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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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ebenfalls zu lächeln. »Es umgestalten, ja, das habe ich gemeint.«
    Prince drehte seinen Sessel und stand auf. Er ging hinüber zu dem großen Fenster und schaute in den blauen Himmel, über den große weiße Wolken jagten.
    »Hältst du dein Land für perfekt?«, fragte er mich.
    »Offensichtlich ist es das nicht, wenn es mich ins Gefängnis steckt, obwohl ich nichts getan habe. Sonst wäre ich wohl auch nicht hier, oder?«
    »Genau.« Er stand noch immer am Fenster und schaute hinaus. Dann sagte er: »Die Menschen mögen keine Veränderungen, Charlie. Sie hängen an ihren Gewohnheiten, als wären es Drogen. Es ist wie eine Sucht. Bevor sie bereit sind, sich einem neuen Weg zu öffnen, müssen sie wachgerüttelt werden. Sie müssen …« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Terrorisiert werden«, bot ich an.
    »In Schrecken versetzt, ja. Sie müssen begreifen, dass sie sich nicht vor dem verstecken können, was kommt, dass nichts sie davor bewahren kann.«
    »Bewahren vor …«
    »Der Gerechtigkeit.« Er drehte sich zu mir um, und ich sah, dass die Aufgewecktheit seiner braunen Augen keine Intelligenz war – zumindest nicht nur . Da war auch ein Funke Wahnsinn. Er war besessen von einer irren Machtfantasie. »Nichts kann sie vor der Gerechtigkeit bewahren«, sagte er. »Du glaubst doch an die Gerechtigkeit, Charlie? Du glaubst an Gut und Böse.«
    »Natürlich.«
    »Dein Land ist vom Bösen durchdrungen, von falscher Religion und falscher Freiheit, die es den Menschen erlaubt, das zu tun, was in den Augen Gottes falsch ist. Sieh dir nur deine eigene Situation an.«
    »Was ist damit?«
    »Nun, du hast es selbst gesagt: Würde eine gerechte Nation es zulassen, dass du für etwas, das du nicht getan hast, zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wirst?«
    Ich antwortete nicht. Wochenlang hatte ich Sherman zugehört, der genauso geredet hatte. Es ist immer dasselbe. Sie fangen mit einer kleinen Unwahrheit an: Du hältst dein Land für perfekt . Anschließend widerlegen sie diese Unwahrheit: Dein Land macht Fehler. Und dann leiten sie daraus eine noch größere Unwahrheit ab: Deshalb ist dein Land böse.
    Sensei Mike würde sagen: Was für ein Haufen von Armleuchtern!
    Aber ich hütete mich davor. Ich hielt es auch für keine gute Idee, ihm zu erklären, dass Gott uns frei erschaffen hat, damit wir wählen können. Genauso wenig sagte ich ihm, dass es aus diesem Grund nicht darum geht, ob dein Land perfekt ist oder nicht. Es geht darum, ob es frei ist oder nicht. Aber das würde Prince wahrscheinlich alles nicht verstehen. Und ich wollte seinen schönen Teppich schließlich nicht mit meinem Blut versauen.
    »Sie wollen also Leute in die Luft jagen, bis es gerecht zugeht«, folgerte ich, lächelte aber dabei, als würde ich scherzen.
    Prince ließ wieder seine perlweißen Zähne sehen und stellte sich hinter seinen Sessel. Er legte die Hände auf die Lehne und drehte sie gedankenverloren mal nach rechts, mal nach links.
    »Etwas in der Art«, entgegnete er. »Sogar genau in der Art. Und die Frage ist: Wirst du uns dabei helfen? Wir müssen dich ein bisschen zurechtmachen, damit du nicht so aussiehst wie auf den Fahndungsfotos. Aber dann, mit einem Gesicht wie deinem, mit deinem typisch amerikanischen Verhalten, mit deinem Wissen über die Gebräuche deinesLandes, könntest du an viele Orte gelangen, wo ich nicht hinkann. Wenn du willst, kannst du uns sehr helfen, Charlie. Willst du?«
    Ich ließ etliche Sekunden verstreichen, aber es bestand kein Zweifel, wie meine Antwort lauten würde.Wir wussten beide, dass er mich töten würde, sollte ich Nein sagen. Er würde mich auch töten, wenn ich Ja sagte und er mir nicht glaubte. Aber ich hatte Sherman ja bereits zugesagt, dass ich mich der Gruppe anschließen würde. Nur deshalb hatten sie mir überhaupt zur Flucht verholfen.
    Also nickte ich schnell und sagte: »Klar, ich bin dabei.«

 5 

D ER WEISSE R AUM
    Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, löste sich die Szenerie um mich herum auf, als seien Prince, das bizarre Zimmer und das seltsame Haus aus Eis modelliert und würden jetzt durch die aufsteigende Hitze zerschmelzen.
    Ein Summer ertönte, dann ein schepperndes Geräusch … Plötzlich war ich wieder in meiner Zelle in Abingdon.
    Mein Mut sank, als ich mich zusammengekauert auf der dünnen Matratze meiner Pritsche wiederfand. Mein ganzer Körper schmerzte und brannte, nicht nur von den Schlägen, die mir Dunbar verpasst hatte, sondern auch von den Krämpfen der

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