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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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die zusammengekniffenen Augen wieder zu Josh – und damit direkt zu uns. »Was?«
    »Ich schreibe einen Artikel …«
    »Willst du was haben oder nicht?«
    »Ja«, antwortete Josh. »Ich will ein paar Minuten mit dir reden, für meine Schülerzeitung.«
    Neben mir verdrehte Rick die Augen, und Miler schlug sich verzweifelt die Hände vors Gesicht.
    »Josh, du Idiot, er meint Drogen«, sagte ich ins Mikrofon.
    »Drogen?«, fragte Josh.
    »Was brauchst du?«, wollte Hunt wissen.
    »Nein, ich habe nicht dich gemeint«, sagte Josh.
    »Was?«, fragte Hunt irritiert. »Hey, was soll das?«
    »Ich schreibe einen Artikel für meine Schülerzeitung. Es geht um den Mord an Alex Hauser.«
    Als Josh den Namen Alex Hauser erwähnte, schien Hunt gleichzeitig misstrauisch und interessiert zu sein.
    »Wovon redest du? Was für ein Artikel?«
    »Eine Retrospektive«, sagte Josh.
    »Oh. Ja, klar«, entgegnete Hunt und nickte. Selbst auf dem Laptopmonitor konnte ich sehen, dass er keine Ahnung hatte, was das Wort bedeutete.
    »Wir wollen darüber berichten, wie es jetzt in dem Fall steht und so, verstehst du?«
    Hunt zuckte demonstrativ mit den Schultern – wie jemand, der nur so tut, als sei er nicht interessiert. Er nahm eine Zigarette aus der Schachtel und schob sie sich zwischen die Lippen. »Was gibt’s da noch zu reden? Sie haben den Typen, oder? Er und Alex haben sich wegen einer Sache gestritten, die sie beide haben wollten.«
    »Oh, schön«, bemerkte Beth. »Ich bin also eine ›Sache‹.«
    Ich hielt einen Finger an die Lippen.
    »Frag ihn, ob er glaubt, dass sie den Richtigen haben«, sagte ich zu Josh.
    »Glaubst du, sie haben den Richtigen?«, wiederholte Josh.
    Hunt ließ mit dem Daumen ein großes Metallfeuerzeug aufschnappen und zündete die Zigarette an. Wieder zuckte er mit den Schultern. »Klar. Wieso nicht? Ich habe ihn kennengelernt. Er war echt ein …«
    Nun, ich werde nicht wiederholen, wie er mich nannte. Es gehört nicht zu den Dingen, die ich in meiner Autobiografie erwähnen möchte – falls ich noch lange genug lebe, um eine zu schreiben.
    Die ganze Zeit beobachtete ich Hunts Gesicht, und es verriet mir eine Menge. Er hatte diese arrogante, aggressive Art, als sei er eine große Nummer, echt tough und wichtig. Aber seine Augen zuckten nervös, als fühle er sich im Innersten klein und ängstlich. Großspurigkeit und Unsicherheit – ich glaube, diese Dinge treten oft zusammen auf.
    Jedenfalls brachte es mich auf eine Idee.
    Ich flüsterte ins Mikro: »Josh, ich glaube, du musst dem Typen schmeicheln. Tu so, als würdest du ihn für extrem wichtig halten. Er ist unsicher, er wird darauf anspringen. Sag ihm, dass du ihn befragen willst, weil du glaubst, dass er echtes Insiderwissen über den Fall hat. Benutze das Wort Interview und tu so, als wäre es eine ganz große Sache. Das wird ihm gefallen.«
    Wir machten uns zwar oft über Josh lustig, aber er war keineswegs auf den Kopf gefallen. Er verstand sofort, worauf ich hinauswollte. Seine Kamera fuhr kurz nach unten, und wir konnten seine Hände sehen, als er sich vorbeugte, um einen Stift und einen kleinen Block aus der Laptoptasche zu ziehen, wie ein professioneller Reporter. »Hör zu, ich weiß, dass du sehr beschäftigt bist. Alle sagen, wie wichtig du hier bist, unddeshalb bin ich wirklich dankbar, dass du dich zu einem Interview bereit erklärt hast.«
    Perfekt. Die Schmeichelei wirkte sofort. Hunt bewegte die Schultern, fast so, als hätte Josh sie massiert.
    »Ja«, sagte er und setzte einen hochmütigen, grimmigen Blick auf. »Ja, klar. Ich bin bereit.«
    »Bei den Recherchen zu diesem Fall ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass du derjenige mit dem meisten Insiderwissen bist.«
    »Super, Josh«, sagte ich. »Jetzt frag ihn, ob es noch einen anderen Grund gegeben haben könnte, warum jemand Alex umgebracht hat. Außer der ›Sache‹, meine ich.«
    Beth boxte mich auf die Schulter. Ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht in das Mikrofon zu jaulen. Für ein Mädchen hatte sie einen ziemlich harten Schlag. Über den Lautsprecher hörte ich, wie Josh die Frage wiederholte. Er trug dabei ziemlich dick auf, sodass es sich anhörte, als sei Hunt ein Experte in Sachen Kriminologie.
    »Wenn man die Psyche von Alex Hauser und die anderen Aspekte des Verbrechens berücksichtigt – ist es deiner Meinung nach möglich, dass die Polizei einige seiner anderen Aktivitäten übersehen hat, die zu dem Mord geführt haben könnten?«
    Hunt spreizte

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