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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Stuhl vom Boden loszureißen. Irgendwann sackte ich atemlos und erschöpft in mich zusammen.
    Einen Augenblick später hörte ich Stimmen. Ich hob den Kopf, hielt inne und lauschte. Es waren die Stimmen von Männern, die direkt draußen vor dem Raum flüsterten, direkt vor der Metalltür.
    Mein erster Impuls war, nach ihnen zu rufen, um Hilfe zu schreien. Aber etwas hielt mich zurück. Wenn ich hier war, musste mich irgendjemand hergebracht haben.Wenn ich verletzt war, musste mich irgendjemand verletzt haben. Irgendwer hatte mich an diesen Stuhl gefesselt, hatte meinen Körper mit diesen Instrumenten bearbeitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Männer draußen vor dieser Tür meine Freunde waren, schien sehr gering zu sein.
    Also hielt ich den Mund. Ich horchte auf die leisen Stimmen und versuchte angestrengt zu verstehen, was sie sagten, aber mein Puls pochte so laut, dass es fast unmöglich war.
    »… Homelander eins«, sagte eine der Stimmen.
    Eine zweite Stimme antwortete, aber ich konnte nicht verstehen, was.
    Dann wieder die erste Stimme: »Wir bekommen nie wieder eine solche Gelegenheit, auf Yarrow zu schießen.«
    Als die zweite Stimme antwortete, konnte ich nur Bruchstücke verstehen: »… noch zwei Tage … können Orton schicken … kennt die Brücke genauso gut wie West.«
    West. Das war ich. Charlie West. Wovon sprachen sie? Welche Brücke? Ich wusste nichts von einer Brücke.
    Wieder loderte die Flamme der Panik in mir auf. Ohne nachzudenken, bäumte ich mich auf und versuchte erneut, die Riemen zu lösen. Ich riss die Arme hoch, um mich freizustrampeln und den Stuhl zur Seite zu kippen.
    Es war sinnlos.
    Tränen schossen mir in die Augen,Tränen der Angst und der Frustration. Das konnte alles nicht wahr sein. Es ergab keinen Sinn. Wo waren meine Mom und mein Dad? Wo war mein Leben? Wo war das alles? Es konnte nur ein Albtraum sein. Eine andere Erklärung war nicht möglich.
    Jetzt hörte ich draußen Schritte – jemand Neues kam hinzu.
    »Da kommt Waylon«, sagte die zweite Stimme.
    Die Schritte machten vor der Tür halt. Wieder war die erste Stimme zu hören, dieses Mal jedoch lauter, deutlicher und förmlicher. Es war die Stimme eines Mannes, der zu seinem Vorgesetzten spricht. Jetzt konnte ich besser verstehen, was er sagte.
    »Haben Sie Prince erreicht?«
    Die neue Stimme antwortete – die Stimme der Autorität. Waylon. Der Name hörte sich amerikanisch an, aber er sprach mit einem schweren ausländischen Akzent.
    »Ja, ich habe ihn erreicht. Ich habe ihm alles erzählt.«
    »Wir haben seine Anweisungen befolgt. Wir haben genau das getan, was er gesagt hat«, fuhr die erste Stimme fort. Ich konnte hören, dass er Angst hatte, Angst davor, was Prince mit ihm machen würde, wenn er versagte.
    »Der Junge könnte die Wahrheit sagen. Das müssen Sie bedenken«, meinte die zweite Stimme. Auch dieser Mann hatte Angst.
    Waylon antwortete den beiden in ironischem, ruhigem Tonfall. Er genoss ihre Angst, ich konnte es hören. »Keine Sorge. Prince versteht das. Er macht euch nicht verantwortlich. Aber was auch immer die Wahrheit sein mag, der kleine West nutzt uns jetzt nichts mehr.«
    Ich lauschte so angestrengt, dass mein Körper ganz steif geworden war, und hatte den Hals gereckt, um mit den Ohren so nah wie möglich an die Tür heranzukommen, während meine Hände weiter an den Riemen zerrten.
    Eine oder zwei Sekunden lang hörte ich nichts. Nur die Stille und meinen zitternden Atem. Und mein wild pochendes Herz.
    Dann sagte Waylon im gleichen ruhigen und ironischen Tonfall: »Tötet ihn!«

4

D AS W ORT DES T AGES

    Irgendwo habe ich mal gehört, dass das ganze Leben vor einem abläuft, wenn man stirbt. Bei mir war das nicht so. Ich war zu panisch, viel zu verrückt vor Angst, um mich an mein ganzes Leben zu erinnern. Stattdessen versuchte mein Gehirn verzweifelt, sich an etwas zu klammern, irgendetwas, das einen Sinn ergab, das als Erklärung für diesen unerwarteten Wahnsinn, für diesen Schmerz und diese entsetzliche Angst dienen konnte. Aber da war nichts. Keine Erklärung. Nichts, woran ich mich festhalten konnte. Ich hatte das Gefühl, als würde ich an einer steilen Eiswand hinunterrutschen, immer tiefer und tiefer ins Leere, während meine Finger an der glatten, ununterbrochenen Oberfläche nach einem noch so winzigen Halt suchten.
    Mit weit aufgerissenen Augen zerrte ich wie wild an den Riemen. Meine Gedanken rasten zurück zu diesem letzten Tag – der letzte Tag, an den ich mich

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