Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
Vom Netzwerk:
plötzlich über vierzig Grad heiß im Zimmer. Meine Güte, es war echt warm hier drin. Ich sehnte mich nach einer kühlen Brise und überlegte, ob ich die Tür aufreißen sollte, entschied mich aber dagegen. Stattdessen stand ich auf, schaute unter dem Vorwand, dem Schneetreiben zuzusehen, aus dem Fenster und spürte die Kälte der Fensterscheibe.
    »Tut es weh, sich ein Tattoo machen zu lassen?«, fragte ich und drehte mich um, nachdem ich eine Minute lang so getan hatte, als beobachtete ich den Schneefall. »Hast du welche?«
    Er streckte die Beine unter dem Sofatisch aus und wandte sich mir zu. »Ich kann das nicht generell beantworten, aber meine haben nicht wehgetan. Ich habe einen leichten Druck gespürt und dann einen dumpfen Stich, aber keinen wirklichen Schmerz. Es hängt davon ab, wo das Tattoo hinsoll, wer es macht und wie schmerzempfindlich du bist.«
    Ich legte meine Hand auf die Fensterscheibe und spürte, wie die Kälte in meine Haut eindrang. »Wo … wo hast du deine?«, fragte ich, das Fenster vor meiner Nase, zu schüchtern, um mich umzudrehen und ihn anzusehen.
    »Zwei auf dem Rücken und dann noch eins auf dem linken Arm.«
    Mein Fenstertrick funktionierte plötzlich nicht mehr und ich beschloss, mutig zu sein. Ich ging zurück zum Sofa. »Kann ich sie sehen?«
    Caspian sah überrascht aus. Ich wartete und überlegte, ob ich es einfach lachend als Scherz abtun oder ihm sagen sollte, er sollte es vergessen. Aber ich wollte es nicht vergessen. Es gab so vieles, was ich … wollte. Es war an der Zeit herauszufinden, ob er diese Dinge ebenfalls wollte.
    Er gab keine Antwort, sondern sah mich nur unverwandt an, als er aufstand und langsam an den Saum seines Pullovers fasste. Er drehte sich um und zog ihn über die Schultern und ich bekam keine Luft mehr. Der Pullover glitt langsam und geschmeidig an ihm herunter und verwuschelte seine Haare, die jetzt zerzaust und sexy aussahen.
    Eine ineinandergreifende Kette aus kleinen schwarzen Kreisen und Dreiecken war auf jedes Schulterblatt tätowiert und ging den halben Rücken hinunter. Es war ein wundervolles Muster, ebenso verführerisch wie exotisch, und ich hätte am liebsten eine Hand ausgestreckt und es mit dem Finger nachgezeichnet. Er drehte sich um, sah mich an und seine grünen Augen schienen durch mich hindurchzublicken.
    Ich musste seinem Blick ausweichen, schaute nach unten und schluckte schwer. Sein Oberkörper war muskulös, aber nicht massig, und seine Hüften waren schmal. Ein schmaler Streifen aus hellen blonden Haaren begann an seinem Bauchnabel und verschwand unter dem Bund seiner Jeans. Ich schluckte noch einmal und versuchte mit aller Kraft, nicht zu sabbern.
    Er hob den Arm und zeigte mir die schwarzen ineinandergreifenden Kreise, die dort eintätowiert waren. »Muster haben mich immer schon fasziniert«, sagte er und starrte auf sein Tattoo. »Bei Kreisen gibt es weder Anfang noch Ende. Sie hören einfach nie auf. Das gefällt mir.«
    Ich hörte mein Herz laut klopfen, als ich ein paarmal Luft holte, was auf einmal wehtat.
    »Hast du auch Tattoos, Abbey?«, flüsterte er.
    »Noch nicht«, antwortete ich. »Wo sollte ich mir denn eins hinmachen lassen?«
    Ganz ohne Mühe waren wir uns anscheinend nähergekommen. Wieder wurde es heißer im Zimmer. Mein Blick fiel unwillkürlich auf seine nackte Brust und ich stellte mir vor, wie ich mit einem Finger über das tätowierte Muster fuhr. Dann sah ich ihn wieder an und legte alle meine Gefühle und alles, was ich mir wünschte, in diesen Blick.
    Er schauderte und machte die Augen zu. Es war ein sehr eindringlicher Moment und so überwältigend, dass ich ebenfalls die Augen schloss. Er musste es wissen. Er musste gemerkt haben, was ich für ihn empfand. Ein noch eindeutigeres Signal konnte ich nicht abgeben. Ich wollte, dass er mich jetzt küsste.
    Ich spürte einen plötzlichen kalten Luftzug und fröstelte. Ich riss die Augen auf und sah, wie er seinen Pullover wieder anzog. Jetzt konnte ich seine Zurückhaltung förmlich fühlen. »Warum?«, rief ich. »Warum machst du das? Liegt es an mir? Ist es meine Schuld? Ich dachte, deine … unsere … Gefühle …« Ich seufzte zutiefst frustriert und wartete auf seine Antwort.
    Er sagte nichts.
    »Magst du mich nicht? Ich dachte, nach dem Kuss in der Bibliothek und der Kette und all den Malen, die wir uns getroffen haben … und die Nacht vom Abschlussball! Du warst an dem Abend in meinem Zimmer! Ich habe gedacht, vielleicht lie …« Ich

Weitere Kostenlose Bücher