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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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Restaurant Cambuulo und holst dir vier neue.«
    Dort wird der Vorrat gebunkert. Sie orientieren sich an den Leitlinien der britischen Staatsanwaltschaft – wird man mit zwanzig Steinen Crack erwischt, ist eine Verurteilung wegen Besitzes mit dem Vorsatz des Handels so gut wie sicher, und damit eine Haftstrafe von bis zu zweieinhalb Jahren. Das Cambuulo war als Crack-Haus bereits vor einigen Jahren geschlossen worden, hatte aber wieder eröffnet.
    Troll wurde bei der Polizei schnell als Straßendealer bekannt, ein weiterer Junge, der beweisen will, wie schwer er sich ins Zeug legen kann.
    Mittlerweile hat er so viele Waffen gesehen, dass er begreift, er muss sich selbst schützen. Seit seinem achten Lebensjahr hat er Leute mit vorgehaltener Waffe überfallen. Er ist ein guter Schütze. Er stellt fest, dass manche Somalis ihre Verwarnungen wegen antisozialen Verhaltens wie einen Orden tragen. Er weiß, dass man sich Respekt und einen guten Ruf erwirbt, wenn man gefürchtet ist. Früher hatte es mal einen Ehrencodex gegeben, nach dem man niemals Familienangehörige angriff, nach dem ein Younger seinen Platz kannte. Doch das war heute Geschichte. Indem man die Schwester oder Mutter von irgendwem angriff, bekam man mehr Macht. Es bewies, dass man der härteste Typ der Siedlung war. Es gab Hitzköpfe, die zu viel Khat kauten, die jemanden bereits bei einem schiefen Blick abstachen. Er hatte in Somalia gesehen, dass ein Mann Khat kauen und anschließend immer noch zur Arbeit oder ins Kino gehen konnte. Aber hier konnten die älteren Männer nicht aufhören, sie waren ständig drauf. Manche liefen mit großen Augen herum und brabbelten Schwachsinn. Ein Older konnte jeden Younger vermöbeln, der ihm über den Weg lief, also musste man von einem anderen Older beschützt werden.
    Mit vierzehn hatte er bereits eine stattliche Zahl an Verurteilungen angesammelt. Er will sich vom Dealen auf der Straße hocharbeiten. Dealen ist Schwachsinn. Wenig Geld, aber großes Risiko, verhaftet zu werden. Er rekrutiert zwei Typen für seine eigene kleine Crew. Jetzt verdient er 100 Pfund am Tag und verfügt über einen großen Brocken Cannabis, etwa ein Kilo. Er hat einen asiatischen Freund, der innerhalb von etwa zehn Minuten Stoff im Wert von 3 000 Pfund besorgen kann. Er ist halb Pakistani, halb Afghane. Die anderen Olders sind ein Gemisch aus Sikh, Asiaten und Somali.
    Jeder in der Gegend kennt inzwischen Trolls Ruf. Wenn sie kommen, um gegen ihn zu kämpfen, wissen sie, dass er Geld und Waffen besitzt. Er kommt an eine Mac-10 heran. Eine kleine Pistole kostet ihn 850 Pfund, eine ordentliche 9 mm rund 1500. Er bringt Hunde mit. Er hat zwei Pitbulls, die in einem anderen Haus leben, die er benutzen kann.
    Die Older hören von seinem wachsenden Ruf als ein Kid, das keine Angst kennt und bereits getötet hat. Ein ehemaliger Kindersoldat ist besonders wertvoll bei so vielen Posern. Sie stellen ihm immer wieder die eine Frage: »Was ist dein Preis? Tust du’s für einen Riesen?«
    Manchmal sagen sie mehr. Das ist erheblich mehr, als der Warlord anzubieten hatte. Sie setzen ihn stärker unter Druck. Ein Sikh-Typ hat die Freundin eines Older vergewaltigt. Sie müssen ihre Ehre rächen.
    »Wenn du ihn fertigmachst, geben wir dir Geld«, sagen ihm die Older.
    Es ist ein regnerischer, kalter Abend, als der Wagen neben Troll und zwei anderen Younger hält, Dreizehn-, Vierzehnjährige, gute Kämpfer. Im Fond des Autos sitzt die Freundin, zusammengesunken, die Arme verschränkt, hebt kaum den Blick von ihren Knien. Sie fahren die Lancaster Road entlang, bis das Auto schließlich langsamer wird und die Freundin einen Mann auf der Straße identifiziert. Es ist ein fünfundzwanzigjähriger Sikh, er geht mit gesenktem Kopf und in den Taschen vergrabenen Händen durch den Regen. Troll sagt ihnen, sie sollen hinter der nächsten Ecke parken. Er steigt mit den anderen aus. Sie schlagen den Burschen von hinten nieder und fixieren ihn auf dem Boden. Sie schlagen weiter auf ihn ein. Troll verpasst ihm Schlag um Schlag. Zuerst wehrt er sich noch, schlägt wild um sich, greift in die Luft wie ein Mann, der fällt. Dann werden seine ­Bewegungen langsamer. Schließlich ist er völlig schlaff. Sie schlagen ihn weiter, treten ihn. Wieder und wieder, bis er sich überhaupt nicht mehr rührt. Und dann, keuchend und mit Blutspritzern auf seinem Sweatshirt, sagt Troll Stopp. Mit einem Mal hat er Angst, weil der Mann sich nicht mehr rührt. Er läuft mit seinen

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