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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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sich und bewegte seine Schultern wieder nach vorn. Er fühlte sich wichtig. Jetzt hatte Josh ihn. Hunt wollte ihm zeigen, welch ein Experte er war, und fuchtelte mit der Zigarette herum, als wolle er ihm einen Vortrag halten. »Hör zu, ich will dir was sagen: Nicht alle haben Alex so verstanden wie ich. Er war ein sehr tiefgründiger Typ.«
    »Wirklich? Tiefgründig, verstehe.«
    Josh tat so, als würde er sich Notizen machen, und die Kamera wanderte dabei auf und ab. Auf dem Monitor konnten wir Hunts Gesicht sehen, dann den Block, auf den Josh irgendetwas kritzelte, und dann wieder Hunts Gesicht.
    »Oh ja«, sagte Hunt. »Er war ein echter Denker. Sieh dich doch nur mal hier um …« Hunt deutete auf das Rasenfeld. »Die meisten von diesen Typen würden eine Idee doch nicht mal erkennen, wenn sie aus dem Boden springen und sie beißen würde. Sie machen irgendwelchen Kram, bis sie verhaftet werden oder die Stadt verlassen. Aber Alex war klug, verstehst du? Er hatte nichts mit Gangs oder richtig harten Drogen oder so zu tun. Er wusste, wo die wirkliche Action in der Stadt war. Danach hat er gesucht.«
    »Frag ihn …«, fing ich an.
    Aber Josh hatte schon verstanden. »Was meinst mit ›die wirkliche Action‹?«
    Jetzt war ihm Hunt endgültig auf den Leim gegangen. Er war wirklich stolz auf sein Insiderwissen und ganz erpicht darauf, vor Josh damit anzugeben. Jedes Mal, bevor er anfing zu reden, zog er hektisch an seiner Zigarette, wahrscheinlich, um cooler zu wirken. »Es geht um Folgendes: Wenn zum Beispiel jemand wie du sich Spring Hill ansieht, dann hält er es für eine ziemlich normale, anständige Stadt. Aber Leute wie ich und Alex schauen unter die Oberfläche, wenn du verstehst, was ich meine. Wir wissen, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie aussehen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie meinen, Mr Hunt. Könnten Sie das bitte näher erläutern?«
    »Mr Hunt!« Miler lachte. »Weiter so, Josh.«
    »Nun«, erklärte Mr Hunt in einem lächerlich hochtrabendenTon, »wenn man sich in dieser Stadt umsieht und nicht das Insiderwissen hat, das ich habe, sieht man Leute über die Straße gehen, die man für aufrechte Bürger halten könnte. Aber die Wahrheit ist: Man weiß nie, was die Leute tatsächlich machen. Ich meine, die Kids hier machen vielleicht ein paar kleine Geschäfte, aber wenn es um die wirklich schmutzigen Geschäfte geht – die Sachen, wo richtig viel Geld zu holen ist –, muss man sich an die Leute wenden, die sauber und anständig aussehen. Sie sind diejenigen, die wirklich die Strippen ziehen.«
    »Aha«, sagte Josh, »ich verstehe.«
    »Alex hat seine Zeit nicht damit verschwendet, mit Kids von der Highschool Geschäfte zu machen. So viel ist sicher.«
    »Sie meinen, er hat Geschäfte mit Erwachsenen gemacht?«
    »Oh ja. Und du kannst ruhig schreiben, dass ich das gesagt habe.«
    »Haben Sie der Polizei davon erzählt?«
    Hunt zuckte mit den Schultern, zog langsam und nachdenklich an seiner Zigarette. Der Rauch quoll aus seinem Mund, als er sprach. »Ich habe der Polizei gesagt, was sie wissen musste, um diesen West in den Knast zu bringen. Ich bin nicht unbedingt das, was man einen Bullenfreund nennt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Klar. Natürlich.«
    »Vielleicht solltest du das nicht schreiben.«
    »Nein, mach ich nicht. Ganz wie Sie wünschen.«
    »Frag ihn, mit wem, Josh«, sagte ich ins Mikrofon. »Mit wem Alex Geschäfte gemacht hat. Ob er es auch an dem Abend, als er getötet wurde, vorhatte.«
    »Mit wem …«, fing Josh an.
    »Nein, warte«, unterbrach ich ihn. »Tu so, als würdest du denken, dass er es nicht weiß. Sag so was, wie …«
    »Verstanden«, bestätigte Josh.
    »Was?«, fragte Hunt.
    »Oh … äh, ich habe verstanden, was Sie gesagt haben. Aber diese Leute, diese Erwachsenen, mit denen Alex zu tun hatte. Über die hat er doch bestimmt nicht mit Ihnen gesprochen, oder? Ich meine, solche Informationen konnte er doch wohl keinem anvertrauen.«
    »Klasse«, murmelte ich. Josh machte das wirklich gut.
    Hunt reagierte genau so, wie ich gedacht hatte. »Hey, machst du Witze? Alex und ich waren so …« Er hielt die beiden Finger hoch, zwischen denen er seine Zigarette hielt, und drückte sie fest um den Filter zusammen, um zu zeigen, wie enge Freunde er und Alex gewesen waren. »Ich meine, er konnte mir nicht immer etwas sagen, bevor nicht alles klar war, verstehst du, aber ich wusste auf jeden Fall eine Menge – viel mehr, als die Leute

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