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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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Department, hatte eine »Kaufen-und-Verhaften«-Operation gestartet, um die somalischen Straßendealer am unteren Ende der Nahrungskette aus dem Verkehr zu ziehen. Mr. Big an der Spitze der Drogenhierarchie bleibt unangetastet. Greg weiß, wer er ist, in welchem Haus mit fünf Schlafzimmern er lebt. Ein Pakistani und Geschäftsmann, der sogar einen verlegenen Jama in der örtlichen Moschee umarmt und ihn »Onkel« nennt. Aber diese Operation wird ihm nichts anhaben. Der Straßenhandel mit Drogen wird für eine Weile in den Untergrund abgedrängt, und es wird einige gute Publicity geben. Aber das alles hilft nur kurzfristig. Der Krieg gegen die Drogen läuft bereits seit dreißig Jahren.
    Greg schlägt vor, eine Kamera zu installieren in der Wohnung gegenüber des Cambuulo, wo der ganze Stoff gebunkert wird.
    Jama sieht zu, wie die Polizei ihr Bestes gibt. Aber er weiß, dass es unaufhaltsam ist. Er erkennt die undercover arbeitenden Cops, wie sie Leute bei Festnahmen in Autos schleppen. Die Cops sehen krank aus, ausgezehrt, sie haben lange, strähnige Haare; fast, als seien sie obdachlos.
    Mit Einsetzen der Dunkelheit geht die Überwachungsoperation in Southall zu Ende. Es gab vier Festnahmen, und das Polizeirevier in Southall hat nicht genug Arrestzellen für alle. Das Team des CID benötigt mehrere Wochen, um Durchsuchungsbefehle zu erwirken und Razzien in zehn Wohnungen durchzuführen, in denen Drogenverstecke vermutet werden. Das Team trifft sich bei Tagesanbruch.
    »Dieser Kerl hält sich in der Siedlung für unantastbar«, sagt der leitende Detective verächtlich, als sie im Konvoi losfahren. »Wenn man reinkommt, hängt an der Wand ein Samurai-Schwert. Und es gibt einen Pitbull.«
    Vier Fahrzeuge machen sich auf den Weg. Eines davon ist ein Mannschaftswagen, in dem Polizisten mit Helmen, Kampfausrüstung und feuerfesten Overalls sitzen. Dieses Team ist von der Borough Support Unit, einer Spezialeinheit mit bestens ausgebildeten Polizisten, die Türen aufbrechen und einen schnellen Zugriff sichern. Zwei von ihnen sind ausgebildete Sanitäter. Es ist kühl bei Tagesanbruch, als sich die Männer der BSU flach an die Wände eines Sozialbaus drücken. Sie kauern wie Sprinter, stehen vor der Tür bereit. Sie atmen schwer unter den Visieren ihrer Helme. Sie haben jetzt nur noch Sekunden, um sich Zugang zu verschaffen. Ein Brecheisen wird in einen Spalt der Tür geschoben und öffnet sie leicht. Die Metallzähne einer hydraulischen Hochleistungszwinge gleiten hinein. Ein Mann betätigt mit dem Fuß energisch die Pumpe. Ein riesiger Kerl umklammert die Handgriffe der leuchtend roten Türramme, bereit, sie zu schwingen. Bei einem Knacken holt er wieder aus und legt sein gesamtes Gewicht in den Schwung. Die Ramme kracht auf den Türrahmen und bricht die Tür aus ihren Scharnieren. Die anderen stürmen an ihm vorbei und rasen die Treppe hinauf.
    » POLIZEI !«, brüllen sie.
    Man hört das Bellen eines wütenden Hundes hinter der geschlossenen Küchentür. Ein speziell ausgebildeter Polizist setzt sich in Bewegung. Der ruhige, grauhaarige Mann trägt einen marineblauen Fleecepullover und Brille. Er schlüpft hinein und schließt sofort hinter sich die Tür. Der Kampfhund wirft sich auf ihn. Er lässt seine Kiefer sich um den Armschutz schließen, zieht ihm geschickt ein Lasso um den Hals und zieht es fest zu. Dann zieht er sich ans Ende einer langen Metallstange zurück. Als etwa die Hälfte der Durchsuchungsbefehle an diesem Morgen abgearbeitet ist, stehen die Polizisten neben dem Transporter und ziehen Zwischenbilanz. Einer zieht seinen Helm ab und reibt sich das Gesicht, erschöpft davon, Treppen hinaufzustürmen. Sie sind enttäuscht. Eine Zielperson entzieht sich der Festnahme, weil er bei seiner Freundin ist. Eine zweite Zielperson ist nicht zu Hause. Gab es vielleicht ein Problem mit der Qualität ihrer Informationen?
    An einem kühlen, feuchten Dienstag nach den Razzien bei Tagesanbruch bringt Jama somalischen Müttern einige stockende englische Redewendungen bei. Seit Wochen hat er nichts mehr von Troll gehört oder ihn gesehen. Trolls Mutter berichtet, dass ihr Sohn manchmal die ganze Nacht über fortbleibt und erst Tage später zurückkommt. Sie macht sich Sorgen, dass er ihr entgleitet und noch tiefer in der Unterwelt versinkt. Als er die Straßen entlanggeht, begegnet er dem Pakistani-User, der bei der jüngsten Polizeiaktion verhaftet worden war. Er ist bereits wieder auf der Southall High Street unterwegs

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