, sagte er und klang ernsthaft bekümmert. »Ich muss in die andere Richtung und ich komme zu spät.«
    Sein Blick war so traurig, dass es mir das Herz brach. »Ist schon okay, Caspian. Vergiss es einfach, ich hab gar nichts gesagt.« Ich ließ meine Hand fallen. »Wir sehen uns.«
    Er machte einen Schritt auf mich zu und blieb dann stehen. »Bist du sicher?« Er sah besorgt aus und mir wurde ganz warm ums Herz.
    »Ja«, antwortete ich. Dann beschloss ich, ihn auf die Probe zu stellen. »Aber weißt du, was, falls du morgen Abend nichts vorhast – meine Eltern müssen zu einer Stadtratssitzung. Du könntest vorbeikommen … wenn du Lust hast …« Wieder wurde ich rot.
    Zuerst gab er keine Antwort und ich versuchte, nicht zu hyperventilieren. Er würde mein Angebot mit Sicherheit ablehnen. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht?
    »Okay«, sagte er entschlossen. Auch sein Blick war fest. »Um wie viel Uhr willst du …?«
    Oh, diese Vieldeutigkeit hinter seinen Worten! »Viertel nach sieben?«, sagte ich leise. War das wirklich ich, die das sagte? Tat ich das wirklich? »Die Sitzung beginnt um sieben und meine Eltern gehen ungefähr zehn Minuten vorher los. Ist das okay für dich?«
    »Klingt wie ein Date«, sagte er ebenso leise. »Bis dann, Abbey.«
    Er hob eine Hand zum Abschied, als er an mir vorbeiging, und ich tat dasselbe. Einen Augenblick lang hätten sich unsere Hände fast berührt.
    Wir waren wie zwei erstarrte Statuen, die so wenig und doch so viel voneinander trennte. Aber dann war der Augenblick vorbei und er ging weiter.
    Und ich ging allein nach Hause. Aufgeregt bis in die Spitzen meiner glänzenden roten Stiefel.

Kapitel siebzehn – Widersprüchliche Signale
    »… und glichen auch seine verliebten Zärtlichkeiten ein wenig den sanften Liebkosungen und Schmeicheleien eines Bären, so munkelte man doch, dass sie ihn in seinen Hoffnungen nicht ganz entmutigte. «
    Sleepy Hollow von

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